Kapitel 21

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Adara

Als ich die Augen öffnete war es draußen bereits hell. Ich hatte einen halben Tag und eine komplette Nacht durchgeschlafen.

Nikolaj hatte Recht behalten. Ich bekam keinen einzigen Albtraum mehr. 

Wobei ich immer noch hoffte, dass es an der beinnah-Überdosis lag und nicht an Nikolaj's Nähe. 

Dieser lag nicht mal mehr neben mir im Bett. 

Schade eigentlich. Nach dem Einschlafen hätte ich auch gerne die Erfahrung gemacht, wie es sein würde, neben ihm aufzuwachen. 

Aber höchstwahrscheinlich hatte er sich schon direkt nachdem ich eingeschlafen war, aus dem Staub gemacht.

Männer wie Nikolaj kuschelten nicht oder schliefen auch nicht im selben Bett mit einer Frau. 

Ich versuchte meinen körperlichen und psychischen Zustand zu untersuchen.

Körperlich ging es mir gut. Die genähte Wunde an meiner Stirn kribbelte etwas, aber ansonsten war alles okay. 

Psychisch gesehen, sah es da schon etwas anders aus. Gestern war ich wütend auf Nikolaj gewesen. Und es gab endlich wieder ein Gefühl in mir.

Aber jetzt war ich richtig sauer. 

Natürlich hatte er mich gerettet, aber schlussendlich stand das wieder mal, für Nikolaj's komplette Kontrolle über mein Leben. 

Trotzdem war ich ihm auch dankbar. Der versuchte Suizid war eine Kurzschlusshandlung, meinerseits, gewesen. 

Ich war einfach überfordert.

Der Sturz, die Fehlgeburt und dann dieser beschissene Albtraum. 

In dem Augenblick kam es mir vor, als wäre es die einzige mögliche Lösung.

Nun war ich wieder etwas klarer im Kopf. Mir ging es nicht besser, aber ich würde es nicht noch einmal versuchen, zu beenden. 

Irgendwie würde ich das schaffen. 

Als ich mich etwas im Bett aufsetzte, bemerkte ich einen kleinen, gefalteten Zettel, auf der Seite von Nikolaj.

Kiska,

ich mache Frühstück.

Komm nach unten, wenn du soweit bist.

Nikolaj

War das wirklich der gleiche Mann, der mir gestern Abend noch Vorwürfe gemacht hatte, weil ich mich umbringen wollte?

Jetzt machte er einfach Frühstück. Ich wurde aus ihm einfach nicht schlau.

Kopfschüttelnd stand ich aus dem Bett auf. Am Tag davor hatte mir Catherine einen "Pyjama" ausgehliehen. Wobei das Wort "Pyjama" nicht wirklich zutraf. 

Die Hose war so kurz, dass sie auch locker als Unterhose durchgehen könnte. Mein halber Hintern schaute heraus. Und das Oberteil war ein leichtes, enges Top, welches meine beachtliche Oberweite nach oben drückte, damit sie Jedem "Hallo" sagen konnte. 

Ich sah ein wenig aus, wie eine Nutte. 

Vielleicht war der Schlafanzug auch von Natalie.

Allein an sie zu denken, ließ meinen Ärger wieder entfachen. Diese Person war es nicht eine Sekunde wert, an sie zu denken. 

The other woman (Mafia) Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt