sogar Gott

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Sogar er ist gegen mich. Warum macht er mir das Leben so schwer? Er könnte mir doch helfen; mich bei meinen Träumen unterstützen. Doch stattdessen legt er mir noch mehr Steine in den Weg und Schluchten, die immer breiter werden. Womit habe ich das verdient? Habe ich Gott so erzürnt. Mein Kopf war zu schwer, um diesen Gedanken jetzt nachzugehen. 

Sie hatte noch ihre Augen geschlossen, als ihr diese Gedanken kamen. Hatte sie ich nicht kurz hingelegt? Warum war sie nun in einem Auto? Ihr Kopf gegen die Scheibe gelehnt, hört sie, wie der Fahrer, den sie nicht kannte, mit jemandem am Telefon sprach: ,,Hören sie verdammt nochmal zu!! Sie verficktes Arschloch bewegen ihren Arsch zu mir nach Hause. Ich hab einen Notfall. Eine junge Frau ist gegen mein Auto geknallt." Stille.... ,,DAS HABE ICH DOCH SCHON GESAGT! Ich kann nicht ins Krankenhaus...... SIE WISSEN WARUM, VERDAMMT! Ich bin in zwanzig Minuten zuhause und wenn Sie dann noch nicht da sind, brauchen sie gar nie mehr wieder zu kommen." Er legte abrupt auf und warf sein Telefon auf die Hinteren sitze. 

