Familie

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Häuser brachen zusammen. Autos wirbelten umher. Menschen schrien und wurden verletzt. Jessica folgte dem Chaos, suchte Schutz hinter einem der umgelegten Autos. „Jessica“ Sie drehte den Kopf zur Seite, fand Newt hinter dem selben Auto hocken. „Ich kann das erklären“, „Das hoffe ich doch!“, zischte er und schaute rüber zum Obscurus, der von Graves belagert wurde. „Ich habe dir doch von dem Obscurus erzählt. Es ist alles eskaliert. Seine Mutter sah mich mit einem Zauberstab und schlug mich, er wurde sauer und-“, „Ein Muggle hat dich mit deinem Stab gesehen?“, „Newt, er hat sie kurz darauf umgebracht“ Er sah zu ihr. „Auf meine Worte hin“, fügte sie hinzu. „Er kann den Obscurus kontrollieren. Sein Emotionen leiten ihn nur gerade. Graves hat ihn verletzt und will mich ihm wegnehmen. Bitte, du musst mir helfen“, „Das ist der Junge, von dem du mir erzählt hattest. Dessen Erinnerungen du löschen solltest?“ Sie zog verzweifelt die Augenbrauen hoch und schwieg. Newt schnaubte, schüttelte den Kopf. „Gut, okay. Wir machen das zusammen. Keine Alleingänge mehr“ Er schaute rüber, wo Tina hinter einem weiteren Auto hockte. „Das ist der Junge aus der Kirche!“, „Aber er ist kein Kind mehr!“, „Seine Macht ist so stark, nur so konnte er so lange überleben“ Tina sah zu an ihm vorbei, zu Jessica. Sie weitete die Augen, erkannte sie sofort. „Das klären wir ein andermal“, warf Newt ein. Tina knirschte mit den Zähnen und richtete sich auf. „Retten wir ihn!“ Während sie sich zu Graves begab, apparierte Newt mit Jessica rauf auf die Dächer.

Sie lief an die Dachkante und kletterte auf die Mauer. Der Obscurus riss ein Gebäude mit sich. „Credence!“, rief sie und hob die Hände. „Credence, bitte!“ Er wurde aufmerksam auf sie. „Wir wollen dir helfen!“ Doch als Newt neben sie trat, kam der Obscurus auf sie zu. Jessica stieß Newt zur Seite. Er stürzte, wurde von der schmalen Mauer geschützt. Der Obscurus traf sie. Kalt, aber sanft, strich der Nebel über ihre Haut. Ihre Haare wehten nach hinten. Ihre Augen schloss sie. Der Obscurus raubte ihr den Atem, so holte sie tief Luft, als er vorüber zog. Newt stand auf, nahm ihre Hand und führte sie von der Mauer. Er musterte sie, doch blieb sie unverletzt. Letztendlich hatte nur ihre Haut ein wenig an Farbe verloren. „Mir geht es gut“, beruhigte sie ihn und lief los, um Credence zu folgen.

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Eine Verfolgungsjagd, die kein schönes Ende nahm. MACUSA wurde aufmerksam auf den Fall und setzte sich als Ziel den Obscurus zu töten. Jessica wollte sie aufhalten, doch hielt Newt sie fest und versteckte sich beide hinter einem Schornstein. „Was machst du? Sie bringen ihn noch um!“, zischte sie. „Sie dürfen dich nicht sehen“, „Sollen sie doch, ich habe nichts verbrochen“ Newt hielt sie an den Schultern. Er warf einen Blick zur Seite. Es bebte der ganze Boden. Der Obscurus verschwand. „Der Obscurus vertraut dir“ Er sah wieder zu ihm. „Und der Junge auch. Denkst du, du kannst ihn beruhigen?“ Sie nickte überzeugt. Er vertraute ihr. Ihm blieb nichts anderes übrig. Also packte er sie sich erneut und führte sie zur U-Bahn, wo er Credence hatte runtergehen sehen.

Die Hände an den Stäben gelegt, schaute das Duo sich um. Kaum hatte Jessica den Obscurus an den Wänden kriechen sehen, sprang sie vom Bahnsteig, lief über die Schienen und hockte sich hin. Newt war besorgt, doch blieb auf Abstand. „Credence“ Vor ihr bildete sich eine dunkle Silhouette. Sie fasste noch in das Schwarze hinein und hatte nur kurz darauf seinen Kopf an ihrer Hand lehnen. Credence nahm ihre andere Hand, wandte den Blick nicht einmal von ihr ab. Sie lehnte sich nach vorne, nahm den Jungen in den Arm. Er vergrub sein Gesicht an ihr und als sie sich voneinander lösten, folgte ein sanfter Kuss. Newt wollte nicht unhöflich sein, schaute an die Decke, doch räusperte sich, da sie keine Zeit hatten. „Ich habe dir doch von Newt erzählt“ Jessica sah zu ihm. „Er kennt sich auch mit Tierwesen aus. Viel besser, als ich. Er will dir helfen, so wie ich“ Newt kam ein paar Schritte näher. „Ich bin nicht hier, um dir wehzutun oder dir Jessica zu nehmen“ Credence sah zu ihm. Er wurde ruhiger. Sein zittern ließ nach. Sie waren auf einem guten Weg, doch schallten Schritte durch den Tunnel. Als sie die Blicke die Schienen rauf wandten, wurde Newt getroffen und zu Boden gerissen. „Bring ihn weg!“, forderte er Jessica auf und griff nach seinem Stab. Sie nahm den Jungen an den Händen und führte ihn weg. Doch Newt war machtlos gegenüber Graves. Nach nur wenigen Metern ertrug Jessica das Jammern von Newt nicht mehr. „Lauf weiter, ich komme nach“ Sie ließ von Credence ab, wollte zurück, um Newt zu helfen. „Ich komme mit“, „Graves will dich. Du würdest ihm in die Arme rennen“, „Newt ist deine Familie. Ich will dir helfen. So wie ihr mir helfen wollt“ Credence meinte es ernst, das hörte man an seinem Tonfall. Jessica wusste, dass dies die falsche Entscheidung war, doch nickte sie.

𝑻𝒓𝒖𝒔𝒕 𝑴𝒆 || ᵖʰᵃⁿᵗᵃˢᵗᶦˢᶜʰᵉ ᵗᶦᵉʳʷᵉˢᵉⁿ ᶠᶠWo Geschichten leben. Entdecke jetzt