22 Schlittenfahren (Teil 2/2)

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„Och Steff. Geh runter da!" stöhnt Thomas. „Nö. Du wolltest, dass ich Schlittenfahre. Dann kannst du mich jetzt auch ziehen." „Du bist viel zu schwer." „Hör mir mal zu mein Freundchen. Ich bin ganz sicher nicht zu schwer. So ein bisschen Anstrengung schadet dir nicht." „Komm schon Steff. Sonst bin ich schon kaputt wenn wir am Rodelberg ankommen." „Dann musst du wohl mal an deiner Kondition arbeiten. Dann ist das jetzt wohl dein Trainingsstart." „Nowi komm hilf mir doch mal." fordert Thomas Nowi auf, während Hannes und Motti sich Schlapplachen. „Also wir würden dann schon mal vorgehen." ruft Hannes uns zu und geht mit Motti auf dem Schlitten vor, der sich glücklich zu uns umdreht. „Na wenn es sein muss." ergibt Nowi sich. „Sonst stehen wir ja noch hier, wenn die anderen vom Schlittenfahren zurückkommen." So werde ich von Thomas und Nowi gezogen und genieße es. So lässt es sich leben. Am Berg angekommen, steige ich dann jedoch ab. Mich bergauf zu ziehen wäre dann doch etwas zu viel verlangt. Oben angekommen höre ich, dass Hannes mit unserem Sohn spricht und ihm grob erklärt was er beim Schlitten fahren beachten muss. Gemeinsam mit Motti setzt er sich auf den Schlitten und schon düsen die beiden den Berg hinunter und kommen heile unten an. Als sie wieder oben sind strahlt unser Sohn uns an. „Das war sooo toll! Ich will nochmal!" „Na dann mal los Motti. Lässt du mich mit dir fahren?" fragt Nowi. „Ja klar! Los! Komm!" ruft er aufgeregt und setzt sich mit Nowi auf den Schlitten. „Na da wird aber einer heute Abend glücklich und erschöpft ins Bett fallen." grinse ich die Jungs an und bin sehr glücklich, da mein Sohn übers ganze Gesicht strahlt und offensichtlich großen Gefallen am Schlittenfahren hat. „Danke, dass du mit ihm gefahren bist Hannes! Um alleine zu fahren ist er dann doch noch etwas zu klein und der Berg zu groß!" „Na klar Steff! Alleine hätte ich ihn auch nicht fahren lassen." „So Steff. Fährst du jetzt auch mit mir? Wenn Motti nicht alleine fahren darf, akzeptiert er es bestimmt auch nicht wenn seine Eltern alleine fahren." „Ne Thomas. Fahr erstmal mit Hannes." „Nichts da!" unterstützt Hannes seinen Bruder. „Rauf auf den Schlitten mit euch!" So lasse ich mich überreden auch eine Runde mit Thomas zu fahren. Wir setzen uns also zusammen auf den Schlitten und eh ich mich versehen kann, gibt Hannes uns einen Schubser, sodass wir den Berg runterfahren. Ich lasse einen spitzen Schrei los, der alle anderen zum Lachen bringt. Als wir heile unten ankommen, muss ich erstmal tief durchatmen. „Und war es jetzt so schlimm?" fragt Thomas mich. „Naja. Das ging mir oben etwas zu plötzlich los." „Aber dann hat es doch Spaß gemacht." „Ja eventuell, nachdem ich mich von meinem Schock erholt habe." gebe ich zu. „Habe ich doch gesagt!" grinst Thomas mich triumphierend an und gibt mir einen sanften Kuss. Gemeinsam ziehen wir den Schlitten wieder hoch und in den verschiedensten Konstellationen fahren wir alle mehrmals den Berg hinunter und mit jeder Fahrt mehr finde auch ich gefallen daran. „Was haltet ihr davon wenn wir ein Wettrennen machen?" fragt Nowi in die Runde. „Und das stellst du dir wie vor?" frage ich nach. „Je 2 Personen setzen sich auf einen Schlitten. Die fünfte Person gibt ein Startsignal und dann fahren beide Schlitten los und müssen schneller unten sein." „Na dann macht das Mal. Ich gebe da lieber das Startsignal." sage ich und die vier bilden begeistert 2er Teams. Thomas fährt mit unserem Sohn und Hannes zusammen mit Nowi. Ich gebe das Startsignal und schon geht die wilde Fahrt los. Doch auf halber Strecke stellen Hannes und Nowi sich so ungeschickt an, dass ihr Schlitten umfällt und sie im Schnee landen. Etwas besorgt rufe ich, ob alles ok ist doch als ich das lautstarke Lachen vernehme, bin ich beruhigt. Thomas und Motti sind mittlerweile unten angekommen und stellen freudig fest, dass sie gewonnen haben. Als sie feststellen, dass die anderen auf halber Strecke stecken geblieben sind, können auch sie sich ein Lachen nicht verkneifen. Anschließend fahren wir noch ein paar Mal den Berg hinunter, eh wir uns wieder völlig erschöpft auf den Weg nachhause machen, da es langsam zu dämmern beginnt. Glücklich und kaputt sitzen wir alle im Auto und freuen uns, dass wir so einen schönen Tag hatten. Schnell wird beschlossen, dass wir das die nächsten Tage definitiv wiederholen, bevor der Schnee womöglich schon bald wieder weg getaut ist.

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