Soyeon hatte das Gespräch nur halb mitgekriegt. Sie machte endlich ihre Augen auf. Sie erkannte ihn nicht. Panik kam ihr auf. Fuck wo war sie. ,,Wer bist?", fragte sie mit leiser stimme. Sie hatte keine Kraft ihr Angst nach aussenhin zu zeigen. ,,Mach dir keine Sorgen," antwortet er, ,,denn gleich wird dir geholfen sein. Wie heisst du?" ,,Soy-fuck!" Ein Stich, im Kopf ausgelöst, floss durch ihren ganzen Körper." ,,Heyyy, beruhig dich. Leg dich wieder hin", sagte er. Seine bitte war unnötig gewesen, denn durch den Schmerz wurde sie sogleich wieder ohnmächtig.

~~~

An das nächste woran sie sich erinnern konnte, war sie sich nicht sicher. Zuerst an das Bett und den unbekannten Raum oder an die beiden Männer, sie gespannt anstarrten. Und noch einmal stellte sie sich die gleiche Frage: Wo war sie? Es fühlte sich grausam an. Nicht ihr Körper und der Schmerz, sondern der Gedanke, die Kontrolle verloren zu haben. Ihr Herz hämmerte ihr in der Brust, als wüsste es, dass das alles nicht richtig war.

,,Mein Liebe, wie es scheint, sind die endlich wach", sagte der Mann mittleren Alters. ,,Sie haben eine starke Gehirnerschütterung und mittelschwere Innere Blutungen im Magenbereich. Dazu kommen zahlreich Prälungen bei Rücken und Rippen, ein leicht verstauchter linker Unterarm, aber das schlimmste ist: Ein leicht bis mittelschwerer Schädelbruch, der durch die schwere Belastung von Licht, sonstigen Anstrengungen und bei weiteren Verletzungen sich drastisch verschlechtern kann. Sie hat es ganz schön erwischt, junge Dame. Ohne Behandlung könnte das verheerende Konsequenzen haben." 

Für einen Moment sprach niemand. Der Mann war offensichtlich genervt und wollte nicht hier sein und war nach Soyeons Einschätzung der Arzt. Wessen Arzt?, fragte sie sich. Sie hatte keinen Arzt. Zu teuer. VIEL zu teuer. Fuck! Wie konnte sie nur in solch eine Situation geraten?!

,,Nun, das wäre dann alles gewesen. Wenn sie mich nun entschuldigen würden, ich habe noch vieles zu tun", sagte er mit Betonung auf vieles und schaute noch mit einem verachtendem Blick zu Mann, der neben ihm stand. Der Arzt nahm seinen Koffer in die Hand und gerade als er gehen wollte, fiel ihm noch etwas ein: ,,Wichtig! Sie müssen unbedingt ins Krankenhaus gehen. Ihre Lebensqualität hängt daran. Ich habe bloss Diagnosen gestellt, aber ohne MRT und am besten auch noch CT, sind meine Diagnosen nicht mit Sicherheit Handfest." Er nickte kurz und knallte die Tür hinter sich zu.

Für eine Weile blieb es Still. Soyeons Kopf lief auf Hochtouren. Sie sass tief in der Scheisse. verdammt tief. Sie wusste noch nicht einmal, wo sie sich aufhielt. Also ergriff die endlich Partei: ,,Wer sind sie?"

Sie überlegte kurz, ob das eine gute erste Frage war, um jemanden zu fragen, der gleichzeitig ihr Leben rettete und zerstörte. ,,Mein Name ist Park Hyun-woo. Wir trafen uns bereits, aber wie es scheint, erinnerst du dich nicht." Sie hatte mehr Angst, als ihr lieb war. ,,Wo bin ich?", fragte sie. ,,Bei mir Zuhause. Ich war der Typ, der dich angefahren hat." 

Ihr Kopf stand in Flammen. Die Worte, die der Arzt sagte, hallten noch immer in ihrem Kopf wieder. Sie war in einem riesigen Dilemma. Sie versuchte aufzustehen, doch ein Stich, gleich wie der im Auto, brachte sie wieder ins Kissen zurück. ,,Ich muss gehen", sagte sie. Seine Antworten stellten sie zwar nicht zufrieden, aber sie hatte eine Arbeit und Studium, die ihr wichtiger waren als Antworten. ,,Was wird das, wenn's fertig ist? Der Arzt hat gesagt du brauchst Bettruhe für längere Zeit uns ins Krankenhaus musst du auch noch." ,,Ganz bestimmt nicht. Sie müssen mich entschuldigen, aber ich muss gehen. Ich habe noch Sachen zu erledigen." 

Sie unternahm einen weiteren Versuch sich aufzusetzen und dieses Mal gelang es ihr auch. Ihr war noch gar nicht aufgefallen, wie luxuriös das Zimmer war. Eine Aussicht, die sie nur aus Filmen kannte und die teuersten Möbel, von deren Wert sie wahrscheinlich bis an ihr Lebensende leben könnte. ,,Deine SAcHeN können warten. Du brauchst Bettruhe und eine gute Behandlung, ansonsten findet dich noch eine andere Person dich zusammengebrochen in einer Ecke", sagte er. ,,Was!" Sie war verwirrt. ,,Ich hab dich zusammengebrochen in einer Ecke gefunden Soyeon", als er ihren Namen sagte, schaute er auf ihr Arbeitsschild, das noch von der Bibliothek war. ,,Fuck! Die Arbeit. Ich muss zurück." ,,Vergiss es. Deine geliebte Arbeit ist schon vorbei. Es ist nach Elf, also bezweifle ich, dass die noch offen haben." 

Sie stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Alles lief schief. Sie würde gefeuert werden. Das war sicher. Das Coffee-Shop wird bestimmt ihren Lohn für heute streichen. Auf den war sie echt angewiesen. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Hyun-woo's Telefon schrill die Stille durchbrach. ,,Warte hier. Ich muss da rangehen", sagte er und verlies das Zimmer. 

Das war ihr Chance zu verschwinden. So schnell wie möglich. Sie stand auf und für eine Sekunde, sah sie absolut nicht mehr. Ihr war schwindelig und schlecht zugleich, aber das war ihr so egal wie momentan alles, wenn sie nicht gleich in ihre Routine kommen würde. Ihre Sachen hatte sie in der Bibliothek gelassen und ihre Schuhe waren neben dem Bett auf den Boden. Sie nahm sie in die Hand und öffnete die Tür. Seine Stimmer war weit weg, also machte sie sich auf den Weg.

Als sie durch das riesige Loft lief, bekam sie eine Abneigung auf ihn. Er hatte keine Ahnung, was er angerichtet hat. Er lebte in einer Welt, die sie nie betreten könnte. Eine Welt voller Geld und Macht. Da würde sie nur hingehören, wenn sie jetzt härter arbeitete, als alle anderen. Und er konnte ihren Plan mit einem Fingerschnipsen beenden. Sie öffnete die Tür und war verschwunden. 

Her thoughtsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt