Der Onikönig

Kapitel 16 | Bekanntschaften

Lloyd saß in irgendeinem Raum, wohl das Gästezimmer, und nahm gerade seinem Drachen den Maulkorb ab.
Das kleine ding riss sofort sein Maul auf und gab ein quietsch laut von sich.
,,Hey, alles ist gut. Essen ist hoffentlich gleich da..."

Er sah zur Tür, die weit offen stand, heraus. Im Gegensatz zu seinem kleinen Unterschlupf, war es draußen stockdunkel.
Die Wände wären hauptsächlich aus massivem Stein, sah wie abgeschlagen aus.
Der boden war staubig und eher trocken, die Luft irgendwie auch.
Bin... bin ich unter der Erde?
Könnte es tatsächlich möglich sein das er so tief war? War das wirklich das Zuhause der Oni, so wie der König behauptete?
Bestimmt. Niemand würde sich mit ein paar Dienern König nennen wollen.
Und da wären wir wieder bei dem Kristallkönig, seinen Generälen und Rachestein-Zombies.

Lloyd seufzte und streichelte den Kopf seines kleinen Drachens.
Er hatte es nicht geschafft die Ketten ab zu bekommen und hatte ihn deshalb noch immer an seiner Brust hängen. Man nannte dies wohl Geschirr für Babydrachen.

,,Hm..ehm...", sagte ein Diener-Oni der den Raum betrat.
Lloyd zuckte kurz zusammen.
Er blickte zum Neuankömmling.
Zu seiner eigenen Überraschung schien der Diener sich relativ unwohl zu fühlen und fragte als erstes:,,Bist... du wirklich ein Hybrid? Also Drache und Oni...?", fragte er.

Als Lloyd seinen Mund öffnete zuckte der Oni zurück und hielt sein Gesicht zu. ,,Ich hab nicht's falsches gemacht, ich schwöre!"
,,Ich hab doch noch gar nichts gefragt..."

Der lilaäugige stand auf und hielt dem Diener seine Hand entgegen. ,,Ich bin L... Krahn und du?"
,,Max"
Der vierarmige nickte. ,,Freut mich dich kennenzulernen."

Max schien es zu überraschen das sein gegenüber so freundlich zu ihn war und nickte auch. ,,Die Freude ich ganz meiner seits."
Er schluckte. ,,Ist es wahr das du... ich meine... das du..."
Der Diener fand keine richtigen Worte.
Lloyd legte seinen Kopf schief. ,,Was ich?"
,,Naja...das...", er schüttelte seinen Kopf. ,,Ich bin hier weil... weil die Kollegen, die das Essen zubereiten, nicht wissen was Oni-Hybriden so essen..."
,,Ich-"

,,MAX!", schrie da plötzlich die stimme des Onikönigs. Er betrat nun auch den Raum und ging den Armen direkt an die Kehle. ,,Endlich sehen wir uns wieder! Was hast meinem Hybriden den erzählt? Einer deiner Verschwörungstheorien?"
Sein Griff wurde fester und Max keuchte. In seinen Augen spiegelte sich große Angst.

Lloyd regierte schnell und griff ein. Er rannte auf den König zu und stieß ihn zur Seite.

Max und der König flogen zwar zu Boden, doch der Oni konnte sich aus dem Griff befreien und flüchtete schnell.

Lloyd konnte im dunklen gang zwei Gestalten erkennen die den Oni aber gleich zurück zehrten.

Der König stand auf und griff direkt wieder den Diener an. Diesesmal hielten Wachen ihn fest.

Der Onikönig schlug auf den wehrlosen Oni ein und zerkratzte sein Gesicht.

Wütend starrte der goldene seinen Gastgeber an und schoss ohne nachzudenken einen seiner Wachen an.
Die Wache schrie vor Schmerz auf. ,,Meine Augen!", brüllte er und ließ Max dabei los.
Der Oni konnte nun endlich, mit Verletzungen, fliehen.
Bitte komm, ohne zu sterben, von hier weg.

Der König drehte sich erzürnt zu den vierarmigen um. ,,Was fällt dir ein?!", schrie er und Lloyd kniff seine lilafarbenen Augen zusammen. ,,Ganz einfach, du hast ihn einfach so angegriffen und verletzt!"
,,Ist es denn nicht selbstverständlich?"
,,Eben nicht! Er wollte nur von mir wissen was ich gerne essen möchte."

Der Onikönig starrte den Ninja entrüstet an. Er hatte gar kein Interesse an die eine Wache die noch immer ihre Augen zuhielt und von der anderen weggeschleppt wurde.
Tut mir leid, dachte Lloyd und wandte sich nun dem König zu. Dieser schien sich mehr oder weniger wieder beruhigt zu haben.
,,Nun", begann der Oni mit einer noch wütenden Stimme, die bei den weiteren Worten weicher wurde, ,,Du hast also nur jemanden verteidigt?",eines seiner Augen zuckte.

,,Natürlich", antworte Lloyd schroff. Seine Kräfte waren noch aktiviert und er war bereit anzugreifen.
Sein Drache hatte vor Angst seinen Kopf eingezogen.

Für ein paar Sekunden starrten sich beide Oni wütend in die Augen, bis der König blinzelte und wegsah. ,,Du darfst Max nicht vertrauen. Er ist kein Diener oder hat überhaupt Erlaubnis hier zu sein. Er rebelliert mit seinen Anhängern gegen mich. Sie verbreiten Gerüchte das ich an hilflosen Oni experimentiere."
,,Machst du das den?"

Der König sah wieder zu Lloyd und hatte ein erzwungennes, Trauriges Gesicht. ,,Natürlich nicht! Ich suche nur nach Mitteln das wir Elementaren Kräften standhalten können. Deshalb hoffe ich dass du mich mir ausschließt und dabei hilfst, ein schützendes Mittel zu entwickeln. Als Oni- und Drachenhybrid bist du in der Lage den Kräften der Drachen standzuhalten."
Nicht komplett. Der Tornado der Schöpfung hätte mich fast umgebracht, zumindest denke ich das... wäre ich gegen die Mauer geflogen, hätte es ganz anders ausgesehen. Wobei...

,,Hybrid! Ich rede mit dir!", rief der Kömig und holte Lloyd aus seinen Gedanken. Der lilaäugige blinzelte. ,,Was war nochmal das Thema?"
,,Ich habe dich gefragt ob du daran interessiert bist!"
,,An was interessiert?"
Der Oni starrte ihn fassungslos an. ,,An meiner Forschung zum Schutz meiner... Bürger natürlich! Man! Wie dumm...", er schüttelte seinen Kopf und fing an breit zu lächeln. ,,Du musst nicht ja sagen, ehrlich, nur ein Hybrid in unserer Forschung wäre phänomenal!"

Lloyd ging zwei schritte zurück, als sein Drache den kleinen Kopf gegen seine Rüstung stieß und dabei quietschte. ,,Dieses Angebot klingt verlockend, nur... ich muss eine Nacht darüber schlafen..."
,,Eine Nacht darüber schlafen?", wiederholte der König. ,,Wir sind unter der Erde. Hier unten gibt es keinen Tag oder Nacht. Es gibt nur Dunkelheit! Jedenfalls...", er seuftzte, ,,Du kannst dich gerne nach deinem Essen ausruhen. Ich gehe persönlich danach gucken..."

Der goldene Oni nickte leicht. ,,Okay..." und streichelte den Kopf seines Drachens. ,,Ich danke dir sehr..."
,,Nicht's zu danken, auch wenn es ein bisschen nervig ist das du mich einfach so duzen tust. Wie auch immer."
Der König drehte sich um und lief in die Dunkelheit.

Lloyd sah ihm hinterher, während der Drache sauer schnaubte und dann zu seinen Träger besorgt nach oben guckte.
Der vierarmige schüttelte seinen Kopf. ,,Ach kleiner, er hat nur schlechte Laune... ich kenn das, hab ich auch manchmal."