4. Kapitel

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Grübelnd ging ich die Treppe runter zur Haustür. Meine Eltern schienen nicht da zu sein...Was ein Glück! Wenn die wüssten, wer vor ihrer Tür stand, würden sie direkt denken, dass ich Sef hinterging, warum auch immer. Sie machten auch aus allem ein großes Drama draus. 

Ich öffnete die Tür. Auch wenn sich ein schlechtes Gewissen an mir nagte, fühlte es sich irgendwie richtig gut an, ihn wieder zu sehen. Grinsend blickte er mich an. "Bittest du mich nicht herein?" Ich war etwas überrascht über die Aussage, denn bei meinen Manieren, war sowas unmöglich, sich einfach selber einzuladen. Doch so wie ich eben war, sagte ich nichts dagegen und lies ihn herein. Er blickte sich erstaunt um. "Nicht schlecht!", murmelte er. Ich schluckte schwer, als er den Eingang betrachtete.

"Ich dachte du wolltest mir nur was bringen?", kam ich sofort auf das Thema. Ich hatte es eilig, denn meine Eltern konnten jeden Moment zurückkommen. Immerhin war ihre Arbeit auch zu Hause, nicht nur in ihren Firmen. 

Jay hob seine Augenbrauen. "Ja, das wollte ich." "Und?", meinte ich ungeduldig. "Unter einer Bedingung!" "Die wäre?" "Ich darf dich auf ein Essen einladen. Letztes Mal hast du es einfach so unterbrochen.", meinte er. Ich wusste nicht was ich dazu sagen sollte, immerhin hatte ich ein Freund, allerdings einen den ich einfach nur los werden wollte. Zudem würden meine Eltern wissen wollen mit wem genau ich mich traf und wenn ich nicht glaubwürdig rüberkam, würden sie es selber nachprüfen oder mich dazu zwingen Sef mitzunehmen. Aber ein Gefühl in mir wollte sich unbedingt wieder mit diesem Jay treffen, selbst wenn ich nicht wirklich kannte.  Irgendwie entspannte er mich auf einer ungewohnten Art und Weise. 

"Okay, einverstanden!", gab ich nach. Das Einzige, was schief gehen könnte, wäre eigentlich nur, dass Sef davon irgendwie erfuhr und dann nichts Nettes mit mir anstellte, aber ich war mir ziemlich sicher, dass es das wert war. 

"Super, ich freu mich! Ich schreib dir dann die Einzelheiten." Er wollte gerade gehen, doch drehte nochmal schnell um. "Hier, wie versprochen! Ich hoffe aber du hältst unseren Deal ein." Er gab mir meinen Ring, den ich bei dem ersten Treffen mit ihm ausversehen liegen gelassen hatte und beobachtete ihn dabei, wie er wieder aus dem Haus verschwand. 

Irgendetwas sagte mir, dass ich Jay noch öfters treffen würde. Ich meine, ich hätte nichts dagegen, denn er kam eigentlich ganz nett rüber, jedoch wollte ich mich da in nichts hineinversetzen. 

Am Ende würde er genauso wie Sef ein ganz neuer Mensch werden und ich wäre in einem Loch gefangen. Vielleich nutzte er mich nur aus, da ich aus einer reichen Familie kam und er gierig nach Macht war. Ich sollte aufjedenfall aufpassen, wie ich mit ihm umging. Nicht noch ein Mensch sollte mich je enttäuschen, wie Sef. Nie wieder, sollte so etwas passieren. 

Hard To Love // Enhypen Jay FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt