Kapitel 4

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Wir sind nun schon eine Woche in Tirol und die Stimmung ist super! Manu ist zum Glück wieder in Topform und mein Vater hat sich bis jetzt nicht nochmal zu dem Thema geäußert. Ich trainiere gerade mit den Jungs mit, mein Vater und der Trainerstab hat heute nichts dagegen gehabt. Wir wärmen uns gerade auf und wollen danach ein paar spezielle Übungen machen. „Na mal sehen, wie viel du von Joachim geerbt hast.", zwinkert Basti mir zu, als er gerade seine seine Übung beendet hat. Toni und Philipp müssen auch lachen und ich steige mit ein. Denn fast jeder weiß, dass ich kaum Talent fürs Fußball spielen habe. Ich war schon öfter beim Training des Fc Bayern München oder der Nationalmannschaft dabei gewesen und das ging nicht immer gut aus. Also beschloss ich, nicht mehr so oft dort aufzukreuzen. Manuel hatte vor einem Jahr dann die glorreiche Idee, mich ins Tor zu stellen. Mich, mit meinen 1,65m. Miserabel ist sogar für diese Leistung noch zu gut ausgedrückt, aber ich war auch ein kleines bisschen stolz, dass ich einen Schuss von Manu halten konnte. Obwohl ich mir bis heute nicht sicher bin, ob er den Ball mit Absicht so geschossen hat, dass ich ihn halten konnte.

Basti weckt mich wieder aus meinen Gedanken. „Hey Emily! Du kannst jetzt aufhören unsere Nummer Eins anzustarren.", grinste er. Verwundert gucke ich zu ihm und dann wieder zurück. Erst da merke ich, dass ich in Manus Richtung geguckt habe, der am anderen Ende vom Platz Training hat. Ich drehe mich erneut zu Bastian um, „Zufall. Was du dir immer denkst Basti.", sage ich. Doch er grinst weiter, nimmt meine Hand und zieht mich zu den Übungsgeräten. „So was muss ich jetzt machen?". Ich stehe, einige Minuten später, verzweifelt vor der nächsten Übung. Hansi Flick hat vorhin noch beschlossen, ein kleines Spiel zu spielen. Jedoch hat er mich gleich ausgeschlossen, da ich mich nicht auf eine WM vorbereite, wie die Jungs. Darüber bin ich froh, ich habe gar keine Lust auf ein Fußballspiel. Basti und Toni versuchen mir die Übung kurz zu erklären, doch ich gebe es nach drei gescheiterten Versuchen auf und beschließe für heute aufzuhören. 

Also gehe ich vom Platz und gerade als ich den Weg zu meinem Zimmer einschlagen will, kommt mir Manu entgegen. „Tolle Leistung eben.", lache er und zwinkerte. Oh Gott wie peinlich ist das bitte. Ich werde rot und gucke verschämt weg. „Sag bloß du hast diese Blamage auch gesehen? Man Manu du weißt doch, dass ich kein Talent dafür habe.". Schmollend gucke ich ihn an. „Aww komm her Kleine. Alles gut, du warst wirklich spitze!", versuchte er mich aufzumuntern und legte seine Arme um mich. „Ach Manu machen wir uns nichts vor. Ich weiß genau, dass ich schlecht bin. Aber guter Versuch. Und jetzt lass mich los, du stinkst und ich auch. Also los, duschen gehen, vorher umarme ich dich nicht nochmal!", lachte ich. „Darf ich mitkommen?", fragt Manu mich. Verwirrt gucke ich ihn an. „Wohin?" „Na duschen.", grinste er. Ich errötete und beschmiss ihn dann mit meinem Handtuch. „Ih nein natürlich nicht.", versuchte ich gespielt böse zu sagen. „Na los geh schon Kleine. Ich komm dann zu dir, wenn ich fertig bin und dann gucken wir uns einen Film an, okay? Ich hab für heute Schluss.", schlägt er vor. „Hört sich super an. Ich freu mich, bis gleich!", sage ich und gehe in mein Zimmer. 

Dort dusche ich erstmal ausgiebig, bevor ich erneut verzweifelt vor meinem Schrank stehe. Was soll ich denn nur anziehen? Emily, es ist Manu, zieh an was du willst - denke ich mir. Also entscheide ich mich für ein graues Shirt mit einer kurzen bequemen Hose. Heute ist es sehr warm in Tirol, daher waren die Trainingseinheiten auch nicht so lange. Als ich gerade den Fernseher anmache, nachdem ich mich auf mein Bett geschmissen habe, klopft es an der Tür. „Kannst reinkommen Manu, Tür ist offen.", schreie ich, damit er mich hört. Doch es ist nicht Manuel wie gedacht, sondern der Herr Schweinsteiger. Grinsend betritt er das Zimmer. „Oh", gucke ich ihn verwundert und traurig an. „Na du freust dich ja mich zu sehen." Ich will gerade etwas erwidern, als Basti auch schon fortfährt. „Jaja ich weiß, du erwartest deinen Prinzen. Der wird schon noch kommen. Ich wollte dir nur mitteilen, dass wir morgen an einen See hier in der Nähe fahren wollen, da es morgen noch wärmer wird. Die Trainer haben das Training für morgen erst einmal abgesagt und einfach nur in den Pool springen wäre doch langweilig. Jedenfalls würden wir uns freuen, wenn du mitkommst." „Achso..äh ja klar wieso eigentlich nicht. Hört sich nach Spaß an, vor allem mit meinen Lieblingsjungs.", sage ich lächelnd. „Schön, dann wünsch ich dir viel Spaß mit deinem Prinzen und wir sehen uns dann zum Abendessen...oder vielleicht doch nicht?", grinst er mich schelmisch an. „Raus jetzt Basti.", sage ich lachend zu und werfe ein Kissen nach ihm. Doch bei meiner Treffsicherheit, werfe ich Richtung Tür, welche gerade von Manu geöffnet wird und das Kissen direkt im Gesicht trifft. „Huch was ist denn hier los?", fragt er. „Ach nichts, Basti hat mich nur für morgen zum See eingeladen, zu dem ihr morgen fahren wollt.", erkläre ich ihm. Er nickt und Basti verlässt mit einem Grinsen mein Zimmer.

Manu pflanzt sich neben mich auf das Bett und zieht mich plötzlich von hinten auf seine Brust. „Hach das brauche ich gerade. Zum Glück gibt es Klimaanlagen.", ich lächle ihn an und frage ihn, welchen Film wir gucken wollen. „Hm wie wäre es mit einer Komödie? Fack Ju Göthe vielleicht?", schlägt er vor. „Ja gerne ich liebe diesen Film!" Also gucken wir uns den Film an, während wir, wie üblich, uns aneinander kuscheln. Zwischendurch muss ich mich echt bemühen nicht einzuschlafen, über die mich plötzlich kommende Müdigkeit. Jedoch schaffe ich es wach zubleiben. Als der Film endet, bleiben wir noch eine Weile still kuschelnd liegen und gehen dann gemeinsam zum Abendessen, wo wir uns dann mit den anderen über den morgigen Tag unterhalten.

Just You - Manuel Neuer FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt