Draco
Seit 20 Minuten stehe ich in einer immer länger werdenden Schlange vor dem neu eröffneten Club Scandal. Langsam geht mir das warten so dermaßen auf die Nerven, dass mit dem Gedanken spiele, zum Türsteher zu gehen und ihn mit meiner Waffe zwinge mich reinzulassen. Ich bin immernoch sauer auf Bella und es würde bestimmt gut tun diese Aggresionen rauszulassen. Aber wie sie jetzt sagen würde: In der Öffentlichkeit kein unnötiges Aufsehen erregen.
Gerade als ich erneut bei Phil anrufen will, der Pisser ist mal wieder spät dran, klingelt mein Handy. Ich runzel verwundert meine Stirn, als ich erkenne, dass es Marcus ist. „Hey, alles klar?", frage ich. „Ja alles gut. Entspann dich", lacht er in den Hörer und fährt fort. „Ich rufe dich nicht wegen der Arbeit an. Ich wollte nur fragen ob du für heute Abend schon Pläne hast." „Ja", antworte ich knapp, immer noch genervt von allem. „Also eigentlich", füge ich nch hinzu als mich das schlechte Gewissen durchzuckt, er wollte nur nett sein. „Eigentlich?" „Ich wollte mit einem Freund einen neu eröffneten Club in der Stadt testen. Aber er ist zu spät und muss noch mindestens 20 Minuten warten, um überhaupt erst in den Club rein zu kommen", antworte ich genervt. „Während Bella wie die Königin höchspersöhnlich an allen vorbei, und straight in den Club reinspaziert ist", füge ich noch genervter hinzu. Vielleicht sollte ich anstatt hier rumzustehen auch einfach nach Hause gehen. So langsam verging mir echt die Lust zu warten.
„Wenn du möchtest komm ich vorbei und wir feieren zusammen?", schlägt Marcus vor. Nach kurzem Überlegen antworte ich ihm. „Klar gerne. Ich schik dir meinen Standort."
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Eine halbe Stunde später sitze ich zusammen mit Marcus in einer der vielen Sitzloungen im Club. Hier ist es edler als in den Clubs in denen ich früher war, aber das scheint ja jetzt mein Leben zu sein. Im Gegensatz zu Marcus fühle ich mich hier nicht wirklich wohl. Wäre ich jetzt mit Phil hier wären wir einfach wieder gegangen. Aber er musste mich ja versetzen. Genervt greife ich zu meinem Glas und nehme einen großen Schluck. Der Whiskey läuft meinen Hals hinunter und hinterlässt eine angenehm brennende Spur.
„Wie lange arbeitest du eigentlich schon für LaRoux?", beginne ich ein Gespräch. Nach kurzem Überlegen antwortet Marcus schließlich: „Mittlerweile bestimmt seit zwei Jahren." „So lange hältst du es schon mit ihr aus?", frage ich und muss das erste Mal an diesem Abend lachen, obwohl er mir auch leid tut. „Sie ist gar nicht so schlimm wie du denkst. Wenn man sie richtig kennt, und sie dich nicht mehr so kalt behandelt, kann sie sogar ziemlich nett sein", verteidigt er sie. „Bestimmt", erwiedere ich ironisch. „Wie bist du eigentlich bei lr gelandet", frage ich nun interessiert.
„Meinem Vater gehört ein großes Pharmazieunternehmen. Er hat oft seine Kontakte spielen lassen, um Zulassungen schneller zu bekommen, illegale Stoffe importieren oder den Zoll zu bestechen. Er hat mich früher schon oft in seine Geschäfte mit eingebunden, ich bin damit aufgewachsen. Als ich dann mit der Uni fertig war wollte er, dass ich für ihn arbeite und das Unternehmen irgendwann übernehme. Aber Medizin hat mich nie wirklich interessiert. Also hat mein Vater mir eine Stelle bei LaRoux besorgt. Über die Jahre hab ich mich hochgearbeitet und naja, weißt du ja selbst, jetzt bin ich im Kreis seiner engsten Vertrauten."
„Aber genug von mir, wie bist du denn an LaRoux geraten?". Ich trinke noch einen Schluck von meinem Whiskey während ich mir eine Antwort überlege. „Weißt du was, wir haben genug gerdet lass auf die Tanzfläche gehen", weiche ich seiner Frage aus. „Verstehe schon", zwinkert er mir zu und ich bin dankbar, dass er nicht weiter bohrt.
Nach keinen zehn minuten auf der Tanzfläche spüre ich bereits den Körper einer kurvigen, kleinen Brünette an meinem. Sie dreht sich zu mir, legt ihren Kopf in den Nacken und sieht aus ihren großen, braunen Augen zu mir hoch. Plötzlich fällt mir auf wie lange ich keinen Sex mehr hatte. Sie legt ihre Hände um meinen Nacken und lässt ihre Hüften im Takt der Musik kreisen. „Wie heißt du?", fragt sie mich. „Draco. Und du?" „Samantha", antwortet sie. Ich nehme sie an ihrer Taille und ziehe sie näher an mich.
Nachdem wir uns eine Weile zu den lauten Bässen bewegt haben dreht sie sich um und schlinge von hinten meine Arme um sie. Sie beginnt ihren Arsch an meinem bereits hartem Schwanz zu reiben. Jap, sie will definitiv Sex. Reflexartig drehe ich sie wieder um, lehne mich zu ihr hinunter und lasse meine Lippen gegen ihre krachen.
Sie schmeckt süß und nach Alkohol. Ich lasse meine Zunge langsam in ihren Mund gleiten und höre wie sie leise in den Kuss stöhnt. Ich löse mich aus dem Kuss und grinse sie an. „Wollen wir zu mir gehen?", schlägt sie vor. Ich will gerade ja sagen da spüre ich wie mein Handy in meiner Hosentasche anfängt zu vibrieren. „Sorry, warte kurz", antworte ich und ziehe es hervor.. Ich erkenne Bellas Namen auf dem Display und muss instinktiv meine Augen verdrehen. „Was willst du LaRoux?", frage ich genervt. „Wo bist du verdammt? Es ist schon 10 nach vier. Ich warte am Auto." Ich will ihr sagen, dass sie alleine zurück kommen muss, da hat sie bereits aufgelegt. Miststück.
„Also was ist jetzt?", fragt Samantha ungeduldig. Verdammt. „Sorry ich muss los. Aber gib mir deine Nummer dann melde ich mich bei dir", schlage ich ihr grinsend vor. „Vergiss es du Arsch", antwortet sie, dreht sich um und geht. Warscheinlich zu dem nächsten Typen. Frustriert schnaubend fahre ich mir mit einer Hand durch meine Haare und löse ein paar Strähnen. Ich schreibe Marcus noch schnell eine SMS, bevor ich den Club wieder verlasse.
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Ich sehe schon von weitem Bellas schmale Gestalt am Auto lehnen. In ihrem knappen Kleid sieht sie verdammt heiß aus und ich muss mich zusammen reißen, um meinen Blick nicht zu auffällig über ihre Kurven gleiten zu lassen. Es ist nicht das erste Mal, dass mir auffällt, wie schön sie eigentlich ist. Nur leider ist sie ein arrogantes Miststück. Würde ich sie haben wollen wären wir schon längst im Bett gelandet.
Ohne noch etwas zu sagen, sperre ich das Auto auf und steige hinein. Sie tut es mir gleich. Ich starte den Motor und wenige Sekunden später ist das monotone Brummen das einzige Geräusch, das die Stille zwischen uns füllt. Aus dem Augenwinkel mustere ich sie. Ihre Wangen sind leicht gerötet und ich merke, dass es ihr schwer fällt die Augen auf zu halten. Scheint so als hätte sie ziemlich viel getrunken. Ich wende meinen Blick wieder von ihr ab und fixiere die Straße.
„Und hattest du Spaß?", unterbricht sie unser gezwungenes Schweigen, muss wohl am Alkohol liegen, dass sie plötzlich so nett ist. „Du hast mir meinen One Night Stand mit deinem Anruf ruiniert." „Oh." „Kann es sein das Marcus auch da war?". Ich merke deutlich, dass sie versucht, das Gespräch am Laufen zu halten. Nur habe ich keine Lust mit ihr zu reden. „Ja."
Sie versucht die restliche Fahrt über nicht mehr ein Gespräch zu beginnen, also drehe ich das Radio auf. Nach zehn Minuten sind wir endlich wieder bei der LaRoux Villa und halten in der Tiefgarage. „Na dann Gute Nacht", verabschiedet sie sich und ich nicke als Antwort knapp.
Ich steige aus dem Wagen und mache mich ebenfalls auf den Weg ins Bett.
Endlich wieder ein neues Kapitel :D Wie findet ihr es so? <3
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Broken like glass || Pausiert
RomantiekSie soll ihn ausbilden. Bereit für das Leben in Mafia Kreisen machen. Doch die Spannung zwischen den beiden lässt sich einfach nicht ignorieren. Während sie immer noch in der Vergangenheit festhängt, arbeitet er hart an seiner Zukunft. Bella LaRoux...