Kurze Geschichtensammlung

Auf ewig für mich da?

Schonmal richtig traurig gewesen? Wegen einer Person die du liebst... Ich nicht, bis zu diesem Tag. In ein Buch vertieft, bis da dieses schrille Quietschen war. Erschrocken sah ich auf. Ein Auto raste an mir vorbei. Direkt gegen einen Baum. Der Fahrer wurde herausgeschleudert. Sofort rannte ich zum Verletzten, doch es war zu spät. Mein Bruder lag tot in meinen Armen.

Endlich 18... 3 Jahre nach dem Unfall. Party, Party, Party, den ganzen Abend lang feier ich meinen Geburtstag. Die halbe Nacht lang wandern wir von Disco zu Disco und lassen uns volllaufen. Bis meine Freunde gehen. Dann bin ich allein. Brauche ein bisschen Zeit für mich. Es ist 2 Uhr Nachts, inzwischen Tag des Unfalls. So wander ich durch die Straßen. Bis ich am Ort des Geschehens lande. Ich setze mich auf die Bank auf der ich gelesen hatte und es spielt sich vor meinen Augen ab. Verdammt, ich lasse mich mitreißen... Traurig. Gehe zu dem Baum, um mich auf gie Knie fallen zu lassen. Erinnerungen an sein mit Blut verklebtes Gesicht. Die toten Augen. Er ist immer für mich da gewesen. Hat mich beschützt. Er hat mich verlassen... für immer. Ich wische die Tränen von meinem Gesicht und mache mich auf den Weg nach Hause.

"Hey kleine, was los?", will ein, so wie ich, stark nach Alkohol riechender Mann wissen und packt meinen Arm. "Lass mich dich aufmuntern...", raunt er noch dazu. Reißt an mir. Ich wehre mich. Zu stark für mich. Meine Kehle ist wie zugeschnürt... kein Ton kommt heraus. So zieht er mich in eine dunkle Gasse, um etwas mit mir zu tun, worüber ich niemals nachdenken möchte. Dann reißt er an meiner Kleidung, hält mich fest , lässt nicht los und versucht mich zu küssen. Etwas reißt ihn zurück. Sein Kopf schlägt gegen einen Müllkontainer. Dann ist da dieses Licht, groß wie ein Mensch. In Form eines Menschen. Die strahlende Gestalt hebt ein Messer vom Boden auf, welches der Mann wohl verloren hat. Sticht zu. Oft, bestimmt acht oder neun mal. Die Umrisse werden schärfer und ein Gesicht schält sich aus dem Licht. Es ist mein toter Bruder der mich gerettet hat. Er umarmt mich um dann sofort wieder zu verschwinden. Löst sich einfach in Nebel auf und ist weg.

Nun sehe ich ihn häufiger. Ergibt auf mich Acht und lässt mich niemals im Stich wenn ich Hilfe brauche. Bis dann wenige Wochen später die Polizei vor der Tür steht. Sie kommen um mich mitzunehmen. Zu verhaften. Eine Anklage wegen Mordes wartet auf mich. Wo ist mein Bruder? Da wird mir ein Video presentiert:

Auf dem Video sieht man den Mann. Wie er mich anspricht. Dann eine Störung der Kamera. Wir sind weg. Wenige Zeit später laufe ich wieder ins Bild. Blutverschmirt, rufend und mit rot glänzender Klinge, ein Messer in der Hand. Auf der Suche nach jemandem. Mein Bruder war nie da. Ich werde nie erfahren ob mein Bruder nicht vielleicht doch da war oder wieso sonst ich ihm das Leben genommen habe.