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Blair POV:
Erschöpft ließ ich mich in meine Kissen fallen. Ich hätte nie gedacht, dass Draco sich so freuen würde, mich wiederzusehen. Der Abend mit ihm war wunderschön. Er erzählte mir ein bisschen von seiner Arbeit, sie schien ihm wirklich Freude zu bereiten. Zu meiner Überraschung, war er aber wesentlich mehr darin interessiert, was ich machte. Ich hatte ihm erzählt, dass ich zurzeit bei George Weasley wohnte. Über die Erkenntnis, dass Fred im Krieg gestorben war, schien er sogar sichtlich bedrückt gewesen zu sein. Da mein Vater sein Café ebenfalls in der Winkelgasse eröffnet hatte, hatten wir uns besser kennengelernt und George war in einer schrecklichen Verfassung. Ich half ihm, wo ich nur konnte, arbeitet teilweise mit im Laden und hatte ihm sogar ein Date mit Angelina organisiert. Ich fand die beiden passten sehr gut zueinander. Doch ich wusste noch nicht wirklich, was ich mit meinem Leben anfangen wollte.

Schon öfters hatte ich überlegt in die Fußstapfen meiner Mutter zu treten, aber richtig Überzeugen tat es mich nicht. Viel mehr zog es mich wieder nach Hogwarts, sogar eine Stelle als Lehrerin konnte ich mir vorstellen. Ich liebte Zaubertränke, doch ob ich gut genug war, es zu unterrichten? Draco hatte mir gut zugeredet, noch immer war er einfach für mich da. Doch er hatte mir Mut gemacht, ich würde die Tage mit meinem Dad reden.

Aber erst gab es noch etwas viel Wichtigeres, Draco hatte mich am Wochenende zu sich eingeladen, er wollte für uns kochen - er selber und kein Hauself, wie er mir versprach. Zu meiner Erleichterung gab er mir eine andere Adresse, als die vom Malfoy Manor. Und obwohl ich noch zwei Tage Zeit hatte, war ich schon unendlich nervös.

Endlich war Samstag. Ich verbrachte Stunden im Bad, mit meiner Schminke war ich schnell zufrieden gewesen, meine Haare ließ ich offen. Doch nun stand ich vor meinem Kleiderschrank, die meisten meiner Sachen lagen verteilt auf dem Boden herum. Es war zum Verzweifeln, ich ließ mich in meinem Bademantel auf das Bett fallen. George klopfte und fing an zu lachen, als er mich komplett verzweifelnd dort sitzen sah. „George, das ist nicht lustig, ich hab nur noch zwei Stunden Zeit", gab ich beleidigt zurück, was sein Lachen nur verstärkte. „Ich denke, Malfoy hat dich schon in wesentlich schlimmeren Zuständen gesehen."

Ernst guckte ich ihn an. Betroffen blickte er drein. „Tut mir leid, das war nicht so gemeint." „Schon okay", ich schenkte ihm ein kleines Lächeln, „Dennoch hilft auch das mir jetzt nicht weiter."
Irgendwo hatte er ja recht, aber diesmal war ich keine Gefangene mehr, wir trafen uns, weil wir es beide wollten. „Zieh was an, wo du dich wohlfühlst. Dann strahlst du und das scheint ihm ja schließlich an dir zu gefallen", George zwinkerte mir zu und ließ mich in meinem Chaos alleine. Schlussendlich fand ich ein sonnengelbes Kleid, unter welches ich einen weißen engen Pullover zog. Dazu weiße Stiefeletten und ich war zufrieden mit meinem Look. Abgesehen davon, hatte ich keine Zeit mehr und so apparierte ich zu der mir genannten Adresse.

Vor mir erschien eine wunderschöne Villa. Ich hörte das Meer rauschen. Sie war ungefähr halb so groß wie das Manor, erstrahlte in einem glamourösen weiß und die dunkelbraunen großen Fenster machten einen recht gemütlichen Eindruck. Mit jedem Schritt auf die große Flügeltür, schlug mein Herz schneller und unbewusste drehte ich eine Haarsträhne um meinen Finger. Kurz nachdem ich geklopft hatte, öffnete Draco die Tür. Wie immer trug er einen Anzug, aber die obersten zwei Knöpfe seines Hemdes waren offen, seine Haare waren leicht verwuschelt - er sah unglaublich gut aus. „Du siehst toll aus", er musterte mich von oben bis unten und ein kleines schelmisches Grinsen tauchte auf seinem Gesicht auf. Wieder spürte ich die Röte in mir aufsteigen, meine Wangen fingen an zu glühen. „Komm rein, Essen ist fast fertig", damit verschwand er wieder in der Küche. Er hatte tatsächlich gekocht.

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