Kapitel 4

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Melkor, Ilmarin

Melkors Kräfte waren bald am Ende. Es war überraschend schwierig seine Gestalt so lange zu halten und gleichzeitig eine Maïa zu sein. Varda musste endlich das Gift trinken! "My Lady? Ihr solltet jetzt endlich Aulës Geschenk zu euch nehmen, denn es hat nicht eine sonderlich lange Haltbarkeit. Ich bringe euch ein Glas." "Aber bitte auch für Manwë, in Ordnung?", sagte sie ihm noch nach. Wie sollte er es schaffen, das es nur Varda trank? Er wusste nicht was es bei seinen Bruder auslösen würde, aber er wollte nichts riskieren. Da kam Melkor eine Idee. Eilig holte er die beiden Gläser, füllte das Gift hinein und schüttete den Rest des Gifts weg.

Wieder bei den beiden angekommen, ertappte er die beiden über ihn, Melkor, zu sprechen. "Aber Manwë, was heißt es dann?" "Ich weiß es nicht, Varda. Mach dir keine Sorgen und vergiss es erst einmal." als Melkor Manwë das Glas bringen wollte, stolperte er absichtlich, und der Inhalt verteilte sich auf dem Boden. "Ilmarë? Alles in Ordnung, bei dir?", fragte Varda und sie klang ernsthaft besorgt.

"Manwë, hol dir doch noch ein Glas und lass uns kurz alleine.", bat sie. "Natürlich." Manwë ging ohne Fragen. "Ilmarë, ist alles in Ordnung? Seit gestern bist du anders. Ist es wegen gestern Abend? Machst du dir Sorgen über meine Vision? Ich weiß, das du Manwë und mich gestern belauscht hast und ich weiß auch das es keine Absicht war, aber trotzdem. Ich sehe vieles, mein Kind. Mach dir keine Gedanken, alles wird gut. Melkors Pläne werden scheitern, das weiß ich."

Was hatte Ilmarë belauscht? Varda hatte eine Vision? Was? Melkor verstand kein Wort. Stattdessen nickte er einfach nur. "Warst du unkonzentriert wegen deinen sorgen über die Vision? ", fragte Varda. Melkor nickte wieder einfach. Varda nickte ebenfalls und wirkte erleichtert. Und dann trank sie von ihren Glas.

Sauron, Tariquendi

"Damit du fragen kannst." Ilmarë schien zu kochen. "Ach ja? Wo ist Melkor? Ich möchte ihn persönlich verprügeln!", schrie sie. "Er ist schuld an diesem ganzen Unfug!" "Sieh mal, Ilmarë, ich möchte dir etwas zeigen. Außerdem kannst du mich gar nicht hassen, denn du hast die Blume immer noch in der Hand. Weißt du noch was ich dazu gesagt habe?"

"Das war nur Schleimerei. In Wirklichkeit hasst du mich und bist nur hier um meine Nerven zu strapazieren." "Das ist nicht wahr! ", rief Sauron. "Würde das meine Absicht sein, hätte ich anders gehandelt!". "Was willst du dann? Schleimen? Dann sehe ich das du das früher besser konntest, Mairon Aulëndil." Sauron lächelte. "Was glaubst du musste ich in letzter Zeit herumschleimen. Glaub mir, wollte ich es, würde ich es besser machen." Ilmarë starrte ihn nur wütend an.

"Sieh mal..." Sauron musste sie irgendwie ablenken, bis Melkor zurück kam! Wie sollte er das anstellen? Er packte ihre Hand und versuchte ihr so tief wie möglich in die Augen zu sehen. Sauron stieß auf Kälte, Wut und Hass. Aber irgendwo da drinnen war auch Trauer, Mitleid und vor allem auch Liebe. Ihr ehemaliges Glück war vollkommen verblasst und auch ihre innere Schönheit war kaum noch zu erkennen. "Du bist so verbittert.", sagte er. Ilmarë wusste, das es stimmte, da war er sicher. "Und gebrochen." "Gebrochen?", fragte sie. "Das Einzige was gebrochen war, war mein Herz."

Es war nur ein Flüstern gewesen, aber es schnitt Sauron in sein Flammenherz und plötzlich wusste er, weshalb sie so gut zusammen gepasst hatten. Sie war wie Eis und Kälte und er wie Feuer und Flamme. Als er nicht da war gab es niemanden der ihre Kälte erwärmen konnte und langsam fror ihr Herz zu. "Du brauchst mich.", sagte er. Ihre Augen trafen seine; darin nur Kummer und Hass. "Nein. Ich habe dich nie verletzt. Aber ich inzwischen kann ich auch ohne dich leben."

Niënna, Ilmarin

Niënna folgte Aulë nach Ilmarin. Bei Eru, war ihr langweilig. Es war wirklich eine dumme Entscheidung gewesen, Aulë nach Ilmarin zu folgen. Außerdem waren sie fiel zu früh da! Und wo war Yavanna? "Aulë, bist du sicher, dass Yavanna nachkommt?" Aulë zögerte. "Hmm... Jaaaa, natürlich." "Wegen was habt ihr euch gestritten?" "Puh... Lange Geschichte." "Erzähl"

Niënna legte ihre Hand auf seine Schulter. "Ich kann helfen, ich bin schließlich die Göttin von Trauer und Mitleid und ich kann sicher dein Leid lindern." Aulë seufzte. "Alles fing damit an, dass wir uns über Erus Kreationen stritten. Nun ja, du kennst ja bestimmt die Geschichte über meine Kreation, die Zwerge, die Eru schließlich unter die Erde brachte und versprach, sie später nach den Erstgeborenen wieder aufzuwecken. Yavanna ist ja der Meinung, das ihre "Hobbits", wie sie sie nennt, besser als meine Zwerge wären, und das ihre Ents ja so viel wichtiger wären. Das konnte ich ja wohl kaum auf mir sitzen lassen. " Irgendwann hörte Niënna auf zuzuhören. Es war definitiv ein Fehler gewesen hierher zu kommen!

Varda, Ilmarin

Varda war froh, das Ilmarë immer ehrlich zu ihr war, und sie vertraute ihr alles an. Aber gerade hatte sie ein sehr merkwürdigeres Gefühl bei der Sache. Sie trank nochmals von ihrem Glas und hoffte somit ihre Sorgen hinunter zu spülen. Das Getränk schmeckte süß, wie Alkohol dem man viel Zucker zugefügt hatte. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Ilmarë sie anstarrte und plötzlich wurde Varda unwohl. Sie nahm noch einen großen schluck. "Puh, schon ziemlich stark, dieses Getränk.", sagte sie um die Stille zu brechen.

Ilmarë sah sie nur an. Varda stand auf und ging ans Fenster. Ihr wurde schlecht. Sie versuchte ein Keuchen zu unterdrücken und presste stattdessen die Lippen auf einander. "Geht's dir gut?", bemerkte Ilmarë beiläufig. "Dir?", fragte Varda und drehte sich stirnrunzelnd um. "Euch, meine ich.", besserte Ilmarë sich schnell aus. Varda registrierte Schweißperlen auf ihrer Stirn.

"Die Frage ist wohl ob es dir gut geht." Vorsichtig streckte sie einen Arm aus um ihrer Zofe den Schweiß von der Stirn zu wischen. "Du bist ganz heiß.", stellte Varda fest. "Du bist krank. Oder..." Sie sah ihr tief in die Augen. "Du verschweigt mir etwas sehr Wichtiges." Sie antwortete nicht. "Ilmarë, was ist lo-". Ehe es Varda verhindern konnte wurde ihr für eine Sekunde schwarz vor Augen und sie flog nach hinten. Ilmarë, zumindest glaubte sie das, fing sie auf und Varda hatte nicht einmal Zeit sich über ihre Stärke zu wundern, bevor sie die Augen öffnete und einen Schock bekam. Nicht Ilmarë hatte sie aufgefangen. Ihr größter Feind hielt sie in den Armen. Melkor.

Ilmarë, Tariquendi

"Das ist jetzt sehr schön.", bemerkte Sauron. "Bringt nur halt nichts. Weißt du, ich würde dich so gerne jeden Tag halten, aber da ist ein, gut zwei hacken. Erstens, vertraust du mir nicht und zweitens hältst du nur zu deinen gestörten Valar!"

Ilmarës Geduld war am Ende. Sie schlug ihm wütend mit ihrer Faust ins Gesicht. "Aua", sagte er, beinahe lachend. "Du bist so ein Arsch. Was mache ich hier eigentlich? Du bist meine Zeit nicht einmal wert!"

Sie wollte sich stürmisch umdrehen, als er ihr Handgelenk packte. "Na na na na. Hier geblieben. Ich würde dich wirklich gerne gehen lassen, dann hätte ich endlich Ruhe von dir, aber bedauerlicherweise geht das nicht."

"Du Idiot.", merkte Ilmarë an. "Das war die ganze Zeit dein Plan. Ablenkung. Während Melkor...", sie brach ab und Angst machte sich in ihrem Blick breit.

"Während Melkor Varda ausschaltet. Oder was auch immer er mit ihr vorhat." Sie konnte das Zögern in Saurons Blick sehen. Er fragte sich sicher woher sie das wusste.

"Eru hat sie gewarnt. Sie wird nicht auf eure billigen Tricks reinfallen." Saurons Augen würden schmaler. "Glaub mir, das ist sie schon, genau wie du." Nun waren es Ilmarës Augen die kleiner wurden.

"Ich werde aber nicht länger darauf hineinfallen." Wütend schoss sie ihm eine große Kugel Licht entgegen. Sauron stürzte, und ließ ihr Handgelenk los. Ilmarë nutzte die Chance und lief zurück zum Ilmarin. Als sie hinter sich blickte hatte Mairon sich schon wieder aufgerappelt und hechtete hinter ihr her.

Anmerkung:
Unerwartete Wendung? Naja, wohl eher nicht. Kommentare erwünscht!!!!! :)
Haftungsausschluss: Keine Charaktere gehören rechtlich mir, sondern dem guten Tolkien.

Ein Himmel ohne Sterne - Eine Das Silmarillion FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt