1. Kapitel

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Die laute Musik verhallte im ganzen Raum. Der starke Bass lies meinen ganzen Körper vibrieren. Neben mir saß mein Freund und stieß mit seinen Kumpels vielleicht schon das achte Glas Wodka an. Er bemerkte mich schon gar nicht mehr. 

Im ganzen Raum waren eine Menge von Jugendlichen und taten so, als wären sie nur zu zweit. Betrunken machten sie miteinander rum und bemerkten es gar nicht mal. Aus einer Ecke konnte ich den unangenehmen Geruch von Zigaretten wahrnehmen und kaum hatte ich mich versehen zückte der Freund meines Freundes auch schon eine heraus, verteilte sie dabei auch noch in die Runde. Ich warf einen fragenden Blick zu meinem Freund, der sich ebenfalls eine genommen hatte. Ich hatte gar nicht gewusst, dass er noch immer rauchte. Meinte er nicht er hätte aufgehört?

Ich hielt es nicht mehr lange aus und stand auf, um das Gebäude zu verlassen. Selbst das bemerkte er nicht einmal. 

Erleichtert atmete ich die kühle Nachtluft ein, die mir direkt entgegenkam. Hier war es doch viel angenehmer. Man hatte das Gefühl seine Ohren wieder bei sich zu haben und auch der Schweiß, der sich durch die Hitze da drinnen gebildet hatte, wurde mit jedem kleinen Windstoß abgekühlt. 

Ich steckte meine Hände in die Manteltaschen und setzte mich auf die Treppenstufen, welche zur Haustür führten.

Ich wollte hier eigentlich gar nicht hin. Doch da mein Freund hier eingeladen worden war, da sein bester Freund anscheinend Geburtstag hatte, wollte er mich, warum auch immer, unbedingt dabei haben. Aber ich fragte mich weshalb ich mal wieder eingewilligt hatte, denn nun tat er so, als wäre ich nicht einmal mehr da. 

"Ist echt anstrengend da drinnen, nicht?" Erschrocken fuhr ich herum, als ich hinter mir eine männliche Stimme hörte. Ein Jugendlicher, ungefähr meines Alters, war an der Hauswand angelehnt und starrte auf den Nachthimmel. Er trug eine schwarze Lederjacke über einem weißen Hemd und hatte seine schwarzen Haaren perfekt an die Seiten gestylt. 

Nun richtete er sein Blick zu mir und schmunzelte. "Du bist doch nicht betrunken, oder?" Ich schüttelte energisch den Kopf. "Bloß nicht! Am Ende lande ich da sonst wo noch.", meinte ich. "Endlich mal jemand vernünftiges." Er kam zu mir und setzte sich mit etwas Abstand neben mich.

"Wieso bist du denn hier?", fragte er, ohne mich dabei anzusehen. Ebenfalls richtet ich mein Blick nach vorne auf die Straße. "Mein Freund hatte mich mitgezogen." "Da sind wir schon zwei.", sagte er und seufzte. "Wer hat dich überredet?", fragte ich. "Eine Bekannte ist in das Geburtstagskind voll verschossen und wollte ihn anscheinend eifersüchtig machen." "Ach, und da hat sie dich gefragt?", meinte ich nur skeptisch und runzelte meine Stirn. "Natürlich doch! Aber am Ende hatte sie ein anderer Typ auf dieser Party doch eher gefallen, als wenn sie sich nie für irgendjemand bestimmtest interessiert hätte. Typisch sage ich nur.", meinte er. "Ja, leider..." Kurze Stille trat ein.

"Sag mal, was hast du denn jetzt noch so vor?", fragte er. "Eigentlich hatte ich vor hier zu warten und meinen Freund nach Hause zu schleppen, wenn er fertig ist." Er lachte kurz auf. "Glaub mir, der wird heute nicht mehr nach Hause kommen." "Wenn du meinst! Wolltest du denn noch wohin?" "Ich wollte mir was zu Essen holen und dann irgendwo ein bisschen chillen. Alleine macht es aber nicht so viel Spaß, also..." "Gibst du mir aus?", sagte ich und grinste. "Klar! Wenn du auch wirklich mitkommst." Ohne ein weiteres Wort stand ich auf. "Dann komm, ich hab Hunger!" Er kam mir hinterher. Nebeneinander verließen wir den Hof voller Erleichterung.

"Mein Name ist übrigens Jay." Ich lächelte ihn an. "Hi Jay! Ich bin Lorea." "Schöner Name!" Schweigend schauten wir uns kurz an, doch mussten dann aus irgendeinem Grund anfangen zu lachen.

Hard To Love // Enhypen Jay FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt