Auf dem Weg zurück fragt Motti mich ganz aufgeregt: „Mama glaubst du der Weihnachtsmann war schon da und hat uns Geschenke gebracht?" „Das weiß ich nicht mein Schatz. Aber ich hoffe doch, dass er schon da war und du dich nicht mehr gedulden musst." antworte ich mit dem Wissen, dass Hannes extra noch schnell bei meinem Elternhaus rumgefahren ist, um alle Geschenke unter dem Baum zu verteilen, damit die Kinderaugen strahlen, wenn sie das Wohnzimmer betreten. Einen Weihnachtsmann haben wir nicht engagiert. Denn auch so werden die Kinder sich freuen und begeistert sein, dass der Weihnachtsmann in unserer Abwesenheit tatsächlich durch den Kamin gekommen ist und die Geschenke gebracht hat. Ich bin Hannes sehr dankbar, dass er sich darum gekümmert hat, sodass die Kinder auch keinen Verdacht schöpfen können. Als wir gemeinsam das Haus betreten, fällt es uns schwer Motti und Janets Sohn zurück zu halten, damit sie nicht sofort ohne uns ins Wohnzimmer stürmen. Doch irgendwie gelingt es uns gemeinsam, sodass wir nun alle vor der großen Wohnzimmertür versammelt sind und die Kinder endlich erlösen können, indem wir ihnen erlauben die Tür zu öffnen. Der Baum erleuchtet mit seiner Lichterkette den eher dunklen Raum unter ihm liegt schön angeordnet ein Haufen Geschenke. Die Kinder machen große Augen. „Der Weihnachtsmann war wirklich schon da!" kommt es begeistert von unserem Sohn als er seine Sprache wieder gefunden hat. „Dürfen wir direkt unsere Geschenke auspacken?" werde ich sogleich gefragt, während wir Erwachsenen es uns auf der Couch gemütlich machen. Wir hatten vorher besprochen, dass wir erst den Kindern den Vortritt lassen und anschließend unter uns Würfeln, sodass alle nacheinander ihre Geschenke auspacken, wenn sie eine 6 gewürfelt haben. Den Kindern wollen wir das jedoch nicht zumuten. Um so viel Geduld zu beweisen sind sie eher noch zu jung und es ist auch schön zunächst in Ruhe zu beobachten wie sie begeistert ein Geschenk nach dem anderen vom Geschenkpapier befreien. So gebe ich meinem Sohn die Zustimmung, dass er seine Geschenke auspacken darf. Er und Janets Sohn gehen zu den Geschenken und greifen danach. Da Janets Sohn schon in die Schule geht, kann er lesen und hilft Motti dabei heraus zu finden für wen welche Geschenke sind. Ein sehr süßer Anblick, den ich sofort mit meiner Handykamera festhalte, während Thomas mich glücklich in seine Arme zieht. Ein Blick zu meiner Schwester reicht, um zu sehen, dass sie genau wie ich ziemlich ergriffen von diesem Moment ist. Wie dankbar ich doch bin, dass sich unsere Kinder trotz des Altersunterschiedes so gut miteinander verstehen und fast schon wie beste Freunde sind. Begeistert packen sie ihre Geschenke aus. „Mama, Papa, Hannes, schaut mal. Das muss ich Nowi morgen unbedingt zeigen." ist Motti ganz aufgeregt und kommt mit mehreren Trommeln zu uns zum Sofa. Er liebt es wenn Nowi sich mit ihm an das Schlagzeug im Proberaum setzt und ihm die verschiedensten Rhythmen beibringt. So dachten Thomas und ich uns, dass es doch schön wäre wenn er auch zuhause ohne Nowis Aufsicht rum trommeln kann und die Rhythmen nach Lust und Laune üben kann. Klar wird es zuhause dadurch nicht ruhiger, aber wir können einfach nicht anders als das musikalische Talent unseres Sohnes zu fördern. Ein Kindergitarre hat er auch schon zuhause und singen tut er eh pausenlos. Er klettert auf Thomas Schoß und trommelt auch schon wie wild drauf los. „Probier mal einen Rhythmus zu trommeln." fordert meine Mutter ihn auf. „Na das ist doch ganz einfach." sagt er überzeugt und klopft sofort einen Rhythmus auf seiner Trommel, woraufhin meine Mutter ihn erstaunt lobt, wie gut er das macht. Das aufmerksame Beobachten von Nowi und seine Hilfe macht sich da definitiv bemerkbar. „Und jetzt du Oma." fordert Motti sie auf, den Rhythmus nachzuklopfen. Nach einiger Zeit fällt ihm jedoch ein, dass unterm Baum noch mehr Geschenke für ihn liegen. So packt er nach und nach noch ein Spiel, Bücher, Eine CD und ein Kuscheltier aus, sowie eine Menge Süßigkeiten. Überglücklich bedankt er sich bei uns allen und ich bin besonders Stolz auf meinen Kleinen, der viel zu schnell heranwächst.
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Adventskalender
Hayran KurguIn diesem Buch werden weihnachtliche und winterliche Oneshots über Silbermond veröffentlicht. Ab dem 2. Dezember kommt jeden zweiten Tag eine neue Geschichte. Viel Spaß beim Lesen!