11. Kapitel

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Langsam kam ich wieder zu mir. Alles war vor meinen Augen verschwommen und das grelle Licht blendete mich. Ein dumpfes Piepen war im Hintergrund zu hören, welches immer lauter und lauter wurde. 

Auch wenn ich meine Umgebung nicht wirklich wahrnehmen konnte, wusste ich, dass es mir fremd war und die Geräusche und Gerüche mich verwirrten. 

Nach einiger Zeit kam ich endlich zu mir und sah alles klar vor meinem Augen. Ich spürte wie meine Muskeln anfingen zu zucken, als wenn sie sich aufbauen würden und ich hatte den Drang dazu meine Finger zu bewegen. 

Ich wollte mich umblicken, doch als ich mich aufsetzen wollte, musste ich voll lauter schmerzen laut aufschreien. Mein Kopf verpasste mir einen großen Schlag von Innen, als wenn er gleich explodieren würde.

"Woah, woah, woah! Ganz ruhig!", hörte ich eine männliche Stimme und spürte nur noch, wie zwei kräftige Hände mir dabei halfen mich wieder richtig hinzulegen. "Bleib liegen!"

Er beugte sich über mich und schmunzelte mich schief an. "Endlich ausgeschlafen?", fragte er mich. Ich war verwirrt durch und durch. Kannte ich ihn etwa? Aber warum konnte ich mich dann nicht an ihn erinnern? Und wo war ich hier?

"Hey, Lorea! Wie geht es dir? Okay, blöde Frage...Ich hole schnell den Doktor.", sagte er. Ich hatte ihm jedoch nur knapp zugehört. Viel mehr fragte ich mich, was das alles sollte. "W-wer bist du?", wisperte ich. 

Da erstarrte er in seiner Bewegung. "Lorea, ich bin's doch...Jay." Ich schaute ihn immer noch verwirrt an. "Wer ist Jay...ich kenne keinen Jay! Und wer ist Lorea?" Frustriert bewegte er sich fort. "Okay, ich bin sofort wieder bei dir. Bleib liegen!"


~


Als Jay mit dem Arzt zurückgekommen war, hatte dieser mir viele Fragen gestellt, an die ich mich nicht mal alle mehr erinnern konnte. Doch nach Jays und seinen Aussagen war ich wohl Lorea und hatte einen Unfall. Zudem musste ich was mit Jay zu tun haben, da er die ganze Zeit behauptete, dass ich ihn kennen würde. Ich verstand aber nicht, was er meinte. Ich konnte mich gar nicht an ihm erinnern oder besser gesagt konnte ich mich an nichts wirklich mehr erinnern. Hatte er mich vielleicht entführt? Bin ich deshalb gestürzt, wie es mir der Arzt berichtet hatte, weil ich vor ihm weggelaufen bin? Aber er schien eigentlich ziemlich nett zu sein...

Ich musste noch eine Woche im Krankenhaus bleiben, aber aus irgendeinem Grund durfte Jay mich mit zu sich nach Hause nehmen. Oft hatte der Arzt mit ihm alleine geredet und ich fragte mich immer, was es denn da zu vertuschen gab, dass ich es nicht hören durfte. Immerhin kannte ich diesen Jay ja anscheinend nicht...Nun gut, an mich selber kann ich mich ja auch nicht erinnern...aber trotzdem...

Ich weiß auch noch nicht was noch passieren wird, aber es scheint als stecke noch viel mehr hinter diesem Jay und mir, als ich es glaubte. Vielleicht lag es ja am Sturz, dass ich mich nicht mehr erinnern konnte und Jay deshalb von Anfang an bei mir war. 

Zumindest konnte er nicht mein Bruder sein, denn Asiatische Wurzeln hatte ich nicht, dass wusste ich. Außer er war adoptiert...

"Herein spaziert, die Dame!", sagte Jay, als er die Tür zu seiner Wohnung aufmachte. Sie war nicht sonderlich groß, aber was anderes hatte ich auch nicht wirklich erwartet.

"Fühl dich wie Zuhause!", meinte er, schloss die Tür hinter mich und schlenderte in weiter rein in die Wohnung.

Zuhause...Wo war nur mein Zuhause?

Hard To Love // Enhypen Jay FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt