ꜱʜᴀɴᴋꜱ x ʀᴇᴀᴅᴇʀ

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Seit drei Monaten warst du nun bei der Strohhutbande und gemeinsam mit ihnen unterwegs. Luffys Hut war es, der dich zu ihnen getrieben hatte. Oder besser gesagt, war es Shanks Hut. Den rothaarigen Piraten und dich verband mehr als man glaubte. Es war nicht der Hut, aber ein gewisser rechter Arm, der dir fehlte. Was wäre ihm bloß zugestoßen, wenn du damals nicht dazwischen gegangen wärst?
Ihr ward beide noch Kinder gewesen. Höchstens 13 Jahre alt und hattet gerne zusammen gespielt und trainiert. Du konntest besser als jeder andere in deinem Dorf mit zwei Schwertern umgehen. Shanks hingegen hing etwas hinterher, wenn es um solche Dinge ging. Dafür hatte er immer einen frechen Spruch auf den Lippen und ein Lachen, das man nur lieben konnte.
Du weißt gar nicht mehr, wie es damals passierte, aber es endete mit deinem Schwert als Maulsperre eines riesigen Tiers. Doch das Schwert war nicht gerade gut dafür geeignet, sodass das Maul des Tieres noch während dein Arm in ihm steckte, zuklappte und deinen Arm einfach mitriss. Das Tier suchte dennoch das Weite.

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Shanks sagte gerne, er stünde in meiner Schuld, auch wenn ich ihm sagte, dass ich das albern fand. Es fehlte mir zwar sehr, mit zwei Schwertern zu kämpfen, doch auch mit einem war ich immer noch stark. Natürlich war ich nachdem Vorfall zu einem Arzt gebracht worden und mein Arm verheilte nach ein paar Eingriffen recht schnell. Shanks wurde kurze Zeit später von Gol D Roger unterwiesen und ich sah ihn oder seinen Strohhut lange Jahre nicht mehr. Bis zu dem Tag, als eine gewisse Crew an meiner Heimatinsel anlegte. Ich hatte beäugt, wie sie von Board gingen, wobei mein Blick an dem Strohhut hängen blieb. Diesen Strohhut gab es nur einmal. Wie war der Bengel an ihn gelangt? Shanks konnte doch nicht? Nein er durfte nicht tot sein! Ich hatte die Bande an Land verfolgt und schließlich den Träger des Strohhutes zur Rede gestellt.

„Woher hast du den Hut?"

„Von einem guten Freund...glaube ich!"

„Spuck ihn aus...spuck seinen Namen aus"

„Ich hab den Hut vom rothaarigen Shanks"

„Shanks..."

„Huh? Kennst du ihn etwa?"

„Mehr als du denkst"

„Dann komm doch mit, ich versuche sowieso schon ne Weile, ihn zu finden"

„Mitkommen? Wohin? Doch nicht etwa...?"

„Auf mein Schiff. Wohin denn sonst? Oder hast du andere Verpflichtungen?"

„Um ehrlich zu sein, nein. Ich habe niemanden"

„Dann komm mit uns! Aber könntest du mir vorher zeigen, wo man hier an Fleisch kommt...ich habe Hungeeeeeerrrr"

Ich führte den Strohhut zum nächsten Markt, wo er sich bevorraten konnte und dies auch tat. Er verriet mir seinen Namen - Luffy und stellte mich seiner Crew vor. Sie war nicht besonders groß, aber alle schienen sehr familiär miteinander umzugehen, sodass ich mich gleich zu Hause fühlte. Sie waren zwar alle ein ganzes Stück jünger als ich, aber man sah mir mein Alter nicht an, weshalb sie überrascht waren, als ich es ihnen mitteilte.

Auf den Tag genau war ich nun schon drei Monate bei ihnen. Ich würde lügen, würde ich sagen, wir hätten nicht viel zusammen erlebt. Wir waren Richtung Grand Line aufgebrochen und ihr verdammt nahe gekommen. Doch mein Ziel hatte ich noch nicht erreicht - Shanks. Wann würde ich ihn bloß wiedersehen? Und würde er sich überhaupt an mich erinnern? Das waren Fragen, die mir durch den Kopf schwirrten und seit Wochen nicht vergehen wollten. Insgeheim machten sie mich mehr als traurig. Doch meine neuen Freunde lenkten mich gut von diesen Gedanken ab. Zoro und ich verstanden uns bestens, was an unserem Kampfstil liegen muss. Er wollte mir beibringen, wie ich wieder mit zwei Schwertern kämpfen könnte. Ich müsste das eine nur mit meinem Mund führen können, was eine verdammt große Herausforderung war. Ich musste nicht nur meinen Kiefer in Hinsicht auf die Kraft trainieren, sondern auch in Hinsicht auf Präzision. Er war kein schlechter Lehrer, doch war er etwas ungeduldig und fuhr leicht aus seiner Haut. Mich störte das nicht im Geringsten. Ich war mit Jungs und ihrer groben Art groß geworden und wusste, dass sie es meistens nicht so meinten. Innerlich hat Zoro einen sehr weichen Kern. Zudem schläft er mindestens genau so gerne wie ich. Ich fragte mich oft, was wohl aus unserer Freundschaft werden würde, wenn ich Shanks gefunden hätte. Was würde mit mir passieren? Würde ich mit Shanks gehen oder bei der Strohhutbande bleiben? Ich beschloss, dass die Zeit, um darüber nachzudenken, noch nicht gekommen war und lebte mein bestes Leben auf dem großen Schiff.

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