Schwarz und Grau

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waren die einzigen Farben, die sie noch sehen konnte. Nur durch ihr Wissen konnte sie noch die Tische putzen und gelegentlich Kaffee machen. Sie hatte es noch gerade rechtzeitig zur Arbeit im Coffee-Shop geschafft. Als sie dort ankam rann ihr der Schweiss über die Stirn und ihr war zum Kotzen, aber sie war Stolz auf sich, dass sie es gerade noch rechtzeitig geschafft hatte. Es war schon nach zwölf Uhr und nur vereinzelt verliefen sich noch Menschen in den kleinen Laden, aber da er ziemlich Zentral lag und nahe einer U-Bahn Station, war es für diese Zeit gar nicht so schlecht besucht.

Ihr Chef hier war das komplette Gegenteil zu der in der Bibliothek, aber er war auf ihre Arbeit angewiesen, also lies er sie arbeiten. Er lies sie nach einer halben Stunden alleine und ging nach Hause. Er wusste er konnte sich auf Soyeon verlassen, dass sie richtig abschliessen würde und kein Chaos hinterliesse. Soyeon hatte beschlossen ihre Sachen in der Bibliothek morgen zu holen und sich gleich bei Cheon entschuldigen würde. Die Chancen standen zwar schlecht, dass sie sie nicht feuern würde, aber ein Versuch war es wert. Eine Nachricht oder ähnliches hatte sie nicht hinterlassen, also würde sie stinksauer sein. Aber sie hatte keine Kraft mehr über diese Sachen nachzudenken. 

Ihre Gedanken schweiften immer öfter zu Park Hyun-woo. Sie hatte einen Hass auf ihn, der immer schlimmer wurde, je länger sie nachdachte. Er war ein Egozentriker, der dachte, die Welt wäre ein schöner Ort. Er hatte recht. Sie war eine schöne Welt. Aber nur für ihn. Für Menschen mit Geld. Sie würde durch seine Aktionen vielleicht ihren Job verlieren und zur Konsequenz noch viel mehr. Ihre Studiengebühren waren höher als ihr Fieber momentan und die Miete oben drauf waren dann die zweiundvierzig Grad. Ende Gelende. Dann würde nichts mehr laufen.

Vielleicht würde dieser Park Hyun-woo ja helfen? Sie schüttelte den Kopf. Dieser Mann versucht nur seine Taten zu vertuschen. So reich wie der ist, hätte das bestimmt auch für ihn Folgen. Aber sie tat ihre Gedanken mit einem weiteren Kopfschütteln ab. Sie wollte auf niemanden angewiesen sein. Um genau zu sein war das alles ihre Schuld. Sie war der Grund, warum alles auf dem Runder lief. Hätte ich doch bloss auf die verdammte Strasse geschaute, schelte sie sich. 

Sie war körperlich und seelisch am Ende. Sie hasste ihr Leben.

Ich hasse mein Leben. Dieser Satz sagte sie öfter zu sich, als sie am Tag atmete.


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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 23, 2022 ⏰

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