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„Bitte holen Sie alle eure Traumtagebücher heraus!", forderte Trelawney die Schüler an diesem Nachmittag in Wahrsagen mit ihrer rauchigen Stimme auf. „Ich hoffe, Sie haben ganz besonders heute ihren Traum aufgeschrieben, denn heute war eine sehr eigenartige Nacht. Jupiter stand in einem speziellen Winkel zu Neptun und deshalb haben einige von Ihnen heute Nacht wahrscheinlich etwas geträumt, dass irgendwann in der Zukunft wirklich passieren wird." Harry erstarrte, als er das hörte. Na toll. Zum Glück waren in seinem Tagebuch nur erfundene Träume. „Nun besprechen Sie mit ihrem Sitznachbarn ihre Träume und deuten Sie sie mithilfe Ihres Buches."

Augenverdrehend schlug Harry sein Buch auf und wandte sich an Ron, der ziemlich gedankenversunken schien. „Und, was hast du so geträumt?", fragte der Schwarzhaarige lustlos. Zu seiner Überraschung lief Ron knallrot an und stotterte: „Ach, nicht viel. K-kann mich kaum no-noch erinnern. Fangen wir lieber mit dir an." Harry wunderte sich zwar, doch er zuckte bloß mit den Schultern und sagte: „Vom Quidditch-Spiel nächste Woche. Ich hab geträumt, dass wir gewinnen und Malfoy sich den Arm bricht. Hoffen wir mal, dass die alte Trelawney recht hat und das wirklich passiert." Ron grunzte und Parvati und Lavander beäugten die zwei misstrauisch. Die beiden Mädchen konnten es nicht ausstehen, wenn jemand ihre Lieblingslehrerin beleidigte.

Nach dem Unterricht begaben sich Harry und Ron demotiviert in die Bibliothek, um dort mit Hermine zu lernen. Harry konnte sich überhaupt nicht konzentrieren, denn seine Gedanken schweiften immer wieder zu Malfoy ab. Wieso musste er ständig an die Schlange denken? Seinen beiden Freunden fiel es zum Glück nicht auf, dass er ziemlich abwesend war. „Was meinst du Harry?", fragte Ron plötzlich und der Angesprochene zuckte zusammen. „Wie bitte?" „Na weil Hermine und Parkinson beschlossen haben, dass ruhig alle wissen dürfen, dass sie zusammen sind." „Oh.", machte Harry, Hermine war zwar seine beste Freundin, doch es interessierte ihn nicht wirklich, ob deren Beziehung nun öffentlich war oder nicht. „Ich denke, es macht nicht viel Unterschied, aber es heißt so auf jeden Fall weniger Stress." Hermine lächelte. „Danke, dass ihr das akzeptiert. Oh, übrigens, Pans und ich haben uns überlegt, dass es gut für die Freundschaft zwischen den Häusern wäre, wenn wir eine Party veranstalten, zu der jeder kommen kann, egal welches Haus." „Freundschaft?", fragte Ron glucksend, „Mit den Slytherins ist das aber ein sehr ehrgeiziges Ziel."

Und so kam es, dass für den kommenden Samstag eine Party angesetzt war. Alle Schüler der fünften bis siebten Klassen waren eigeladen und Harry wusste nicht recht, ob er sich darauf freuen sollte oder nicht. Einerseits würde es bestimmt lustig werden, andererseits waren die Slytherins dabei, also konnte man das auch bestreiten.

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