Teil 6

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"Danke das du mitgekommen bist. Das hättest du aber nicht machen müssen. Ich wollte dich jetzt nicht aus der Gruppe reißen oder so" sage ich als wir an meinem Auto stehen. "Ach Qustsch, dass ist selbstverständlich. Ich lass dich hier nicht so spät alleine rumlaufen." - "Du bist süß, danke." Verlegen lächeln wir uns an ehe ich wieder das Wort ergreife. "Wie kommst du jetzt hier weg? Hast du auch ein Auto hier?" - "Nein, momentan hab ich einen Fahrer. Den ruf ich gleich an und dann ist er in spätestens 10 Minuten hier. Ich bekomm aber nächste Woche einen Mietwagen." - "Ich kann dich auch gerne mitnehmen" schlage ich vor. "Nein das musst du echt nicht. Passt schon. Ich ruf ihn einfach an" lehnt Samu ab doch ich lasse nicht locker. "Das ist doch Blödsinn. Komm steig ein und sag mit wo du hin musst" sage ich, ehe ich in mein Auto steige und somit keine weitere Diskussion zulasse. Kurz darauf geht neben mir auch schon die Beifahrertür auf und er steigt ein. Sofort umhüllt mich wieder sein angenehmer Duft. "Du bist ganz schön stur" stellt er fest. "Gewöhn dich dran" antworte ich locker und entlocke ihm damit ein kehliges Lachen. "Wo musst du hin?" - "Soho House." - "Uhhh, schick, aber teuer. Passt aber gut, dass liegt sogar fast auf meinem Weg." Ich starte das Auto, parke aus und fahre los. Während der Fahrt unterhalten wir uns über alles mögliche, wenn Samu nicht gerade entspannt zu den Liedern im Radio mitsingt. Ich genieße es vollkommen. Seine Stimme ist unheimlich schön, tief und umhüllt einen mit totaler Wärme. Verzaubert schaue ich zu ihm herüber, was er kurz darauf auch mitbekommt. "Was gibt es denn zu gucken? Die Straße ist da vorne" sagt er keck und ich habe das Gefühl meine Wangen verfärben sich sofort rot. "Wenn du hier so schön singst kann man ja gar nicht anders" antworte ich leicht verlegen. Lächelnd streichelt er mir sachte über den Arm. Genauso schnell ist seine Hand aber auch wieder verschwunden. Diese kurze Berührung hat aber ausgereicht um mir eine Gänsehaut zu bescheren. Was macht dieser mir eigentlich fremde Mann nur mit mir? Ich bin doch sonst nicht so. Kurz darauf halte ich auch schon an der Straße, direkt am Eingang von Samu's Hotel. "Danke, dass war sehr lieb. Wir sehen uns morgen" bedankt er sich. Er beugt sich zum mir herüber und gibt mir einen schnellen, zaghaften Kuss auf die Wange. Im nächsten Moment ist er aufgestiegen und verabschiedet sich mit einem "Komm gut nachhause." Ich bin noch ganz verdattert und kann gar nicht antworten, da hat er schon die Tür geschlossen. Ehe er im Hotel verschwindet, dreht er sich nochmal um und winkt mir zu. Ich tu es ihm gleich und fahre dann auch los.
Am nächsten Tag komme ich gutgelaunt im Studio an. Das Wetter ist wunderschön und läd eigentlich nur dazu ein sich an die Spree zu setzen. Da heute auch nur ein interner Tag im Studio ist, wo organisatorische Dinge besprochen werden, nehme ich mir dies auch fest für den Nachmittag vor. Vielleicht hat ja Rick sogar Zeit.
Der Vormittag vergeht recht schnell und ich habe mich gerade mit einem Orangensaft in den Hof als mir jemand von hinten die Augen zu hält. Anhand des mir bekannten, männlichen Duftes der mich sofort umgibt weiß ich wer hinter mir steht. "Samu" sage ich kichernd und er nimmt mir Hände von meinen Augen. "Schlaue Frau" sagt er und ich sehe neben ihm noch Yvonne stehen die mich dann mit einer Umarmung begrüßt. "Du siehst toll aus" schwärmt sie und ich bedanke mich. "Das Wetter ist heute ein Traum. Der Sommer ist so langsam wirklich da" schwärme ich und lächle. Beide setzen sich zu mir und somit verbringen wir eine ganze Weile damit zu quatschen. Sie haben ebenfalls heute eine Art Meeting und gerade Pause. Wir werden aber irgendwann von meinem Handy unterbrochen. "Hey mein Schatz" begrüße ich Rick freudig als ich das Telefonat annehme. "Hey Romi, ich hab deine Nachricht gelesen aber ich kann mir den Nachmittag leider nicht freischaufeln" sagt er und meine Laune sinkt etwas. Ich hab eigentlich echt keine Lust alleine irgendwo zu sitzen. "Achman wie schade, dass Wetter ist soooo toll. Naja aber nicht zu ändern. Stress dich heute nicht mehr so, wir sehen uns heute Abend" verabschiede ich mich. "Tut mir leid bis später. Ich hab dich lieb." Und schon ist das Telefonat beendet. "Dein Freund?" fragt Samu und ich schüttel mit dem Kopf. "Nein. Mein bester Freund. Ich wollte heute nachmittag eigentlich das schöne Wetter an der Spree genießen aber er muss leider arbeiten. Naja was solls" sage ich etwas deprimiert und lehne mich im Stuhl zurück. "Ach Süße ich hab leider auch keine Zeit, sonst hätten wir zwei was schönes machen können" sagt Yvonne. "Das ist lieb aber dann schlendere ich halt etwas durch die Stadt." - "Ich hätte Zeit" wirft Samu plötzlich ein und ich setze mich aufrecht hin. "Ehrlich?" frage ich und schaue ihn mit hoffnungsvollen Augen an was ihn zum lachen bringt. "Ja wirklich. Voraussetzung du nimmst mich mit und wir finden ein Plätzchen wo nicht ganz so viel Trubel ist und ich belagert werde." Freudig hüpfe ich auf und umarme ihn. "Mein Held" rufe ich und wir müssen alle drei lachen.
Ein nachmittag mit Samu also. So war das ursprünglich nicht geplant aber ich würde lügen wenn ich sagen würde das ich mich nicht darüber freue.
Eine Weile sitzen wir noch beisammen ehe wir uns voneinander verabschieden. Samu und ich machen uns nochmal eine Zeit und einen Treffpunkt aus. "Viel Spaß euch später. Ich wäre gerne dabei " sagt Yvonne noch und ist im nächsten Moment auch schon mit Samu um dir Ecke verschwunden. Auch ich mache mich auf den Weg zurück in den kleinen Konferenzraum und widme mich wieder der Arbeit.

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