Through The Dark | h.s

1.

Freitagmorgen. Der letzte Arbeitstag vor dem Wochenende. Mein Wecker klingelte um 8:00 Uhr und ich wälzte mich im Bett umher. Das einzig Positive war, wie sehr ich meinen Job in der Bibliothek liebte. Aber ich denke wir kennen alle diese Tage, an denen wir einfach keine Lust haben. Ich war noch nie eine Frühaufsteherin gewesen. Ich quälte mich also aus dem Bett und machte mich für die Arbeit fertig. Auf dem Weg zur Arbeit erhielt ich eine SMS von Olivia, meiner besten Freundin. Auch liebevoll Liv oder Livi genannt.
Liv: Ich freu mich so auf heute Abend! Kann es kaum erwarten! Bin um 5 bei dir.
Ach ja, „heute Abend". Sie zwang mich mal wieder mit auf eine dieser Partys zu gehen, auf die ich keine Lust hatte. Sie hat ziemlich gute Connections, da ihr Freund einer aus dieser ehemaligen Boyband ist. One Direction. Ich habe die Jungs damals kennengelernt, als Niall und Liv vor 3 Jahren zusammen gekommen waren. Wirklich oft habe ich sie jedoch nicht gesehen, da sie ständig auf Tour waren und somit fast nie in London.

Ach ja, Livis Freund ist übrigens Niall, falls sich jemand gefragt hat. Niall Horan. Ich war mir ziemlich sicher, dass sein bester Freund und ehemaliger Bandkollege am Abend auch auf der Party sein würde. Auch nach der Auflösung der Band vor einigen Monaten hatten sie noch viel Kontakt, was man von den anderen Mitgliedern nicht behaupten konnte. Er war eigentlich ganz nett, jedoch hatten wir nie viel miteinander zu tun. Wie dem auch sei, an diesem Morgen widmete ich mich erst mal meiner Arbeit und versuchte den grässlichen Gedanken an die Party beiseite zu schieben.

Am frühen Abend kam Olivia bei mir Zuhause vorbei und wir machten uns gemeinsam für die Party fertig. So langsam machte sich die Nervosität in mir breit und ich bekam schweißnasse Hände.

„Müssen wir wirklich gehen? Ich habe keine Lust. Ich mag Niall ja, aber diese ganzen Möchtegern Promis muss ich einfach nicht sehen. Du weißt doch, dass ich mir damit schwer tue unter fremde Leute zu gehen", meckerte ich.

„Ja wir gehen! Komm schon. Niall ist endlich mal wieder in der Stadt und ich habe ihn so sehr vermisst. Du weißt, wie selten wir uns sehen. Es wird dir gut tun mal wieder unter Leute zu kommen, du verschanzt dich in deiner Wohnung wenn ich nicht hier bin. Das tut dir nicht gut. Im Leben gibt es auch noch andere Dinge als nur zu arbeiten. Außerdem wird er auch hier sein", erwiderte Liv mit traurigem Hundeblick.

„Ja ich weiß ja. Du bist halt eine meiner einzigen und zudem auch meine beste Freundin. Ich dachte nach der Bandgeschichte würdet ihr euch öfter sehen? Und warum sollte es mich den interessieren, dass „er" auch da ist? Wir kennen uns ja kaum."

Genervt verdrehte ich die Augen, atmete einmal tief durch um die Angst aus meinem Kopf zu vertreiben und widmete mich wieder meinem roten Lippenstift. Jetzt nur noch die Haare, dann bin ich fertig.

„Na ja er war eben eine Zeit lang bei seiner Familie in Mullingar und hatte einige Interviews. Komm schon, du kannst mir doch nicht sagen, dass du dich nicht freust, ihn wiederzusehen?" Ich schüttelte den Kopf.

„Wie schon gesagt, wir kennen uns kaum. Schließlich haben wir uns erst zwei oder drei Mal gesehen", wandte ich ihre Aussage ab und versuchte nicht weiter darüber nachzudenken.

Liv wollte mich schon immer mit Nialls bestem Freund verkuppeln. Warum auch immer. Sie war der Meinung, dass ich ihn ja schon immer sehr attraktiv fand. Natürlich war er das auch. Aber was sollte ich denn mit einem Promi, der Tausende Mädchen oder Frauen als Fans hatte die ihn anhimmelten, zudem ständig auf Tour ging und den ich dann eh nie zu sehen bekam? Liv mag damit vielleicht zufrieden sein, aber ich wäre es sicher nicht. Ich hatte bisher erst einmal einen festen Freund, wenn man das so nennen konnte. Damals als ich 18 war, jedoch waren wir nur für einige Monate zusammen gewesen und dann fand er eine Bessere als mich. Diesen Herzschmerz tut sich doch keine Menschenseele freiwillig an, oder?

„Hey, schön dich endlich mal wieder zu sehen", rief Niall über die laute Musik hinweg und umarmte mich. „Ja, finde ich auch! Hab dich vermisst", erwiderte ich.

Ich mochte Niall. Er war immer sehr bodenständig geblieben und einfach sehr sympathisch. Außerdem behandelte er meine beste Freundin gut, was auf jeden Fall ein Pluspunkt war. Früher haben wir uns, wenn die Jungs nicht auf Tour waren, oft zu dritt getroffen und haben Dinge unternommen. Diese Zeit fehlte mir etwas. Die beiden passen einfach perfekt zusammen.

Wir quetschten uns gemeinsam durch die Menschenmenge und gingen in Richtung einer privateren Lounge, zu der Niall uns Zutritt verschaffte. Dort waren nicht so viele Leute, es gab eine kleinere Tanzfläche und eine eigene Bar.

„Ich geh mir mal was zu trinken holen", sagte ich zu Liv. Viel zu viele Menschen hier. Vielleicht treffe ich ja wenigstens jemand interessantes, wenn ich schon hier bin. Tja, dieser Gedanke wurde leider enttäuscht, denn ich kannte hier bisher niemanden außer Liv und Niall. Super. Aber was hatte ich auch groß erwartet? Ich war nicht gerade oft in diesen Kreisen unterwegs und konnte nicht von mir behaupten, dass ich viele Stars als Freunde hätte. An der Bar angekommen bestellte ich mir einen Lillet Wildberry und eine Flasche Sekt für uns alle. Mit etwas Alkohol würde ich das hier sicher besser überstehen als nüchtern.

„Meine Güte, bist du so nervös, dass du dich betrinken musst um das Treffen zu überstehen?" lachte Liv und zwickte mir in die Seite.

„Nein, aber wenn du so weiter machst, trinke ich die Flasche Sekt, die eigentlich für uns alle gedacht war ganz alleine. Dann kannst du mal sehen wie du mich nach Hause kriegst." Olivia lachte nur und nahm dankend ein Glas entgegen.

„Ihr beide kennt euch ja noch, oder?" fragte Niall und deutete auf seinen besten Freund, der einen halben Meter hinter ihm stand und sich an die Wand lehnte. Ist er noch attraktiver geworden, seit ich ihn das letzte Mal gesehen habe? Ich schüttelte den Gedanken ab, nickte und lächelte in seine Richtung. Er sah mich nicht an, sondern sah Richtung Tanzfläche. Seine Locken fielen in sein Gesicht. Niall wedelte mit der Hand vor seinem Gesicht herum, was seine Aufmerksamkeit auf uns lenkte. Ich kribbelte mit meinen Fingern an meiner Nagelhaut rum und nippte an meinem Glas. Meine Hände waren mal wieder nass geschwitzt. Mein Blick traf seine grünen Augen und sein Lächeln ließ mich kurz vergessen, wo ich überhaupt bin.

„Evie." Die Art wie er meinen Namen sagte und lächelte verschaffte mir Gänsehaut. „Hey Harry" war das einzige, was ich aus meinem Mund herausbrachte.

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Hey! Vielen dank, dass ihr bei meiner neuen Fanfiction reinschaut♥ Konstruktive Kritik ist erwünscht :) Ich hab nach langer Zeit wieder angefangen zu schreiben und hoffe, dass es euch gefällt. Lasst mich eure Gedanken gerne in den Kommentaren wissen :)