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Leas Sicht

Ich hab Stress. Alle Kids für den Gottesdienst fertig zu machen ist stressig. Es ist der 24 Dezember, weihnachten, dass Fest der Liebe. Oft feiern wir Weihnachten auf Mallorca aber weil es eben dieses Jahr das letzte Jahr ist, in dem wir so komplett in Deutschland leben werden, feiern wir hier. Seine Eltern sind seit gestern gemeinsam mit Clarissa und Greta hier und meine Eltern sind heute morgen gekommen. "So mein kleiner Oskar" spreche ich meinen jüngsten an. Oskar ist inzwischen 7 Wochen alt, die Zeit vergeht so schnell!. Er Brabbelt ganz viel und hat ein unglaubliches Bedürfnis uns ganz viel mitzuteilen.  "Wir ziehen dir jetzt den hübschen Pulli hier an" verkünde ich und ziehe ihn dann seinen Pullover an. Direkt danach knutsche ich sein kleines Gesicht. Er fängt an zu lachen und strahlt mich an. "Jetzt bist du schon fertig für den Gottesdienst" erkläre ich ihm dann. Er hört auf zu lachen und sieht mich mit großen Augen. "Lea?. Kann ich dir noch was helfen ?" möchte Nico von mir wissen. Er sieht so verdammt gut aus in dem Hemd. Eigentlich hat er es nicht so mit der Kirche und ich auch nicht mehr wirklich, aber meine Eltern bestehen drauf deswegen wird das Durchgezogen. "Du könntest den Kinderwagen aus dem Auto holen" bitte ich ihn. "Alles klar. Kommst du dann runter?" ich nicke ihm zu und kontrolliere dann nochmal das Oskar richtig angezogen ist ehe wir uns auf den Weg nach unten zu seiner Familie machen. Zu Elft machen wir uns dann auf den Weg zur Kirche. Nico schiebt Gretas Kinderwagen und Egon den von Oskar. Leander habe ich auf den Arm und Elijah hat deswegen glück und kann auf dem Geschwisterbrett mit fahren. Adrian genießt den Luxus, bei seinen beiden Omas an den Händen zu gehen. Wir sind eine richtig große Familie und das macht mich unglaublich stolz. Nico langweilt sich in der Kirche, dass bemerke ich aber er gibt sich große mühe still zu halten. Adrian und Elijah zappeln ebenfalls herum weil sie aufgeregt wegen dem Christkind sind. Leander sitzt friedlich auf meinem Schoß und ist beim Krippenspiel total interessiert. Leise flüstert er mir zu, dass er die Geschichte kennt, weil ich sie ihm vorgelesen habe. Es freut mich, dass er sich daran erinnert. Nico hat Greta bei sich, er ist ganz vernarrt in sie. Clarissa hat im Tausch gegen ihr Baby unseres bekommen und schmust mit Oskar. Der Rückweg ist leider nicht mehr so entspannt wie der hinweg, die Kinder sind aufgeregt wegen dem Christkind, Nico beschwert sich darüber das sein Fuß eingeschlafen ist und Oskar weint weil er Hunger hat. Es schneit und ist unglaublich kalt, deswegen will ich mich jetzt nicht ausziehen und stillen also gehen wir im zügigen Tempo. Während unsere Mamas das Essen vorbereiten, stille ich Oskar und Nico kümmert sich um die Horde Kids. Während er die Jungs und Greta oben bespaßt holen Egon und Paul gemeinsam mit Clarissa die Geschenke hoch, die Nico und ich sorgfältig im Keller versteckt haben. Ich finde es total schön, dass Adrian noch ans Christkind glaubt, deswegen verteile ich überall noch goldenen Glitter, dann können wir sagen das, dass Glitter vom Christkind ist...Adrian hat dem Nikolaus diese Jahr sogar einen Brief geschrieben, in dem er sich dafür bedankt hat das er immer einen so vollen Schuh vorfindet. Er hat auch reingeschrieben, dass er es schade findet, dass nicht alle Kinder etwas in ihrem Schuh finden können und hat dann am nächsten Tag seinen Schokonikolaus mit in die Schule genommen und mit den Kindern geteilt, die keinen bekommen haben...Mir wird bewusst, dass Nico und ich echt einiges wieder gekauft haben auch wenn wir das dieses Jahr eigentlich klein halten wollten wegen dem Umzug nach Mallorca und weil unsere Jungs ja auch immer zwischendurch etwas geschenkt bekommen. Beim Essen können sich die Kinder kaum konzentrieren. Selbst Greta mit ihren 9 Monaten scheint abgelenkt von dem Weihnachtsbaum und den Geschenken. Adrian rastet völlig aus, als er die Glitzer spuren entdeckt. Seine Freunde ist so ansteckend und so schön, weil sie echt ist. Er denkt wirklich das, dass Christkind da war...Wir machen es mit den Geschenken wie jedes Jahr und setzen uns in einen Kreis. Adrian darf mit dem ersten Päckchen starten, weil er der älteste von den Kids ist. Wir lassen die Kinder nicht gleichzeitig auspacken weil wir denken das die Geschenke dann nicht genug Achtung bekommen würden, sonst wäre hier gleich das große aufreißen und wir wären in 10 Minuten durch. Die Kinder freuen sich so sehr und am Ende des Abends sind sie stolze Besitzer von neuen Fahrrädern, Gefühlt einer Tonne Playmobil und neuen Eisenbahnschienen. Elijah und Leander haben gemeinsam die Paw Patrol Einsatzzentrale bekommen und auch einige Lego Sets schließen sich unserer Sammlung an. Adrians neues Fußballtor wartet auf Mallorca schon auf ihn und Elijah bekommt endlich einen Basteltisch ganz für sich allein. Leander freut sich über die essbare knete und über einen Hüpfe Dino. Er bekommt ein Laufrad. Er hat noch keins und hätte damit auch nix anfangen können, wir haben immer noch gewartet weil sein Körpergefühl nicht das beste war und wir ihn nicht frustrieren wollten. Alle gemeinsam bekommen unsere Jungs noch den Kaufmannsladen aus Holz, weil sie immer so schön mit ihrer Kinderküche spielen. Ich würde sagen, ein gelungenes Weihnachten. Vom Auspacken und der ganzen Spannung und Aufregung pennen alle Kinder im Wohnzimmer ein. Nico und ich tragen sie hoch in ihre Betten. Meine Eltern schlafen auf dem Sofa und Nicos im Gästezimmer. Adrian schläft mit bei Elijah,  so dass Clarissa und Greta in seinem Bett schlafen. Clarissas Freund ist bei seiner Familie, deswegen Skypen die beiden noch während Nico und ich noch eine weile mit unseren Eltern beisammen sitzen. Nico trinkt Wein während ich zugucke. Ich darf nicht, weil ich Stille aber das ist mir total egal. Lange bleiben wir nicht mehr weil Nico und ich, uns unsere Geschenk traditionell immer erst geben wenn die Kids schlafen. Natürlich gibt es Kleinigkeiten die wir uns auch vor den Kindern und den anderen Familienmitgliedern schenken aber es geht niemanden etwas an, was und wie viel Wert unsere gegenseitigen Weihnachtsgeschenke haben, auch unsere Eltern nicht. Ich möchte nicht, dass Adrian in der Schule rum erzählt das Nico mir ein neues Handy oder so schenkt, dass macht einen falschen Eindruck. Vor den Kindern schenkt er mir meistens Bücher oder Ohrringe. Ich ihm Switch spiele und Fotobücher. Letztes Jahr hat er völlig übertrieben und uns ein Boot gekauft weil wir beiden einen Bootsführerschein gemacht haben..."Mach die Augen zu" fordert er mich auf,  als wir dann in unserem Schlafzimmer sind. Ich habe dieses Jahr kaum etwas Materielles für Nico, sondern ich habe ihm ein Gutscheinbuch erstellt. Da sind Gutscheine drin für eine Reise nur zu zweit oder einen Kinobesuch oder das wir gemeinsam essen fahren. Man kann nichts schöneres Schenken als gemeinsam Zeit. Natürlich hat er trotzdem die Switch spiele bekommen die er sich gewünscht hat und neue Vans und Air Force aber sein Hauptgeschenk ist das Fotobuch. Er legt einen Umschlag in meinen Schoß. "Kannst die Augen aufmachen". Vor mir liegen auch noch zwei weitere Päckchen aber weil Nico mir den Umschlag in den Schoß gelegt hat, ist ja klar das er will das ich den zuerst öffne. Im Umschlag ist ein beschriebenes Blatt. Ich brauche einen Moment bis ich checke, dass er einen Song für mich geschrieben hat. Das ist nichts besonderes mehr, er schreibt oft über mich, aber als ich dann den Text lese kommen mir die Tränen hoch. Plötzlich hat er eine Gitarre in der Hand und fängt an zu spielen. Als seine so einzigartige Stimme den Song singt bekomme ich einen Kloß im Hals. Er sing ganz offen und ehrlich über unsere Krise. Über seine Gefühle, wie es ist, als er realisiert hat was mit uns, unserer kleinen Bilderbuchfamilie passiert ist...Ich heule, kriege mich gar nicht mehr ein und das er auch weint macht das ganze irgendwie so dämlich perfekt. Am Ende ist total vergessen, dass wir eigentlich noch weiter Geschenke auspacken wollten. Überwältigt von unseren Gefühlen liegen wir Arm in Arm auf unserem Bett und halten uns gegenseitig fest!.

Ich hoffe euch gefällt das Kapitel.

Lea Nico Story. Sicherer HafenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt