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|Kapitel vier
Bambi|

|Kapitel vier Bambi|

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23.06.2021
Munich, Germany

Ich fühlte mich wieder gut. Und dafür mussten nur ein paar Tage vergehen. Okay um etwas genauer zu sein ca. eine Woche war vergangen, in der ich von der Verkupplungs Sache etwas abkühlen konnte. Wir hatten Mittwoch und es war einiges passiert.
Noah musste sich bestimmt 2 Stunden anhören wie ich über diesen einen Tag redete, an dem ich das erste Mal die Jungs vom DFB größtenteils kennengelernt und von Bambi gehört hatte. Ich weiß nicht wieso, aber dieser Fakt, dass meine Schwester mich mit diesem Typen verkuppeln wollte machte mich irgendwo tief in mir wütend. Als könnte ich das nicht alleine regeln und außerdem wollte ich im Moment auch überhaupt keinen Freund, warum wollte sie dann so unbedingt, dass ich einen bekomme?
In der Schule passierte nicht wirklich etwas, außer der normale Wahnsinn. Das spannende war erstmal, dass Jordyn jetzt aufgrund von Technischen Problemen in der Uni für eine Woche bei uns in München blieb und wir hier schonwieder einiges zusammen gemacht hatten, während Sky sich mal wieder nur in ihrem Zimmer verkroch und uns alle so gut wie ignorierte. Zu dritt waren wir dann auf das Deutschland Spiel gegangen in dem wir 4:2 gewonnen hatten. Wie gesagt, die eine Niederlage sagte garnichts über uns aus. Jetzt war noch alles offen. Bambi war anscheinend auch wieder nicht dabei gewesen, keine Ahnung warum nicht, aber ich hatte auch keine Lust nachzufragen. Nachher hieß es noch, dass ich interessiert an ihm bin. Dabei habe ich mich sogar zurück halten können und hatte ihn nichtmal auf Instagram gesucht oder so, ich habe dem Drang wiederstanden. Vielleicht würden wir uns ja sowieso niemals sehen und bald wäre Bambi wieder aus meinen Gedanken verschwunden. Genau. So wird es bestimmt sein, dachte ich mir.
Ich war glücklich, dass weder Sophia noch Lucyna Jordyn von der Sache mit Bambi erzählt haben, denn die hätte sich da auch total für eingesetzt und würde dafür sorgen, dass wir beide uns in dieser Woche noch kennenlernten. Noch an diesem Mittwoch, noch an diesem letzten Tag der Gruppenphase, der heute war. Und anscheinend war Bambi auch mit im Kader für das Spiel gegen Ungarn. Doch das hieß meines Erachtens nach noch lange nicht, dass wir uns auch über den Weg laufen würden.

Es war mal wieder viel zu heiß, die Leute auf den Straßen sahen aus, als würden sie bald kollabieren, es war eben einer dieser typischen Sommertage in Großstädten. Heiß, viele Leute, stickige Luft, lauwarme Wasserflaschen, die schmeckten als wären sie 3 Wochen alt, obwohl man sie gerade vor 5 Minuten gekauft hatte und die deutschen mit ihrer Sandalen Socken Combi, die mein Italienisch/Amerikanischer Vater mittlerweile auch manchmal schon so trug. Zwischen den ganzen Menschen in normalen Shorts, T-shirts, Spagetti Tops und was weiß ich huschten einige mit Deutschland Trikots rum, auf heute kam es an und da wollte jeder sein Land supporten.
Ich konnte mich aber glücklich schätzen, keiner dieser Menschen dort zu sein in dem Getümmel von Menschen. Nein, ich saß mit meinem weißen Gosens Trikot und meiner schwarzen Shorts auf der Hinterbank im klimatisierten Auto meiner Schwester und hatte diese auch komplett für mich. So sehr ich mich auf das Spiel freute brauchte ich eigentlich garnicht aus dem Auto raus zu gehen, es war sehr angenehm hier drinnen, im Stadion war es heiß und da musste ich immernoch meine Maske Tragen. Mit mir im Auto saßen übrigens wie schon zu erwarten meine beiden Schwestern. Lu im Look wie auch schon letztes Mal und Jo in ihrem schwarzen Havertz Trikot.

Cardigan | Jamal MusialaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt