Kapitel 11: Die Pink Queen

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Jonas und Anton sind inzwischen in die Hütte zurückgekehrt. Voller Panik blicken sie in die Dunkelheit. Die beiden Mädchen sind nicht zu sehen. Aber sie haben die Schreie von Leon gehört. Ihnen ist klar, dass er nicht wieder zurückkommen wird.

„Was sollen wir jetzt tun!?", fragt Jonas.

Anton sagt nichts. Er überlegt und klammert sich an sein Gewehr.

„Das alles hat mit der kleinen angefangen...", sagt er schließlich.

„Und?", fragt Jonas.

„Wir müssen sie loswerden. Nur so endet das alles."

Anton ist da sehr sicher. Jonas versteht, was er damit sagen will.

„Beenden wir es. Geh runter zu ihr und blase ihr den Schädel weg! Ich passe hier oben auf."

Anton zögert nicht und eilt sofort zur Treppe. Jonas schaut sich derweil um und sieht eine dicke Eisenstange in der Ecke stehen. Er eilt zu ihr und greift sie sich. Mit ihr bewaffnet eilt er zurück zum Tisch. Er schnappt sich sein Bier und trinkt es hastig aus. Als er fertig ist, sieht er plötzlich das bekleidete Mädchen direkt vor sich stehen. Wie sie so schnell in die Hütte gekommen ist, weiß er nicht. Aber er will sie auch nicht danach fragen. Er will mit der Eisenstange zuschlagen, aber sie wird ruckartig festgehalten. Deswegen verliert er sein Gleichgewicht und fällt auf den Boden. Er ahnt schlimmes und rollt sich sofort zur Seite, aber es passiert nichts. Jonas liegt mit dem Bauch auf den Brettern der Hütte. Er schaut nach oben. Das bekleidete Mädchen lächelt ihn an. Dann spürt er einen heftigen Schmerz. Das zweite Mädchen hat die dicke Eisenstange durch seinen Rücken und die Bodenbretter gebohrt. Sie war stark genug, um das mit einem einzigen Versuch zu tun. Jonas schreit laut auf. Das Mädchen vor ihm kauert sich hin.

„Das sieht nicht gut aus. Das sieht richtig übel aus.", sagt sie mit besorgter Stimme.

„Ver.....verpiss dich.", stammelt er mit schwacher Stimme.

Sein Blut bedeckt rasch die Bretter der Hütte. Beide Mädchen stellen sich vor ihn und schauen eine Weile zu.

Dann schauen sie sich gegenseitig in die Augen.

„Ich kann mir das nicht länger ansehen. Er leidet furchtbar...", spricht das nackte Mädchen.

„Wir sollten ihm helfen.", spricht das andere Mädchen.

Beide grinsen sich kurz an und klatschen sich dann gegenseitig ab.

Jede von ihnen greift einen Arm und streckt ihn durch. Jonas schaut sie entsetzt an. Er hat keine Kraft, um etwas zu sagen. Die beiden Mädchen schauen sich kurz an und beginnen an den Armen zu ziehen. Das Geschrei von Jonas scheint sie zu erfreuen. Je länger sie ziehen, desto größer wird das Loch, wo die Eisenstange durch den Rücken gedrungen war. Die Beckenknochen verhindern, dass die Eisenstange weiter Richtung Beine wandern kann, also reißt der Körper Stück für Stück auseinander. Das Blut fließt in immer größeren Strömen und die Beine von Jonas zucken noch ein letztes Mal, bevor der Körper auseinanderreißt. Dabei fallen die Mädchen mit dem Oberkörper von Jonas nach hinten um. Sie lachen laut. Dann schauen sie sich panisch an. Eilig springen sie auf und rennen zur Treppe.

Anton hat sich inzwischen nach unten begeben. Er hebt den Kopf des bewusstlosen Mädchens an und sieht ihr direkt ins Gesicht.

„Ich weiß nicht, ob du etwas damit zu tun hast oder nicht, aber ich gehe kein Risiko ein."

Er hört ein lautes Krachen und dreht sich schnell um. Einige Schritte geht er nach vorn und um den kleinen Tisch herum. Er weiß nicht genau, was das war, aber plötzlich hört er Jonas schreien. Seine Schreie verstummen schnell. Ihm ist klar, was das bedeutet. Eilig begibt er sich wieder zu Moon, um sie zu erledigen. Er stolpert über den kleinen Tisch und lässt das Gewehr fallen. Ein Schuss löst sich, aber niemand wird von ihm verletzt. Die Panik steht in seinem Gesicht. Er krabbelt zu dem Gewehr und dreht sich sitzend zur Tür um. Das Gewehr ist schon im Anschlag. Aber es passiert nichts. Die Tür bleibt geschlossen.

„Steh auf!! Du musst die Schlampe erledigen, bevor sie runterkommen!!", sagt er zu sich.

Er zögert noch eine Minute und springt schließlich hoch. Das Gewehr lädt er sofort durch und richtet es auf den Kopf von Moon aus.

„Verdammte Schlampe!! Jetzt bezahlst du für meine Freunde!!"

Er hat genug Filme gesehen, um zu wissen, dass nur der Tod von Moon ihn retten kann. Zumindest glaubt er das. Er will nicht länger warten und drückt ab. Der laute Knall zwingt ihn kurz, seine Augen zu schließen. Als er sie wieder öffnet, traut er seinen Augen nicht. Das Mädchen hängt immer noch in den Seilen, aber ihr Kopf ist nicht beschädigt. Trotzdem ist sehr viel Blut an ihr zu sehen.

„Was!?", fragt er entsetzt.

Plötzlich poltert es laut und er schaut nach links. Das nackte Mädchen hat Mühe sich auf den Beinen zu halten, denn ihr Kopf hat ein riesiges Loch. Offenbar ist sie im letzten Moment dazwischen gegangen und hat die Kugel mit ihrem Kopf abgefangen. Die Kugel ist dabei in ihrem Schädel steckengeblieben.

„Halt still!", ruft das bekleidete Mädchen ihr zu.

Sie zögert nicht und steckt ihre Hand in die klaffende Wunde, um die Kugel mit ihrer Hand aus dem Kopf zu pulen. Anton schaut sich das einfach nur wortlos und schockiert an. Nach einigen Minuten zieht sie ihre Hand schließlich wieder aus dem Kopf.

„Gefunden! ", ruft sie erfreut und zeigt Anton die Kugel.

„Du hast nicht zufällig eine Tablette dabei, oder? Diese verdammten Kopfschmerzen bringen mich noch um. ", spricht das andere Mädchen. Ihr Mund ist noch relativ intakt, während darüber ein riesiges blutendes Loch zu sehen ist.

Anton weiß sofort, dass er keine Zeit hat. Mit jeder Sekunde, die er zögert, wird sein Ableben sicherer. Er muss Moon töten, wenn er sich retten will. Also lädt er nach und richtet das Gewehr erneut auf den Kopf von Moon aus.

„Zu spät, ihr Schlampen!! Dieses Mal könnt ihr es nicht verhindern!!", schreit er und drückt ab.

Die Zwillinge sind zu weit entfernt, um sich erneut dazwischen zuwerfen und ein lauter Knall ertönt. Anton hat es geschafft. Zufrieden senkt er sein Gewehr, um sein Werk zu bewundern. Doch am Kopf von Moon ist nicht die geringste Wunde zu erkennen. Erschrocken, fast schon panisch schaut er sich den Kopf des bewusstlosen Mädchens an und durchwühlt mit der rechten Hand ihre Haare, um nach einer Schussverletzung zu suchen. Aber da ist keine.

„Was geht hier vor?", fragt er und schaut zu den Zwillingen.

Die beiden Mädchen antworten ihm nicht. Sie schauen einfach nur zu. Der Kopf von Moon fängt an zu zucken und wackelt ständig hin und her. Anton geht einen Schritt zurück und sieht ängstlich aus. Irgendwie entwickelt der Schädel von Moon ein Eigenleben. Dann schnellt die Kugel des Gewehrs, die er auf Moon abgefeuert hat, aus dem intakten Schädel heraus und trifft auf den Kopf von Anton, dessen Schädel sofort in viele kleine Teile zerspringt und die Überreste seines Kopfes im gesamten Raum verteilt. Die Kugel hat also doch den Kopf von Moon durchdrungen, aber ihn nicht zerstört. Die Kugel wurde innerhalb des Schädels abgefangen und zurückgeschleudert, obwohl so etwas überhaupt nicht möglich ist.

MoonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt