Kapitel 13

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Adara

Als ich das letzte Mal in Nikolaj's Haus war, hatte ich mit ihm gestritten und wollte eigentlich nie wieder kommen.

Tja, so schnell konnte es sich ändern. 

Hier standen wir nun vor seinem Haus. Offensichtlicher was gleich passieren würde, konnte es gar nicht sein.

Die Frage war nur, ob ich schon dazu bereit bin. 

Erregt war ich. Darin bestand absolut kein Zweifel. 

Aber was wenn ich es nicht bis zum Ende durchziehen könnte?

Was würde dann passieren? Würde Nikolaj einfach weiter machen oder wäre ich immer noch Herrin über meinen Körper?

Ich hatte schreckliche Angst. Aber als Nikolaj meine Hand nahm, beruhigte es mich sofort.

Vielleicht war ich für ihn nur eine billige Schlampe.

Aber vielleicht könnte auch mehr dahinter stecken... 

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Nikolaj führte mich nach oben in sein Schlafzimmer. Vorbei an vielen anderen Zimmern, die ich noch nie von innen gesehen hatte.

Generell hatte ich noch nicht viel in dieser Villa gesehen. War das eine Symbolik dafür, wie wenig ich auch erst über Nikolaj wusste? 

Aber er hatte mir etwas anvertraut, was nur Wenige wussten. Das war doch immerhin schon mal ein großer Schritt in die richtige Richtung. 

Tatsächlich, war es auch das erste Mal, dass ich sein Schlafzimmer betrat. 

Es sah genauso aus wie ich es mir vorgestellt hatte. Alles war in dunklen Tönen gehalten und schlicht.

Keine Dekoration oder irgendetwas, das darauf hindeutete, dass hier Jemand lebte. Es war einfach nur mit dem Nötigsten eingerichtet.

In diesem Fall war das ein großes Bett und ein Kleiderschrank. 

An einer Wand konnte ich außerdem noch eine weitere Tür entdecken, welche höchstwahrscheinlich zu einem Badezimmer führte. 

Ich wurde wieder nervöser. Hier standen wir nun und ich hatte keinen blassen Schimmer, was wir als nächstes tun sollten. 

Sollte ich anfangen und ihn einfach wieder küssen?

Vorhin im Auto kam alles viel spontaner. Da hatte ich nach meinen Instinkten gehandelt. Aber jetzt ließen sie mich im Stich. 

Ich fröstelte leicht und rieb mir unruhig über die Arme. Dann erinnerte ich mich, dass vor ein paar Stunden, Pietro mich noch berührt hatte.

Er hatte mich berührt. Und dann hatte er etwas gesagt, was ich nie gehofft hatte zu hören. 

Man war mir auf der Spur. 

Warum kamen die Gedanken daran gerade jetzt wieder hoch? Eventuell sollte ich mich, Nikolaj anvertrauen. 

Er hatte schließlich Pietro getötet. Bestimmt konnte er auch Andere töten, wenn es um meine Sicherheit ging. Aber konnte ich ihn wirklich um einen solch großen Gefallen bitten? 

Als Nikolaj von hinten seine Hände um meine Arme legte, zuckte ich unkontrolliert zusammen. 

«Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken, Kiska.» 

Am Anfang hatte ich den Spitznamen gehasst, aber mittlerweile gefiel er mir immer besser. Es gab mir das Gefühl etwas Besonderes zu sein.

Natalie war einfach nur Natalie für ihn gewesen.

The other woman (Mafia) Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt