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Michaels P.O.V.

Meine Augenlider fühlten sich schwer an.
Immer wieder fielen sie für einen kurzen Moment zu bis ich mich daran erinnerte, dass ich wach bleiben musste.

Ich stand mit dem Rücken an den Kühlschrank in Lukes Küche gelehnt.
Seine Küche war riesig und dennoch sah sie unbenutzt aus.
Ich schüttelte den Kopf. So ein Küche, nein. So eine Wohnung! Und nie ist er zu Hause.

Meine Gedanken schweiften zu dem Vorfall heute Abend.

Er war in Gefahr gewesen und egal wie sehr ich ihn eigentlich hasse, niemand hat verdient verletzt zu werden.

Zumindest nicht auf diese Art und Weise.

Was hatten diese Typen von ihm gewollt? Warum haben sie ihn entführen wollen? War er in irgendwelchen Schwierigkeiten? Oder war er nur ein wahlloses Opfer gewesen?

Nein. Das sah alles ziemlich geplant aus. Jemand wollte ihm Schaden und das gefiel mir gar nicht.

Ich stoppte mich selbst.

Halt! Du magst ihn nicht! Du hasst ihn. Und er ist ein arrogantes Arschloch und er hat es nicht verdient, dass du ihm seine Scheiße hinterher trägst!
Er weiß schon was er tut misch dich da ja nicht ein.

Ein plötzlich Klingeln riss mich aus meinen Gedanken.

Die kleine Eieruhr welche ich neben den Herd gestellt hatte schallte durch die ganze Wohnung und meine Müdigkeit war etwas verflogen.

Ich öffnete einige Schubladen bis ich einen kleinen Teelöffel fand und ging rüber zur Herdplatte auf der eine Suppenbrühe vor sich hin köchelte.

Vorsichtig nahm ich den Topfdeckel ab und probierte einen Löffel.

Zufrieden nickte ich. Die Suppe war fertig.

Ich hatte in den unzähligen Schränken und Schubladen hier zwar nur Fertigpulver für die Brühe gefunden, aber sie schmeckte trotzdem gut.

Ein Teller und Esslöffel waren schnell gefunden und ich schöpfte etwas Suppe in den Teller.
Ich machte den Herd aus und lief mit dem Teller Suppe zu Lukes Zimmer.

Achtsam balancierte ich den vollen Teller mit einer Hand, als ich die Türklinke drückte.

Sobald ich aufsah blickte mir ein, jetzt ziemlich wacher Luke, mit großen Augen an.

Gott sah er süß aus, mit seinen Haaren vollkommen verwuschelt und dem Abdruck seines Kissen in roten Linien auf seiner rechten Gesichtshälfte.

"Michael?! Was machst du hier?"

fragte er mich mit rauer, verschlafener Stimme.

"Ich habe dich gerettet. Und dir eine Suppe gemacht! Hier sind ein paar Aspirin und auf dem Nachttisch steht ein Glass Wasser"

antwortete ich ehrlich und zeigte mit meiner freien Hand auf den kleinen Tisch neben ihm, wo eine Packung Tabletten und Wasser stand.

Seine Augen wurden immer größer.

"Du hast mich gerettet?"

"Ja. Hattest es bitter nötig. Die wollten dich grade wegschleppen als ich dich entdeckt hab und dann hab ich sie halt verjagt"

Er blinzelte nicht einmal als ich ihm davon berichtete. Wie ein Kind sah er aus so unschuldig und süß mit seinen blauen Augen, die jeder meiner Bewegungen folgten und den vollen Lippen welche unglaubwürdig offen hingen.

"Du hast diesen Typen erledigt?"

"Nicht nur einer. Drei um genau zu sein. War gar nicht so einfach"

Cold Weather | muke [COMPLETED]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt