Kapitel 17 | Friede, Freude, Blitze

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Lloyd blickte nervös auf das essen, das ihm der Onikönig nun persönlich gebracht hatte.
Der König selbst beobachtete ihn mit zusammengekniffenen Augen.
,,Warum guckst du so? Iss doch einfach.", sagte er.
Der goldene Oni blickte auf. ,,Wie genau isst man sowas?"

Der König runzelte die Stirn. ,,Sag nicht du hast noch nie Fisch gesehen."
,,Doch...", begann der Ninja und streichelte den Kopf seines Drachens, der sich am liebsten schon längst auf den Fisch gestürzt hätte.
,,Und warum beißt du dann nicht rein?"
,,Weil der Fisch roh ist... roher Fisch schmeckt nicht."

Der König legte frustriert seine Hand auf seine Stirn. Er hätte nicht damit gerechnet das dieser Typ so pingelig ist. Wäre er er, hätte er den Fisch schon längst verputzt.
,,Hybrid, du musst das einfach jetzt essen. Es wird dich schon nicht umbringen!"
Lloyd sah ihn an. ,,Wieso nennst du mich immer Hybrid? Ich habe einen Namen der ... der Krahn lautet! Außerdem glaube ich der Fisch ist inzwischen schon faul geworden."
,,JETZT ISS DIESEN FISCH DU DUMMES VIEH!"

Der König hatte sich in voller Größe aufgestellt, er war ziehmlich wütend geworden. ,,Ich lasse dich hier nicht wohnen damit du extra Forderungen stellst! Du kannst von Glück reden das ich so nett zu dir bin, andere kennen diese Nettigkeit nicht."

Er deutete wieder auf den Fisch oder woher er gerade eben noch gelegen hatte. Nun war da nur noch ein nasser Fleck der vermuten ließ...

Lloyd gähnte. ,,Du hast recht, war doch lecker.", er versuchte sich ein Stückchen von dem Fisch, das noch an seinen Zähnen hin, zu schnappen.

Der Onikönig ballte seine Hände zu Fäusten. ,,Super. Hat dein Drache auch was bekommen?"
,,Natürlich", der vierarmige kraulte dem Reptil unter dem Kinn. ,,Ich könnte es nicht ertragen ihn zu verlieren."

Der große König sah ausdruckslos aus und fragte sich wieso er sich mit solch einem respektlosen Jungen herumschlagen musste.
Er beobachtete wie der goldene sein geflügeltes Tier weiterhin liebevoll streichelte und beruhigende Worte vor sich hin murmelte.

Als plötzlich der kleine einfach so erschlaffte riss Lloyd erschrocken seine Augen auf und sah automatisch zum König. ,,Was-", begann er und war plötzlich auch so wie sein Baby. Sein Kopf lag auf dem Steintisch, seine Augen waren geschlossen, seine Arme hingen schlaff nach unten aber er atmete noch.

,,Na endlich...", grummelte der Onikönig. Dieser Narr hat endlich seine Klappe gehalten.
Er berührte kurz den Ninja an der Schulter. Als es darauf keine Reaktion gab schrie er:,,WACHEN!", und schon gleich kamen zwei angerannt.
,,Fesselt und bringt dieses Wesen zu Xan."
Beide Wachen sahen sich kurz an und nickten.

Sie befolgten dem Befehl und fesselten den goldenen Oni mit Ketten, dann schleppten sie ihn raus aus das Zimmer und zogen ihn mit reiner vorsichtig durch die Dunkelheit...

***

Dr. Xan begrüßte gerade den König.
Xan selbst war ein Oni der gerne Experimente und auch Untersuchungen machte. Sein Körperbau gleichte den einer starken trainierten Kämpfer, nur er hielt kaum etwas von Kämpfen. Seine Augen waren blass Grau und seine Hörner waren etwas verbogen.

Er verbeugte sich vor seinem König, der schon gleich fragte. ,,Ist alles bereit für die Energieladung?"
,,Nicht ganz", antwortete der Doktor und beobachtete wie seine Helfer gerade einen Bündel Ketten zu ihn brachten. Mitten drin lag ein kleiner Drache, Lloyd's kleiner Drache.

Der Xan verzog das Gesicht. ,,Warum ist bei dem Hybriden überhaupt ein Drache?"
,,Ist nun alles bereit?!", fragte der Onikönig wütend und der Doktor antwortete frustriert. ,,Natürlich. Wenn alles klappt werden diese Rebellen nicht mehr so schnell einen Fuß hier hinein bekommen!"
Er hob freudig seine Arme. ,,Endlich Ruhe! Yay!"

Einer der Helfer ging zu einem Schalter und blickte zu seinen König und danach zu Doktor Xan.
Beide nickten.

Der Oni atmete tief ein und drückte den Schalter.

Lila Blitze die langsam zu bläulichen wurden trafen Lloyd's Körper und er erwachte erschrocken wieder.

Als er feststellte das er mal wieder in Ketten gelegt war und sein Drache diesesmal nicht bei ihm war, bekam er erst Angst und wurde dann wütend als er den König entdeckte. ,,Du...", grollte er und wurde wieder von einem Blitz getroffen. Genervt biss er sich auf die Zähne. ,,Wo ist mein Dra-", wieder ein Blitz, gleich zwei.
,,GARRR!", schrie er irgendwie und zerrte an seinen Ketten herum. ,,DAS WIRST DU BEREUEN!"

Xan blickte unsicher zum König. ,,Ist das dieses agressive Verhalten das sie beim ersten anwenden der Blitze gesehen haben?"
Der König grinste. ,,Natürlich. Ich bin mir sicher das es diesesmal auch endlich versteht was... was es bedeutet ein Untertan von mir zu sein."
Oder mal kapiert das er sich wie eine Bulldogge ohne dogge im Namen verhält.

Es schlugen immer mehr und mehr Blitze auf Lloyd ein, er verlor langsam die Orientierung und ihm tat alles weh. Er wollte schleunigst weg von hier, schaffte es aber einfach nicht. Er war sauer, ja, aber nur weil er schon wieder betrogen wurde.
Der vierarmige schaffte es jetzt schon eine Kette zu brechen, dafür kassierte er einen noch härteren Elektroschock.
Ihm wurde davon schwindelig.
Nicht nachgeben!

Der lilaäugige zog weiterhin an seinen Ketten und die nächste zersprang. Der Schock war diesesmal so stark sodass ihm der atmen weg blieb.
Ich... darf... nicht...aufhören!

Wieder ein Blitz und diesesmal gab Lloyd nach. Er verlor die Kraft die ihn oben hielt und krachte erschöpft zu Boden.
Es schienen zwar noch immer Blitze in ihm einzuschlagen, aber er spürte diese kaum noch.

,,Ist das alles?!"
Der König blickte auf das kümmerliche goldene Wesen.
Xan verschränkte seine Arme. ,,Natürlich."
Sein Vorgesetzter grollte vor lauter Wut und zog den Doktoren am Kragen hoch. ,,Das. War. Nicht. Wie. Abgemacht..."

Xan hatte seine Augen angsterfüllt aufgerissen. ,,Das... war...nur der erste... tEiL!"
Der Onikönig ließ ihn wieder los und kniff seine Augen zusammen. ,,Und wo ist der nächste Teil?"
,,Der zweite Teil ist meiner Ansicht nach zu gefährlich..."

Der OnikönigWo Geschichten leben. Entdecke jetzt