Während sie ihr Eis aßen und sich in den warmen Strahlen der Sonne badeten, sprachen sie über die unterschiedlichsten Themen, die man nur bereden konnte. Es war eine sehr freundschaftliche und angenehme Atmosphäre und auch wenn Aayana und Kylie Amaniels älteren Bruder erst heute richtig begegnet waren, hatten sie keine Problem damit, sich mit ihm auszutauschen. Als Kylie ihr Eis aufgegessen und ihren Becher mit einem gekonnten Wurf in einen nahestehenden Mülleimer entsorgt hatte, stand sie auf.
„Wer von euch hat Lust ins Wasser zu gehen? Ich werde nämlich bestimmt nicht nur in der Sonne hocken und nichts tun." Zula und Amaniel hatten ebenfalls ihr Eis leer gelöffelt und standen auf. Kamari und Aayana hingegen hielten demonstrativ ihre noch halbvollen Becher in die Luft. „Wir kommen später nach", antwortete Aayana und schob sich einen Löffel Eis in den Mund. „Geht schonmal vor."
Die drei nickten und machten sich auf den Weg zum Strandufer.Die beiden jungen Erwachsenen sahen ihnen noch kurz hinterher bevor sie schließlich ihre Blicke abwandten und genüsslich ihr Eis weiter aßen. „Hey", begann Kamari nach einer Weile und unterbrach die Stille zwischen den beiden. Den leeren Becher stellte er neben sich auf die hölzerme Treppenstufe. „Das wird sich jetzt zu 100% seltsam anhören aber... ich finde du solltest es wissen." Aayana, die bis eben noch die letzten Eisreste mit ihrem Löffel zusammengekratzt hatte, musterte ihn irritiert.
„Was genau meinst du?", fragte sie und drehte sich etwas, um ihn besser sehen zu können. Anstatt direkt auf ihre Frage zu antworten, schloss Kamari die Augen und atmetete langsam aus, als würde er versuchen seine Gedanken zu sammeln. Sein Mundwinkel zuckte - wenn auch nur kurz - vor Nervosität und Aayana beobachtete, wie sich sein Gesicht nach und nach entspannte. Als Kamari bereit zu sein schien und seine Augen öffnete, erschrak Aayana so sehr, dass sie vor lauter Angst hastig gierig nach Luft schnappte und ihren Eisbecher fallen ließ.
Ohne es bewusst wahrzunehmen, brachte sie augenblicklich Abstand zwischen sich und Kamari. Sie konnte sich beim besten Willen nicht erklären was hier gerade passierte, doch eines wusste sie mit Sicherheit:
Kamaris graue Augen schimmerten. Aufgrund der hellen Sonneneinstrahlung war es aus ca. 2 Meter Entfernung nicht wirklich zu erkennen, aber so nah wie sie ihm gerade eben gewesen war hatte sie das Leuchten mühelos sehen können.„Was-?" Aayana schüttelte verängstigt den Kopf und runzelte die Stirn. „Das kann doch nicht wahr sein!", murmelte sie frustiert. Ihr Blick wanderte wieder zu Kamaris Augen, die noch immer leuchten und mit dem Licht der Sonne zu verschmelzen schienen. „Wie ist das möglich?", fragte sie und ignorierte das plötzlich aufgetretene Zittern in ihrer Stimme. Nun waren ihr heute schon zum zweiten Mal aufleuchtende Augen begegnet. Langsam fragte sie sich, ob etwas mit ihrer Psyche nicht stimmte oder ob sie einfach nur eine Brille brauchte. Doch auch nach dem weiteren Betrachten seiner grau schimmernden Augen änderte sich nichts an der Situation. Erst als Kamari die Augen langsam schloss und kurz darauf wieder öffnete, war das mysteriöse Schimmern verschwunden.
„Aayana", begann er mit leiser und ruhiger Stimme. „Ich weiß was du heute auf dem Tafelberg gesehen hast und ich bitte dich, dass du mir jetzt ganz genau zuhörst."
Sie spürte wie ihre Hände trotz des warmen Wetters kälter und ihre Lippen trockener wurden. Normalerweise hätte sie das alles für einen dummen Scherz gehalten aber Kamari wirkte auf sie nicht wie jemand, der in solch einer Situation das Spaßen anfing. Ganz im Gegenteil. Sein Blick war ernst und es war fast so, als ob sich sein Gesicht in eine Steinmaske verwandelt hätte. Nicht einmal seine Mundwinkel zuckten.„W-was genau meinst du?" Ihre Stimme zitterte erneut, doch Aayana schaffte es nicht, es zu unterdrücken.
„Ww-wovon sprichhst du?"„Von den mysteriösen blauen Augen, Aayana. Von den blauen Augen die dir heute auf dem Tafelberg erschienen sind."
DU LIEST GERADE
The Legend of The Black Lion *PAUSIERT, IN BEARBEITUNG*
FantasyAayana, ein 19-jähriges Mädchen, lebt gemeinsam mit ihrer Familie in Kapstadt, Südafrika. Ihr Leben scheint auf den ersten Blick völlig normal zu sein. Sie ist ein ganz normales Mädchen, wohnt in einem ganz normalen Haus, hat ganz normale Freunde un...