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"Darling?", irritiert zog Harry seine Augenbrauen zusammen, während er seinen Mann dabei beobachtete, wie er seelenruhig auf der Couch lag und der Fernseher im Hintergrund lief. "Was machst du da?"

"Siehst du doch, ich schaue fern."

Ja, das sah Harry und eigentlich war daran auch nichts Verwerfliches und doch wunderte es Harry.

Erst heute morgen hatte sein Mann ihm über eine halbe Stunde lang geklagt, wie viel er noch erledigen musste für Weihnachten und dass er das niemals schaffen würde. Als Harry dann angeboten hatte Louis zu helfen, hatte der nur demonstrativ den Kopf geschüttelt und gemeint, dass er das alleine machen wollte. So, wie jedes Jahr.

Natürlich hatte Harry darauf nicht gehört, immerhin war er mit diesem sturrischen Wuschelkopf bereits seit 15 Jahren verheiratet und wusste, wann er sich lieber an die Worte seines Mannes hielt und wann eben nicht.

Und wenn Louis vollkommen gestresst meinte, er würde alles alleine machen wollte, wusste Harry ganz genau, dass er eben nicht auf seinen Lieblingsmenschen hörte, auch wenn das manchmal hieß, dass er sich danach etwas anhören durfte. Doch das nahm er gerne in Kauf, wenn es bedeutete, dass sein Louis dadurch nicht ganz so gestresst war.

Also hatte er auch heute, sobald er von der Arbeit kam, den Weihnachtsbaum besorgt, welchen Louis schon die ganze Zeit haben wollte. Sie hatten sich schon etwas länger nach einer Alternative zu echten Weihnachtsbäumen umgesehen, um einen kleinen Beitrag zur Umwelt zu leisten. Doch den richtigen Baum zu finden, war gar nicht so einfach. Schließlich würde dieser Baum sie dann die nächsten Jahre begleiten, also sollte er perfekt sein.

Louis hatte nach umfangreicher Recherche und der Begutachtung von gefühlt hundert Bäumen endlich einen gefunden, der ihm gefiel und den es in einem Baumarkt in ihrer Nähe gab. Als Louis und Harry sich dann aber auf den Weg zu besagtem Baumarkt gemacht hatten, mussten sie ernüchternd feststellen, dass es ihren Weihnachtsbaum gar nicht mehr gab.

Missmutig hatten sie an diesem Tag den Laden wieder verlassen und sich auf die Suche nach einem anderen Baum gemacht.

Doch keiner gefiel ihnen so gut, wie der Erste. Harry hatte gesehen, wie die Augen seines Mannes geleuchtet hatten, als er endlich ihren perfekten Weihnachtsbaum gefunden hatte. Diesen dann nicht zu bekommen, hatte Louis nicht nur ziemlich traurig, sondern zudem auch ziemlich missmutig gemacht.

Also hatte Harry heute morgen, als Louis so traurig vor ihm gesessen und geklagt hatte, was ihnen noch alles fehlen würde für Weinachten, beschlossen, so lange alle Baumärkte in der Umgebung abzufahren, bis er Louis' Baum fand.

Nach zwei Stunden des Umherfahrens hatte er schließlich noch ein Exemplar des Baumes bekommen und sich schon drauf gefreut, seinen Mann damit zu überraschen. Er hatte sich schon die leuchtenden, blauen Augen, die er so sehr liebte, ausgemalt und sich auf das glückliche Lächeln seines Mannes gefreut.

Harry war davon ausgegangen, dass Louis ihn vor Begeisterung abknutschen würde und sie dann gemeinsam den Baum aufstellen und schmücken würden. Jeder mit einer Tasse Kakao auf dem Kamin stehen, so wie sie es in all den Jahren immer taten.

Es war immer dasselbe Ritual. Harry bereitete den Kakao zu, während Louis schon einmal all die verrückten Weihnachtsfiguren, die sie jedes Jahr aufs Neue an den Baum hingen, heraussuchte. 

Denn an ihrem Baum gab es keine normalen Weihnachtskugeln. Stattdessen baumelten an den Ästen verschiedene Disney- und Marvelcharaktere oder andere schrille Figuren wie ein Flamingo im Tutu, ein Pinguin mit Kopfhörern oder ein Frosch mit Elfenflügeln. Auch eine Gurke oder sogar ein paar selbstgebastelte, blaue Glitzer-Hoden waren dabei.

Larry OS Adventskalender 2022Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt