Der erste Tanz

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"Miss Alicia Carlisleham, ich bin sehr erfreut, dass Sie die Fragestunde in Anspruch nehmen, aber ich kann Ihnen nicht alle Prüfungsfragen offen legen. " Professor Whitby beäugte mich gewissenhaft und seufzte dann "ja in Ordnung. Eine Frage noch, dann ist Schluss! "
"Entschuldigen Sie, Professor. Es war nicht meine Absicht..." Doch bevor ich meinen Satz beenden konnte, fuhr mit Whitby ins Wort "Miss Carlisleham, ich kenne Sie nun seit knapp 3 Jahren. Ich weiß gewiss, dass es nicht Ihre Absicht war. Nun stellen Sie schon Ihre letzte Frage, aber ich denke, die Abschlussarbeit morgen, wird Ihnen mit Leichtigkeit gelingen."

Ein paar Tage später warte ich auch schon auf meine Ergebnisse, als mich schon ein Brief von Sir Bridgerton erreicht

An Ihre hochwohlgeborene, jüngste und somit letzten Erbin der Grafschaft Carlisle
Mademoiselle Alicia Carlisleham
Würden Sie mir die Ehre erweisen am morgigen Tag nach London zu Reisen, um mich bei der Wahl meiner Herzensdame zu unterstützen?

Ich erwarte Sie dann im Ballsaal der Königin.

Hochachtungsvoll
Ihr Sir Benedict Bridgerton

Mutter und Vater werden sicher furchtbar überrascht sein, wenn Sie mich dort antreffen werden.

Professor Whitby rief mich herein. Er Schritt aufgeregt hin und her, von links nach rechts, vor seinen Bücherregal "Miss... Sie haben mich schon etwas enttäuscht. Ihr komplettes Studium haben Sie sich so sehr angestrengt. Und jetzt? Lassen Sie sich ablenken. Sie haben bestanden. Keine Sorge. Aber ich hatte mit einem fehlerfreien Aufsatz gerechnet." Er reicht mir das Papyrus und sieht mich scharf an "Ja schön. Es ist übertrieben zu sagen, es sei schlecht. Aber ich hätte mehr erwartet."
Auf der einen Seite fühlte ich mich schlecht, dass ich den Professor enttäuscht habe, aber ich freute mich, es geschafft zu haben.
Er verabschiedet sich "Wenn Sie einmal etwas benötigen sollten, dann sagen Sie mir bescheid. Ich werde versuchen Sie zu unterstützen. Gehaben Sie sich wohl. Ich wünsche Ihnen alles Beste."
Und schneller, als ich je gedacht vermocht hatte, endete meine Studienzeit und ich stand dort. Und nun? Vielleicht wird mir Sir Bridgerton einen Rat offenbaren, der mir weiterhelfen vermag.

Ich fahre mit einer Kutsche direkt los und mache auf dem Weg in einem kleinen Ort halt, um dort zu nächtigen.
Am Empfang steht eine älterer Mann "Darf ich meinen eigenen Augen trauen?" Fragte er sich und nahm seine Brille herunter, als ob er ohne sie besser sehen könnte," Miss Carlisleham, was eine Ehre!"
Früher haben wir auf dem Weg nach London oft hier genächtigt. Dass er sich an mich erinnerte, bewundere ich jedoch sehr.
"Sie haben die Augen Ihrer Mutter, durch und durch."
Ich nicke kurz dankend, da meine Mutter wirklich wunderschöne Gift grüne Augen hat.
Ich trete einen Schritt näher an ihn heran "könnten Sie mir hier eine Schneiderin empfehlen, die mir ein Kleid fertigen könnte bis morgen früh."
Er kratzte sich nervös im Bart "oh, Fräulein Carlisleham. Das ist sehr kurzfristig. Aber mit etwas zusätzlichem Geld " er verzog fordernd seine Augen zu einem gierigen Blick ," ja damit würde unsere Schneiderin sicher ein exklusives Kleid für Sie anfertigen. "
"Gewiss. Können Sie mir den Weg weisen?"

Eine Frau öffnete die Tür "ich habe geschlossen", doch sie erschrak," Sind Sie es junge Miss Carlisleham?"
Ich nickte und sie reißt sofort die Tür auf"was kann ich für Sie tun?"
"Ich bräuchte ein schönes Kleid für den Saisonstart am morgigen Abend."ich zögere kurz, damit sie es nicht falsch versteht," Also ich werde nur als Begleitung dort sein. Also bitte nichts aufregendes. Ich vertraue Ihnen mit Farbe und Stoff. "
Sie nahm meine Maße auf und begann sofort rumzuwuseln. Ich verabschiedete mich und legte mich in mein Schlafgemach.

Ich schaute auf die Uhr "ich muss bald los." Dränge ich den Herren am Empfang.
Doch dann sprang die Tür auf "Hier habe ich ihr Kleid. Wollen Sie es sehen?" Die Schneiderin war außer Atem.
"Nein danke" wieß ich ab," legen Sie es in die Kutsche. Vielen Dank. Ich muss jetzt los. Lebet wohl. Auf Wiedersehen."
Und schon steig' ich in die Kutsche. Die Fahrt war lang, doch einschlafen konnte ich nicht. So etwas konnte ich noch nie. Ich war froh als die Kutsche in London vor fuhr. Ich ging in ein schönes Gasthaus und ein zierliche Frau stand dort und nahm mich in Empfang "Mag die Dame ein Zimmer?"
"Jawohl" bestätige ich"stimmt es, dass das zugehörige Lokal dem berühmten Boxer gehört?"
"Wie schön, dass sie davon gehört haben. Es ist mein Mann Will Mondrich. Wenn Sie etwas benötigen Miss..."
"Carlisleham" vervollständige ich ihren fragenden Satz.
"Miss Carlisleham, natürlich, dann fragen Sie ruhig nach mir Alice Mondrich"
"Alice, was ein liebreizender Name" sage ich süffisant "mein Name ist Alicia. "
Sie lachte auf "schön Sie kennenzulernen Miss Alicia! Ich geleite Sie zu Ihrem Zimmer"

Der Vizegraf und das Gänslein (Anthony Bridgerton FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt