ꜱᴀɴᴊɪ x ʀᴇᴀᴅᴇʀ

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Seit deinem fünften Lebensjahr arbeitest du nun schon für das Baratie. Es hatte dir nie etwas ausgemacht, Geschirr zu spülen oder den Boden zu wischen, Kartoffeln zu schälen oder den Müll zu entsorgen. Im Gegenteil, für dich war es das Schönste der Welt. Die Köche und Kellner waren wie eine Familie für dich und noch cooler fandest du es mit Sanji zusammen. Er war ungefähr in deinem Alter und ihr verstandet euch auf Anhieb. Zwar ärgertet ihr beide euch des Öfteren, aber als beste Freunde macht man sowas halt.

Du warst damals von Zeff an Board geholt worden, da du, an ein Fass geklammert, im Meer triebst. Wie du in die Lage gekommen warst, wusstest du nicht, aber die Unterkühlung war deutlich sichtbar. Alle hatten dich mit offenen Armen empfangen. Sanji hatte dir sogar etwas gekocht zum Aufwärmen, da du sichtbar zittertest. Seitdem gab es euch beide nur im Doppelpack.
In der Küche seid ihr ein Traumteam und du konntest dir keinen schöneren Ort auf der Welt vorstellen als das Baratie.

Reader

„Servierst du heute oder kochst du mit mir?"

„Ich bin heute für das Servieren eingeteilt. Tut mir Leid Sanji"

„Ach kein Problem. Die Uniform steht dir genauso hervorragend"

Obwohl wir uns seit Kindheitstagen kannten, konnte er es einfach nicht unterlassen, mir Komplimente zu machen. Und so sehr ich es auch ignorieren wollte, ich wurde immer knallrot. Dennoch blieb ich gegenüber den Gästen immer professionell und wusste mit ihnen umzugehen. Wenn sie frech wurden, konnte Sanji auch manchmal dazu kommen und ihnen seine Meinung geigen.

Dann kam jedoch der Tag, an dem Don Krieg das Baratie betrat und Unruhe stiftete. Noch nie hatte ich Sanji so niedergeschlagen gesehen. Er hatte nur helfen wollen und wurde schamlos ausgenutzt. Auch ich konnte nichts ausrichten.
Das Baratie hatte unter dem Kampf und dem Aufeinandertreffen mit den Strohhüten sichtlich gelitten. Dazu kam, dass die Sanji für ihre Crew rekrutieren wollten.
Lange hatte er überlegt, es waren viele Worte zwischen uns gefallen und schließlich verabschiedete er sich von uns allen.

„Ich werde dich nicht vergessen und irgendwann besuchen kommen, versprochen"

„B-bitte geh nicht. Es wird nicht das Gleiche sein ohne dich"

„Es tut mir Leid Y/N, aber ich hab das Gefühl, dass ich das tun muss"

Er sprang auf das Boot der Strohhüte und begrüßte seine neuen Freunde. Eifrig winkte er uns zu bevor sich das Boot von dem Baratie entfernte.

„Aber ich lie-"

Es hatte keinen Zweck mehr. Er würde mich sowieso nicht hören und das Schluchzen nahm mir meine Stimme.

Nach Sanjis Abreise war nichts mehr wie zuvor. Alle versuchten zwar weiterzumachen wie gehabt, aber ich spürte die Anspannung und Trauer, die nicht nur ich in mir trug. Wir alle hatten einen guten Freund und Koch verloren.

Das Baratie musste nach den Vorfällen dringend repariert werden, die Gäste blieben dennoch nicht aus. Man könnte sagen, dass ich gut abgelenkt wurde. Doch immer wieder kamen meine Erinnerungen an den Blondschopf hoch. Mehr als 10 Jahre meines Lebens hatte ich mit ihm an meiner Seite verbracht. Wer würde mir nun Komplimente machen, mich ab und zu ärgern, mit mir kochen und vor allem, mir ein Lächeln auf mein Gesicht zaubern.

Bis vor ein paar Tagen hatte ich noch gedacht, hier wäre der schönste Ort überhaupt. Doch es war nicht das Baratie, es war Sanji. Wegen ihm hatte ich diesen Ort niemals verlassen wollen. Doch nun war er weg. Er hatte mich und das Baratie zurückgelassen. Ganz so, als hätten wir ihm nie etwas bedeutet.

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