Kurze Geschichtensammlung

Sie wird immer mir gehören.

Sie gehört mir. Sie kann nicht gehen. Was immer sie auch macht, los wird sie mich nie. Denn ich lasse sie auf gar keinen fall los. Lasse sie niemals gehen.

Nach der Arbeit gehe ich durch die Straßen. Auf dem Weg nach Hause. Da sehe ich sie. Sie mich nicht. Seit 6 Monaten sind wir ein Paar. Wieso ist sie geschminkt? Das macht sie sonst nie. Und die knappe Kleidung. Was soll das? Mit klackerndem Absatz betritt sie ein Cafe. Breit lächelnd, wirft sie sich um den Hals eines jungen Mannes. Wut steigt in mir auf. Bin kurz davor hinein zu stürmen und sie anzuschreien. Dann wird sie auchnoch von diesem Typen geküsst. Auf den Mund. Jetzt reichts. Rache. Niemand fasst meine Kleine an. Der kann was erleben.

So fange ich an zu warten. Darauf dass sie endlich gehen. Sehe sie lachen und miteinander flirten. Küssen und sich unterhalten. Unruhig beobachte ich sie von einer Bank aus. Versteckt hinterr einer Zeitung. Dämmerung. Sie erheben sich. Ein Kuss. Sie geht. Er schaut ihr noch kurz hinterher und setzt sich dann ebenfalls in Bewegung. Perfekt. Genau in die andere Richtung. In einen Park. Also heißt es für mich, ab durch Gebüsch. So lauer ich auf ihn. Warte um ihn ins Gebüsch zu ziehen. Da kommt er. Ich packe ihn am Hals. Ziehe ihn ins Gebüsch und beginne damit ihn zu würgen. Minuten lang. Er schlägt um sich. Wird schwächer. Röchelnde Laute entweichen seiner Kehle. Rührt sich bald nicht mehr. Ist tot.

Schnell gehe ich noch ein paar Dinge kaufen, um zu erklären wesshalb ich erst zu so später Stunde zurück bin. Sie umarmt und küsst mich. Unfassbar. Als wäre nichts gewesen. Dann geht sie wieder. Zusammen mit Freunden feiern. Ich sage, ich könne nicht mit. Schreibkram. Also macht sie sich auf den Weg. Ich folge ihr unauffällig. Sie Telefoniert ein paar Male. Schreibt Nachrichten. Mit wem? Trifft sich dann mit ihren Freundinnen in einer Disco. Ich beobachte wie sie angequatscht wird. Sich abschleppen lässt. Das nächste Opfer. Dieser wird von mir hinter der Disco erwürgt und in einem Busch zurück gelassen.

Sie schafft es einfach nicht mir treu zu bleiben. Mehrfach spreche ich sie darauf an. Doch sie leugnet es. Jedes verdammte Mal. Was habe ich falsch gemacht? Nichts. Diese Hure. Mit wie vielen war sie schon im Bett. Ich lasse mir das nicht mehr bieten. Nun schlage ich ihr ins Gesicht: "Nun hör mal du Gör. Ich habe dich gesehen! Was glaubst du wesshalb sich niemand mehr meldet? Ich habe dafür gesorgt. Nun ist Schluss damit." Sie weint. Schreit mir ins Gesicht: "Du Schwein! Hast mich geschlagen. Ich verlasse dich!" Mit Schwung dreht sie sich um, um zu gehen. Auf nimmer wieder sehen. Aber ich liebe sie doch. Sagte doch, sie darf nicht gehen. So packe ich ihren Arm. Zerre sie in den Keller. Für solch einen Fall habe ich bereits vorgesorgt. So stoße ich sie auf ein Klappbett. In der Ecke ein Eimer. Klopapier nebendrann. Ein Türchen in der Tür. Abgeschlossen, wie die Tür selbst.

Dort lebt sie lange. Oft weint und fleht sie. Sie will Freiheit. Doch ich will sie. Ich mache Dinge mit ihr die sie nicht will. Das brauche ich. Es tut gut. Doch als ich einen Unfall habe und lange nicht da bin, ist es vorbei. Ich gehe zu ihr in den Keller. Sie liegt da. Verhungert. Blutige und gesplitterte Fingernägel. Aber noch immer wunderschön. Unfassbar. Ein gefallener Engel auf meinem Kellerboden. Alle denken, sie wäre schon vor Jahren davongelaufen, um ein neues Leben zu beginnen.

Sie bleibt bei mir. Ich besuche sie jeden Tag. Schlafe oft nachts bei ihr. Wärend sie verrottet. Als nur noch Knochen übrig sind verscharre ich diese im Wald. Den Schädel behalte ich. Stelle ihn in mein Zimmer. Betrachte ihn vorm schlafen gehen. So wird sie immer bei mir sein.