Sweet talk and Coffee

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..."Oliver?"...

Nachdem Oliver sich selbst in Henry's Wohnung ließ zog er seinen schwarzen Mantel aus, hing ihn an den Garderobenständer neben der Türe und drehte sich anschließend zu Henry um.
"Jetzt schau nicht so überrascht. Dir ging es offensichtlich nicht gut und was wäre ich für ein Freund wenn ich deinen unterbewussten Hilferuf ignoriert hätte?" Schmunzelte der jüngere und fing an seinem Gegenüber durch die Haare zu wuscheln.
"Ich- nun... Verzeih, ich bin diese Art von Behandlung nicht gewohnt." Versuchte Henry einen Satz zu bilden, kam sich allerdings vor wie ein Hoffnungsloser Fall auf Grundschulniveau.
"Du bist es nicht gewohnt Freunde zu haben?" Lachte Oliver, traf allerdings den Nagel auf den Kopf. Ja, Henry hatte wohl noch nie einen richtigen Freund gehabt. Das meiste was er hatte waren Arbeitskollegen oder Menschen die er als Bekanntschaft bezeichnen würde.
"Jetzt habe ich ja einen." Lächelte er dann doch und saß sich auf seine Couch, woraufhin Oliver es ihm gleich tat.
"Also mein lieber Henry, was bedrückt dich?"
"Dein lieber Henry?" Kam ein leises lachen von dem älteren. "Um ehrlich zu sein weiß ich es selbst nicht. Ich schätze mir ist erst seit heute bewusst geworden dass ich mein Leben lang einen einsamen weg bestritten habe und das hat wohl etwas an mir genagt."
Den Part dass er Oliver vermisste oder sich selbst als Kritiker anzweifelte verschwieg er, schließlich gab es Dinge im Leben die man nicht teilen musste.
"Mhm, verstehe." Nickte Oliver nur und hörte Henry aufmerksam zu.
Es dauerte nicht lange, da fanden sich die beiden gemeinsam liegend wieder. Henry hatte mittlerweile den Arm um seinen Gast gelegt, welcher seinem Herzschlag lauschte und sich selbst überraschte dass ihm diese Art von liebevoller Nähe doch ganz gut gefiel.
"Wie sind wir wieder in so eine Situation geraten?" Murmelte Henry leise, das Gesicht in Olivers Haaren vergraben.
"Diesmal wurde es ohne Alkoholischen Einfluss peinlich für uns." Schmunzelte der jüngere und schloss seine Augen.
Weitere Minuten verstrichen und aus diesem wurden Stunden. Beide lagen ruhig da, genossen die Nähe des jeweiligen anderen was schließlich dazu führte dass beide einschliefen und erst wieder die Augen öffneten als es um 10 Uhr Morgens an Henry's Türe klingelte.
Mit einem leisen Grummeln drehte sich Oliver auf die Seite, damit Henry -welcher sich noch im Halbschlaf befand- aufstehen konnte um die Türe zu öffnen.
"Post um 10 Uhr?" Fragte Henry gähnend während er das Formular unterschrieb das Paket erhalten zu haben, bevor er die Türe wieder schloss.
Das Päckchen stellte er auf den Küchentisch ab und widmete sich nun der Kaffemaschine.
"Wie trinkst du deinen Kaffe?"
"Milch und Zucker." Antworte Oliver ihm und streckte sich, in der Hoffnung seinem Körper zu signalisieren dass er jetzt Wach werden wollte.
"Ich stell ihn dir auf den Tisch." Ließ Henry den jüngeren wissen und fing an eine zweite Tasse zu holen um sich ebenfalls einen Kaffe zu machen.

Nun saßen beide am Küchentisch, tranken schweigend ihren Kaffee und wussten nicht wie sie ein Gesprächsthema anfangen sollten. Das letzte Mal als Sie bei Henry Zuhause waren, war dem Alkohol geschuldet und es endete nicht gerade unschuldig.
"Also... was ist in deinem Paket?" Fragte Oliver nun, um der peinlichen Stille zu entgehen.
"Das finden wir gleich heraus."
Mit diesen Worten nahm Henry eine Schere und schnitt an dem Klebeband des Pakets entlang, woraufhin er es auch schon öffnete.
"Ah, meine Bücher sind angekommen." Kommentierte er den Inhalt und zeigte Oliver drei dicke Bücher.
"Eine Leseratte huh?" Schmunzelte dieser und las sich die Titel der Bücher durch.
"Ah, Hate and Paint. Ein gutes Buch."
"Du hast es gelesen?"
"Nein Henry, Ich bewerte dieses Buch ohne Grund als gut."
"Morgenmuffel wie ich sehe." Lachte der ältere nur und schob die Bücher samt Paket beiseite, was wieder für eine fast schon unerträgliche Stille sorgte.
"...Sag, hättest du Interesse an einem-" Mitten im Satz stockte Henry und schwieg, nicht wissend warum er diese Frage stellen wollte und das ausgerechnet einem Mann.
"Einem was?"
"Einem Treffen. Etwas zu unternehmen." Überwand sich Henry nun doch, versuchte es jedoch nicht offensichtlich zu gestalten.
"Ein Date?" Stellte Oliver nun die Frage, die der ältere am liebsten umgangen wäre.
Ja, er wollte ihn nach einem Date fragen, konnte dies aber beim besten Willen nicht so betiteln.
Stumm nickte er nur, fast schon verlegen, woraufhin der jüngere anfing zu lachen.
"Sehr gerne Henry."

Hate and PaintWo Geschichten leben. Entdecke jetzt