The Legend of The Black Lion *PAUSIERT, IN BEARBEITUNG*

Kapitel 8: Die Fütterung

Seit dem Streit zwischen den beiden Schwestern Aayana und Nyala waren mittlerweile 4 Wochen vergangen. Sie beide hatten in dieser Zeit kaum miteinander geredet und nachts, wenn alle im Haus bereits zu schlafen schienen, war Aayana die einzige die es nicht konnte. Egal was sie auch versuchte, sie wälzte sich immer wieder in ihrem Bett hin und her. In diesen 4 langen und mental zermürbenden  Wochen hatte sie jede Nacht nur etwa 5 Stunden abbekommen, was sich tagsüber deutlich bemerkbar machte.

Der Unterricht lief längst nicht mehr so wie sie es gerne gehabt hätte. Ständig musste sie nach dem College am Schreibtisch sitzen um den Stoff nachzuholen und zu verinnerlichen. Noch schrieb sie keine schlechten Noten, aber dass es ihr an Konzentration fehlte merkten sowohl Aayanas Lehrer als auch sie selbst. Und Nyala? Nun, sie schien ihr Leben weiter zu leben, traf sich gelegentlich mit Freunden und ging ihrer älteren Schwester gekonnt aus dem Weg.

Nichtsdestotrotz wurde es allmählich wärmer in Südafrika. Für die nördliche Halbkugel der Erde war dies die Zeit in der der Winter Einzug erhielt. Unterhalb des Äquators jedoch konnte zur selben Zeit immer mehr vom Sommer gesehen werden.

Eigentlich hatte Aayana an diesem Wochenende nichts Sonderliches vorgehabt, doch Timothy hatte Kylie kurzfristig angerufen und ihr angeboten bei der heutigen Fütterung der gewachsenen Geparden dabei zu sein, da die Raubkatzen inzwischen alt genug waren, um das erste Mal Fleisch zu sich zu nehmen. Natürlich hatte die 18-Jährige sofort zugestimmt und ihren Freundinnen Zula und Aayana davon berichtet.

Die drei Mädels befanden sich auf der Rückbank eines Geländewagens, der mit einer schwarzen Trennwand zwischen Vordersitz und Rücksitz ausgestattet war und die hektische Innenstadt Kapstadts bereits verlassen hatte.

„Und seitdem redet ihr kein Wort mehr miteinander?", fragte Zula etwas geschockt, nachdem Aayana den beiden von ihren Streitereien mit Nyala in den letzten Wochen erzählt hatte. Sie nickte traurig. „Ich weiß einfach nicht mehr was ich tun soll. Als ältere Schwester ist es doch meine Pflicht sie im Auge zu behalten, oder nicht? Sie bekommt Drohbriefe und ist total verschlossen. Es kommt einfach ein Missverständnis nach dem anderen."

„Wissen... eure Eltern davon?", fragte Kylie neugierig nach, jedoch stockte sie als sie das entgeisterte Gesicht ihrer Freundin erblickte. Aayana schüttelte rasch den Kopf. „Nein, natürlich nicht. Auf dem Zettel den ich gelesen hatte, stand eindrücklich geschrieben, dass Nyala weder mir noch unseren Eltern etwas verraten dürfte.
Warum passiert das alles? Es ist ja nicht nur Nyala die mich schon seit WOCHEN zur Weißglut treibt. Ich schlafe schon seit einem ganzen Monat nicht mehr richtig und nichts, absolut GAR NICHTS scheint dagegen zu helfen!" Aayana spürte nicht, wie sie zum Ende hin immer lauter und verzweifelter klang und sie den Tränen sehr nahe war.

„Hey, komm her und lass dich drücken", sprach Kylie mitfühlend und wenige Sekunden später saßen die drei Freundinnen eng aneinander gedrückt und umarmten sich gegenseitig. Niemand sagte etwas und sie genossen die kurze Stille. Manchmal war es eben besser zu schweigen und eine Person  ohne viele Worte zu trösten.

„Vielleicht ist es besser wenn du herausfindest wer dieser fremde Junge ist?", schlug Zula nach einer Weile vor. „Wenn du weißt wer der Typ ist, wird er dir mit Sicherheit mehr sagen können als Nyala es möchte." Kylie nickte zustimmend. „Das sehe ich genauso."
Aayana lächelte ihre besten Freundinnen dankbar an. „Danke ihr zwei, wirklich. Aber ich bin nicht mitgekommen um euch von Nyala und mir zu erzählen und in einen Wasserfall auszubrechen, also genug davon. Es warten Geparde auf uns."

~

15 Minuten später waren sie an der Auffangstation angekommen und wurden am Tor von Timothy bereits erwartet.
„Na ihr drei?", sagte er gut gelaunt und begrüßte die Teenagerinnen. „Freut mich dass ihr es doch geschafft habt zu kommen. Hier sind eure Klamotten. Am besten geht ihr gleich in die Umkleiden und zieht euch dort um. Ihr kennt sicher noch David vom letzten Mal? Er wird draußen auf euch warten."