8. Kapitel

157 5 0
                                    

Mitten in der Nacht wachte ich auf. Ich hatte den ganzen Nachmittag geschlafen, so fertig ich war, doch jetzt war mein Körper anscheinend wieder etwas ausgeruhter. Ich fühlte mich auch schon etwas besser und die pochenden Stellen hatten sich beruhigt. 

Automatisch nahm ich mein Handy zur Hand. Dabei bedachte ich allerdings nicht, was ich mir vor wenigen Stunden vorgenommen hatte und landete auf dem Chat von Jay und mir. Geschockt riss ich meine Augen auf, als ich dies realisierte. Schnell legte ich mein Handy verdeckt auf meinen Schoss. 

Er hatte so einige Nachrichten geschickt. Hin und her gerissen war ich darüber, ob ich sie lesen sollte oder es lieber lassen sollte. 

Doch bevor ich mich entscheiden konnte, bekam ich auch schon ein Anruf von ihm. Gestresst ächzte ich. Was sollte ich nun tun? Nicht, dass er jetzt denkt, ich sei eine von diesen typischen Mädels, die nur mit Jungs spielen. Vielleicht würde ich ihn auch verletzen, wenn ich ihn einfach so ignorieren würde. War er sauer?

Ich hörte auf nachzudenken und lies mein Körper einfach handeln. Jedoch entschied sich dieser auf den Grünen, anstatt auf den roten Kreis zu drücken.

"H-hallo?", bekam ich heraus, noch immer unsicher, was ich hier eigentlich machte. "Hey, Lorea! Ich wusste nicht genau, ob du meine Nachrichten bekommen hattest, weil mein Handy spinnt in letzter Zeit etwas." "Achso...ich...habe keine Nachrichten bekommen...ja!", nahm ich die Ausrede an, hätte mich aber selbst dafür schlagen können. Sowas konnte man doch nicht einfach tun, jemandem so anzulügen...

"Okay, nicht schlimm! Ich bin gerade vor deiner Haustür, also wenn du nicht verpassen willst, was ich dir zu sagen habe, dann musst du leider rauskommen." Ich war verwirrt. Schnell sprang ich von meinem Bett und ging zum Fenster hinüber. Hier hatte ich den perfekten Blick auf die Einbahnstraße und...tatsächlich. Jay stand dort, ein paar Meter von unserem Haus entfernt, mit  dem einer Hand das Handy an sein Ohr gelegt. 

"Das geht aber leider nicht so leicht.", seufzte ich. "Was meinst du denn damit?" "I-ich...mein Freu...ich meine, meine Eltern, die...sind sehr streng, was es angeht...so spät aus dem Haus herauszugehen, weil...Wegen unserem Hund.", redete ich mich heraus. "Eurem Hund?", meinte Jay etwas ungläubig. "Ja, wirklich! Der bellt immer direkt, wenn jemand durch das Haus schleicht und da meine Eltern um diese Zeit schlafen müssen, würde dies sie natürlich nur stören." "Meinst du etwa der Hund, der gerade auf mich zukommt?" 

Verwirrt drückte ich mein Gesicht gegen die Fensterscheibe, um weiter in den Vorgarten sehen zu können. Tatsächlich. Tiffany, den Colli, den meine Eltern für die Nacht gekauft hatten, kam hechelnd und tänzelnd auf den Schwarzhaarigen zu. Warte mal, was?

"Woher weißt du, dass ich hier bin?", fiel mir bei seinen Worten auf. Ich sah, wie Jay, welcher den amüsierten Hund kraulte, seinen Blick nach oben wendete. "Das war der einzige Raum, wo Licht um diese Zeit an ist. Außerdem habe ich deine Bewegungen durch das Handy gehört. Also, wenn man eins und eins zusammenzählen würde, dann kommt man schon drauf, Prinzessin." Ich schnaubte, bei seiner Klugscheißerei. Ich wusste er würde immer ein Gegenargument, für meine Ausreden haben, weshalb ich nachgab.

"Warte kurz, ich komme sofort!" "Das ging aber schnell!", meinte Jay. Ich legte auf und zog mir was anderes an. Wie schaffte er das nur immer, ich hatte Sef schon völlig vergessen und meine Ängste von vor ein paar Stunden waren, wie weggefegt. 


Hard To Love // Enhypen Jay FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt