Kapitel 8

3.5K 156 116
                                    

Einen wunderschönen Abend, Vormittag, Nacht - wann immer ihr das grad lest. Ich hab nicht nur ein neues Kapitel für euch, sondern auch Neuigkeiten! Der Entwurf der gesamten Story ist fertig! Das heißt, ich kann euch jetzt auch sicher sagen, dass wir noch 2 Kapitel haben, bevor wir zum Ende kommen.

In diesem Kapitel wirds jetzt erst mal heiß, aber ich muss auch eine Triggerwarnung aussprechen: schlecht abgesprochene Praktiken, sub drop. Nicht im real life nachmachen, okay? 

So, viel Spaß! :D

***

Ich glaube, Toni ahnt was, schrieb ihm Mexi eines Abends Anfang Oktober..

Rezo überlegte kurz, welche Videos genau er in den letzten Tagen online gestellt hatte, aber konnte sich an keines erinnern, das Anlass dazu gegeben hätte. Abgesehen von ihrem Stream, der gerade nach und nach online ging — und die ganzen Blowjob-Witze waren doch nicht neu — war da doch nichts? Er setzte sich an seinen Schreibtisch und massierte seine Schläfe. War das jetzt eigentlich gut oder schlecht? War Mexi gerade verunsichert oder eher aufgeregt und happy?

Hast du ihr was gesagt? fragte er schlicht.

Nein.

Das verwirrte Rezo nun endgültig. Warum meinst du dann, sie ahnt was?

Wir drehen grad, schrieb Mexi. Sie hat mich thirst traps von Männern zweimal anschauen lassen. Und gefragt, ob ich das mit dir machen will, als sich, naja, zwei Männer geküsst haben.

Das Ding ist halt, es ist Toni. Wenn es jemand nachvollziehen konnte, dann sie. Wenn jemand Mexi gut einschätzen konnte, dann sie.

Ich weiß. Ich finds jetzt auch nicht schlimm.

Nein, ist es auch nicht. Rezo sperrte sein Handy, starrte in seinen schwarzen Monitor und tippte sich mit dem Daumen gegen die Lippe. Zum ersten Mal seit dem er Ju von seiner gemeinsamen Nacht mit Mexi erzählt hatte, stand er vor der Frage, wo die Grenze des Kreises, der von ihnen wusste, denn liegen sollte. Bis jetzt war er ziemlich fine damit gewesen, dass es nur Ju und sie beide waren.

Nicht, dass sie schon definiert hatten, was sie genau waren. Keiner von ihnen hatte eine Ahnung, was sie taten.

Was sie momentan waren, war — Freunde. Freunde, die einander abends am Telefon zum Kommen brachten und danach über dumme TikToks lachten. Freunde, die sich total random tagsüber schrieben, wenn sie die Frage beschäftigte, ob der andere schon Erfahrungen mit Toys hatte oder was wohl die Vorteile von Beziehungen unter Männern waren. Oder einfach nur dem anderen ein bisschen Kopfkino und Vorfreude für den restlichen Tag mitgeben wollten. Definitiv also Freundschaft mit einem dicken Plus.

Aber ein bisschen unfair war es schon, dass Rezo jemanden zum Reden hatte und Mexi nicht. Das konnte Rezo anerkennen. Er verkniff sich ein Seufzen, um Lisa neben ihm nicht hellhörig zu machen.

Es Toni zu sagen, fühlte sich seltsam offiziell an.

Sein Handy pingte mit einer erneuten Nachricht von Mexi. Ich mach mir nur Gedanken, wie viel man uns angemerkt hat.

Rezo fielen spontan sehr viele dumme Sprüche ein, die er in den letzten Wochen und Monaten gerissen hatte. Von der Andeutung, wie sich Mexi mit einem Schwanz im Mund anhörte — etwas, was er zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht wusste — bis zu diversen Reaktionen auf das Wort 'Daddy' aus Mexis Mund. Und dann waren da noch etliche compilations auf TikTok, die die letzten Monate sehr gut zusammenfassten: Beißen, Händchenhalten, fast küssen, kuscheln, während Videos quasi aufeinander sitzen. Alles dabei.

Wir haben uns nicht wirklich versteckt, antwortete er letzten Endes, während er auf seiner Unterlippe herumkaute. Aber so what?

Es war so ein Kick, diese Kleinigkeiten in plain sight zu machen, die allein für sich nichts aussagen mussten, aber mehr sagten als Worte, wenn man sie kumuliert betrachtete.

HöhenangstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt