Kapitel 5

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Adara

Der nächste Tag verlief nicht anders. Natalie ignorierte mich und Nikolaj auch. Und auch Catherine ließ sich einfach nicht blicken. Ich hatte mir geschworen nichts mehr so nahe an mich rankommen zu lassen. Und genau dagegen hatte ich schon am ersten Tag verstoßen. 

Ich summte ein altes italienisches Liebeslied, während ich den Abwasch machte. Meine Mutter hatte es früher oft gesungen, wenn sie kochte, mit uns spielte oder mit meinem Vater in der Küche tanzte. Wobei Letzteres später immer weniger häufig passierte. Ich liebte dieses Lied. Es handelte von einer Frau die ihr größtes Glück in der Liebe zu einem Mann fand. Es war ein richtiges klischeehaftes Lied.  

Das Lied erinnerte mich aber an meine Kindheit und trotzdem stimmte es mich traurig. Meine Mutter war nun schon seit vielen Jahren tot und doch war ich ich nie darüber hinweggekommen. Genauso wenig wie Antonio. Unser Vater hatte sich nach ihrem Tod, selbst zu Tode gesoffen und ihm trauerte ich keine einzige Träne nach. Jeder ist seines Glückes Schmied. Und im Gegensatz zu meiner Mutter, hatte er eine Wahl. Aber er entschied sich dazu uns lieber zu Vollweisen zu machen. Und uns bei unserem Onkel zu lassen. 

Ich verbrachte den ganzen Vormittag damit, die Wäsche zu machen, Essen zu kochen oder hinter halbnackten Models hinterher zu räumen. Immer wieder gingen mir Fragen durch den Kopf. 

Zum Beispiel ob Nik mit allen Frauen schlief oder ob er nur ausgewählte Frauen hatte? Ich konnte mir schlecht vorstellen, dass es selbst der potenteste Mann auf diesem Planeten schaffen würde, 19 Frauen gleichzeitig zu befriedigen. 

Wobei ich zugeben musste, dass die Vorstellung mich etwas erregte und mir ein ausgezeichnetes Kopfkino bescherte. Mein Gesicht erhitzte sich und meine Lippen wurden ganz trocken. Ich war eigentlich kein Fan von Polygamie und sollte ich irgendwann mal einen Freund haben, würde ich ihn auf jeden Fall seine Treue beschwören lassen. Aber 19 Frauen und ein Mann schaffte eine gewisse Faszination in meinem Kopf.

«Woran denkst du gerade, dass deine Wangen so glühen?»

Erschrocken machte ich einen Satz in die Luft. Das Glas, dass ich eben noch trocken rieb, rutschte mir aus der Hand und zersprang in tausend Teile auf dem harten Marmor-Küchenboden. «Mist.»

Nikolaj und ich bückten uns gleichzeitig und stießen mit den Köpfen aneinander.

«Mist. Verdammte Scheiße.»

Selbst sein Kopf war hart wie Stein. Das würde sicherlich eine fette Beule geben. Verärgert rieb ich mir über die Stirn. 

«Fluchst du immer so viel? Ich dachte italienische Mütter würden einen mit einer Pfanne quer über den Hof jagen, wenn man auch nur fluchend denkt.» Fragte er amüsiert. 

«Nein, sie versohlen einen den Hintern, bevor man auch nur ansetzt zu fluchen.» Konterte ich grinsend. 

Ich wollte einen Witz machen, da er damit angefangen hatte. Aber die lustige Stimmung verschwand aus seinem Gesicht. Ich hörte ein leichtes Knurren tief aus seiner Brust kommen. 

Er packte mein Handgelenk, verdrehte mir den Arm hinter dem Rücken und legte mich mit einer schnellen Bewegung, mit dem Oberkörper nach unten, auf der Küchentheke ab. Ein süßer Schmerz breitete sich in mir aus . Und unerwartet begann meine Mitte heiß zu pochen. 

Nikolaj drückte sich mit seinem Unterkörper ganz dicht an meinen Hintern und ich konnte deutlich seine wachsende Erektion spüren. Wenn ich mich nicht irrte, rieb er sich sogar ein wenig an mir. Meine Haare um seine Faust gewickelt, beugte er meinen Hals nach hinten, so dass er in mein Ohr flüstern konnte.

«Ich stehe eher auf russische Traditionen, aber Eure klingt auch nicht so schlecht. Vielleicht werde ich dir tatsächlich das nächste Mal den Arsch versohlen, wenn du so ungehemmt fluchst.»

The other woman (Mafia) Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt