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„Liv, er..." „Ja ich weiß. Er singt wieder." Niall war sichtlich genauso schockiert über die Tatsache, wie Olivia. Mir war gar nicht bewusst, wie gravierend das für sie war. Irgendwie aber auch verständlich, aufgrund der Tatsache, wie sehr er die Musik eigentlich liebt. Ich schloss die Augen und genoss es, Harry singen zu hören. Das Lied war schön, der Text, die Melodie, seine Stimme.. Einfach alles. 

Meine Güte. Warum habe ich mir noch nie ihre Musik angehört? Die Lieder, die sie ganz am Anfang gesungen haben, waren einfach nicht mein Geschmack gewesen. Aber das? Das ist wirklich schön. So wie er. Schön.

„Evie, ernsthaft. Irgend etwas muss doch zwischen euch vorgefallen sein? Hast du was zu ihm gesagt?" Liv riss mich aus meinen Gedanken. Zum Glück. Die ganze Sache mit ihm wurde meinen Gefühlen langsam wirklich zu viel. Ich hatte schon immer das Problem, dass ich zu viel in irgendwelchen Dinge hinein interpretierte.

„Ich hab dir doch schon gesagt, dass rein gar nichts passiert ist. N i c h t s. Wir haben uns lange unterhalten. Das war es dann auch schon." Niall hob eine Augenbraue und selbst an seinem Blick konnte ich erkennen, dass er mir nicht glaubte. Ich verdrehte die Augen und verließ die Küche. Inzwischen war die Musik, die aus Harrys Zimmer kam, wieder verstummt. Ich war so in Gedanken, dass es mir gar nicht aufgefallen war. 

Als ich an seiner Zimmertür vorbei kam ging ich etwas langsamer und versuchte, zu hören  was er jetzt wohl machte. In dem Augenblick öffnete sich seine Tür. 

„Guten morgen. Wie geht es dir?" fragte er fröhlich. Seine gute Laune steckte mich direkt an und ich musste lächeln. „Es geht schon. Und dir?" 

„Gut, danke." 

„Schönes Lied, was du da gespielt hast." Verlegen sah er auf den Boden und grinste, wobei seine Grübchen hervor traten. „Die anderen meinten, dass du schon länger keine Gitarre mehr in der Hand hattest", sagte ich vorsichtig. Ich wollte ihn nicht wieder mit einer meiner Aussagen abschrecken. Aber er lächelte weiterhin. 

„Ja. Keine Ahnung. Heute war mir irgendwie danach. Muss wohl etwas in der Luft liegen, was mich dazu inspiriert hat." Während er das sagte, warf er mir einen eigenartigen Blick zu, den ich nicht richtig deuten konnte.

Er machte mich wirklich wahnsinnig. 

Ich ging ins Gästezimmer und ließ mich auf das Bett fallen.

Am Samstag Abend fragten mich die anderen, ob ich denn Lust hätte, mit ihnen auszugehen. Aufgrund der Ereignisse der letzten Woche lehnte ich dankend ab. Ich weiß, dass Liv wahrscheinlich einfach nicht weiter darüber nachgedacht hatte. Harry ging mit ihnen, was mir ein ungutes Gefühl verschaffte. Er hatte es geschafft, ein paar Tage nichts zu trinken und war tatsächlich durchgehend nett zu mir. Sobald er Alkohol trank, änderte sich das meistens. Ich hatte keine Ahnung, was das zwischen uns war, oder ob es überhaupt etwas war. Unwillkürlich musste ich an die SMS denken, die ich von ihm, beziehungsweise von der Frau erhalten hatte, die bei ihm war. 

Ich weiß ja nicht, wer du sein sollst, aber H hat gerade keine Zeit. Er ist mit mir beschäftigt, sorry Süße."

Die Worte hallten immer wieder in meinem Kopf wider. Ich versuchte nicht weiter über ihn nachzudenken und mich wieder meinen eigenen Problemen zu widmen. Da ich ziemlich müde war, legte ich mich kurze Zeit später schlafen.

„Pssst, nicht so laut." „Ist doch egal! Ist doch keiner hier." „Vermutlich hast du recht." Ich hörte Stimmen im Flur. Es war mitten in der Nacht, fast 3 Uhr. Doch, ich bin hier, ihr Schwachköpfe. Ich dachte es seien Liv und Niall, die vielleicht kurz vergessen haben, dass sie mich zu ihnen nach Hause eingeladen haben. 

Through The Dark | h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt