Kapitel 4

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Liebe Leude, vielen Dank für eure Kommentare, ihr seid so lieb <3 Das Kapitel ist eventuell ein bisschen länger geworden als gedacht, aber ihr werdet sehen, warum... ich konnte mich aber nicht dazu durchringen, es zu teilen. Das passt schon. 

Viel Spaß und wer das in der Öffentlichkeit liest, good luck!

***

Er hatte sich viel vorgestellt über die letzten Monate. Unzählige Male, wirklich unzählige, in denen Rezo sich gefragt hatte, wie es wohl wäre, Mexi zu küssen. Und die Gelegenheiten waren da, aber irgendwie doch nicht. Wann hatte das überhaupt angefangen? Diese Fantasien über Mexi?

Dumme Sprüche und Mexis Kopf auf seiner Schulter, als er Rezo zu Halloween besucht hatte. Zu viel Gin und Süßigkeiten und Witze über Spucken oder Schlucken. Mexi hatte damals schon einen fest reservierten Platz in Rezos Herz, aber seitdem... seitdem hatte sich etwas verändert zwischen ihnen.

Dann die Videos gemeinsam mit Ju, wo Rezo sich noch ernsthaft eingeredet hatte, dass er das alles irgendwie vergessen könnte, wenn sie nur eine Freundin für Mexi finden würden. Oder so zu tun, als ob.

Das wiederum hatte irgendwie nur mit einer Reihe von TikToks geendet, in denen er seine Finger nicht von Mexi lassen konnte, während der verzweifelt versuchte, seinen Ständer nicht zu offensichtlich vor der Kamera zu zeigen.

Die Geschichte mit dem Wehengerät, das hatte ihn in ganz entscheidenden Momenten eingeholt. Spätabends im Bett, als er sich eigentlich nur schnell einen runterholen wollte, um besser schlafen zu können. Das ging ordentlich nach hinten los.

Die Reactions dazwischen. Mexis Augenaufschlag mit der Lippe zwischen den Zähnen. Der hätte Rezo fast sonst wohin befördert. Wie Mexi sich einfach nicht bewusst war, wie sexy er sein konnte.

Mexis Versprechen, ihn zu besuchen, weil sein Hals Rezos Hände vermisste. All die Blowjob-Sprüche, die ihnen beiden viel zu leicht von den Lippen gingen.

Da hätte es eigentlich schon klar sein sollen.

Als ihn der Chat zur Rede stellte, ob er bi wäre. Wegen TikTok, wegen Mexi. Völlig zu Recht, so im Nachhinein betrachtet.

Ja, Rezo hatte noch nie mit einem Mann rum gemacht. Geküsst, ja. Aber das war Ju, und es war harmlos. Aber—

Aber, Gott, Mexi. Mexi küsste ihn, als ob er in seinem Leben nichts anderes mehr wollen oder brauchen würde, und Rezo war so, so definitiv bi. Nie hätte er geglaubt, dass es sich so intensiv anfühlen konnte, dass es sich anfühlte, als wäre ein Knoten geplatzt, ein Damm gebrochen, und nun könnte er alles, einfach alles mit diesem Kuss sagen, was er bisher hinter sexuellen Anspielungen und Scherzen versteckt hatte. Rezo küsste ihn zurück und wünschte, er hätte sich schon viel früher getraut, denn Mexi zu küssen fühlte sich fantastisch, ja, befreiend an.

Sein Mund war weich, und er lächelte. Rezo erwiderte es, weil er nicht anders konnte, weil sein Herz raste und sein Brustkorb so voller überwältigender Gefühle war, dass er kaum wusste, wohin mit sich.

Mexis Enthusiasmus, seine Hände, die sich unter Rezos T-Shirt um seine Schultern klammerten, es bescherte ihm einen warmen Funkenregen, irgendwo in seinem überforderten Gehirn — während sie problemlos ein Tempo fanden, das Rezo fast zu langsam war.

Es war langsam, aber irgendwie auch genau richtig, denn die Schmetterlinge in seinem Bauch, die feierten es.

Vielleicht ging es ihm nur zu langsam, weil Mexi schon so lange Teil seiner Bubble, Teil seines Lebens war, dass das hier einfach nur der logische und längst überfällige nächste Schritt war.

Rezo vergrub seine Hände in Mexis Haaren und legte seinen Kopf etwas mehr zur Seite, sodass er ihn noch kontrollierter küssen konnte. Langsamer, deeper, und würden sie stehen, Rezos Knie wären weich geworden. Alles an seinem Körper war warm, alles an Mexis Körper zog ihn an. Mexi antwortete ihm wortlos, mit kleinen Seufzern und Lippen, die sich willig auf seine pressten.

HöhenangstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt