Kurze Geschichtensammlung

Frau der Träume

Träume. Bei manchen wünscht man sich sie wären real, wärend man bei anderen froh ist, dass sie es nicht sind. Ich habe einen Traum, bei dem ich mir wünsche er wäre es. So ist es aber leider nicht. Ich bin einsam und träume diesen Traum jede Nacht. Immer und immer wieder, bis er sich immer realer anfühlt. So träume ich von einer Frau. Eine Frau die nicht existiert. Sie ist einfach perfekt. In meinen Träumen sitzen wir meistens auf einer rot und weiß karierten Picknickdecke, viel Essen um uns verteilt, strahlender Sonnenschein und wunderschöner Vogelgesang um uns herum. Sie schaut mich durch ihre langen Wimpern verliebt an. Schiebt sich langsam etwas in den Mund, wärend ich sie anstarre. Oh, mein Engel. Wie kann ich mich in jemanden verlieben der nicht real ist? Nur in meinem Kopf existiert. So flüchte ich immer mehr in die Realität in meinem Kopf.

Ich durchlebe jeden Tag wie durch einen nebeligen Schleier. Bis ich dann abends müde ins Bett falle. Dann ist es als würde ich erst richtig erwachen, obwohl ich da dann eigendlich einschlafe. Und dann ist sie da wieder. Buchstäblich die Frau meiner Träume. So warte ich auf das unerwartete aber erhoffte Wunder, das sich mir nähert. Ein Tag fühlt sich länger an als der andere. Dieser ist besonders lang. Konzentrier dich, nun konzentrier dich doch... Ich bin so müde. Zuhause, nach einem langen Arbeitstag, lasse ich mich nun sehr früh ins Bett fallen. So schließe ich die Augen und flüchte sofort ins Land der Träume.

Dieses Mal sind wir wo anders. Sie schaut mich an. Das schulterlange Haar glatt gekämmt. Dünner Stoff umhüllt ihre schlanke Gestalt. Eng schmiegt sich das Nachthemd an ihren Körper und verdreht mir den Kopf. Es fühlt sich do real an. Noch viel realer als sonst. Ich spüre ein Gribbeln in meiner Brust, als sie sanft über meine Wange streichelt. Doch in der Wange ist kein Gefühl. Es ist eben doch nur ein verdammter Traum. Aber ein verdammt schöner.

Etwas streicht mir über den Arm. Das Gribbeln ist stärker als im Traum und das Streichen am Arm ist real. Ich öffne meine Augen ein Stück weit. Ich hatte schon häufiger Träume für echt gehalten. Doch dies ist anders. Ich schaue in ihr Gesicht. Ist sie es wirklich? Ich weiß nicht. Das kann doch nicht sein. Die Liebe ist echt. Und als sie ihre weichen Lippen auf meine legt wird mir klar, sie ist wahrhaftig hier. Mein Körper gribbelt. An meiner Seite. Da ist sie.  Wird nie mehr gehn. Ich bin nicht mehr einsam. Mein Herz, die liebe für sie lässt sie leben. Eine echte Person sein. Wie stark kann Liebe sein?