𝟔 - 𝘤𝘩𝘢𝘯𝘨𝘦 𝘰𝘧 𝘱𝘭𝘢𝘯𝘴

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Scaramouche pov:

„Schaff sie mir weg. Und danach trittst du unverzüglich in meinem Büro an. Ich habe ein Wörtchen mit dir zu reden, Ajax." Der orangehaarige seufzte und machte sich daran, Y/n in ihr Zimmer zu bringen. Ich begab mich auf mein Zimmer und legte erst einmal die Dokumente ab, die ich vorhin erhalten hatte.

Ich blickte aus dem großen Fenster neben meinem Schreibtisch, während ich auf Ajax wartete. Er hatte mir einiges zu erklären. Denn um ehrlich zu sein, verstand ich Y/n überhaupt nicht. Was zum Teufel hatte Ajax ihr bitte erzählt? Und vor allem, warum tat er das?

Ich beobachtete die Schneeflocken, wie sie leise ihren Weg auf den kalten Boden Snezhnayas fanden. Dann klopfte es an meiner Tür. „Komm rein." Ajax trat ein, schloss die Tür hinter sich und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand. „Du Scaramouche, i-" „Was fällt dir ein ihr, ohne meine Erlaubnis wohlgemerkt, so etwas wichtiges zu erzählen?!" „Ich dachte, du hättest ihr das erzählt.. Sie schien überhaupt keine Ahnung zu haben, also bat sie mich darum ihr mehr zu erzählen." „Verdammt Ajax, schalt' doch ein Mal dein Hirn ein! Denkst du wirklich, sie wäre einfach so mit mir mitgegangen, wenn sie von meiner Identität gewusst hätte? Du weißt ganz genau welchen Ruf wir in Inazuma haben!" Der orangehaarige kratzte sich nervös am Hinterkopf.

Wütend schlug ich auf meinen Schreibtisch. „Scaramouche-" „Du hast meinen Plan zerstört!" „Wieso denn zerstört? Du kannst es doch noch immer durchziehen. Die kriegt sich schon wieder ein." Ich sah ihn ironisch belustigt an. „Sag mal, willst du mich eigentlich verarschen?" „Schau ich so aus?" Ich packte ihn am Kragen seines Oberteils und sah ihm mit verengten Augen in die seine. „Du kannst dir nicht vorstellen, wie gerne ich dir gerade den Kopf abreißen würde, Ajax." Dann ließ ich von ihm ab. „Zieh ab. Und denk' bloß nicht, ich helfe dir nochmal bei deinen Aufträgen."

Ajax wusste genau, dass er es nur noch schlimmer machen würde, wenn er jetzt auch noch nur ein Wort von sich geben würde. Er sah mich mit einem entschuldigenden Blick an, dann öffnete er die Tür und verließ den Raum. „Tsk.. diesen Blick kann er sich sparen. So ein Vollidiot." Wie ich diesen Typ hasste.

Nichtsdestotrotz, musste ich mir irgendetwas einfallen lassen. Ich musste das Vertrauen dieses Mädchens erlangen, ganz egal wie. Eine Planänderung muss her..

your pov:

Nachdem der Graf mich in mein Zimmer verfrachtet hatte, saß ich nun da, weinend auf dem Boden. Ich hatte bereits versucht, wieder zu fliehen. Aber vergeblich. Die Tür war abgesperrt. Meine Wange schmerzte noch immer. Er hatte mich geschlagen. Scaramouche.. Wieso hat er mir nichts gesagt? Okay okay, womöglich wäre ich nie mit ihm hierher gekommen, wenn ich gewusst hätte, dass ich es hier mit den Fatui zu tun hatte. Und nicht nur die Fatui, es waren auch noch zwei der Vorboten der Fatui, höchstpersönlich. Aber dennoch, er hätte es mir sagen sollen.

Nein, genau das ist sein Plan gewesen.. Er wusste, dass ich mich nie mit den Fatui eingelassen hätte. Er wusste es genau. Aber was genau wollte er mit mir? Hätte er sich nicht einfach einen der Rekruten nehmen können? Ich konnte nicht einmal kämpfen, geschweige denn mit einem Schwert umgehen. Eine Vision hatte ich auch nicht. Es gab nichts an mir, was mich besonders machte. Und vor allem schon nicht mehr wertvoll, als es ein einfacher Rekrut auch gewesen wäre. Er hatte einen durchdachten Plan, aber was genau?

Fakt ist, ich komme hier sowieso nicht mehr weg. Zumindest vorerst nicht. Scaramouche würde mich nie so einfach laufen lassen. Und wenn er Gewalt einsetzen müsste. Er war immerhin ein Fatui, die haben keine Scheu davor, andere Menschen zu verletzen. Wenn es sein muss, töteten sie sie auch einfach. Für einen Fatui war Gewalt womöglich Alltag. Aber im Grunde genommen, war es das für mich auch.. Nur dass ich hierbei das Opfer war.

Ich war erschöpft, also entschied ich mich dazu, erst einmal schlafen zu gehen. Mein Kopf war voll mit Gedanken, die mich innerlich auffraßen. Heute war so viel geschehen, das ich erstmal verkraften musste. Ich raffte mich vom Boden auf und ging auf mein Bett zu. Dann legte ich mich hin, zog mir die Decke über meinen Kopf und schloss die Augen. Kurz darauf war ich auch schon eingeschlafen.

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Es waren bereits einige Tage vergangen, in denen ich in meinem Zimmer eingesperrt blieb. Ich hatte in dieser Zeit niemanden zu sehen bekommen. Weder wurde ich rausgelassen, noch kam irgendwer zu mir. Nicht einmal Scaramouche ließ sich blicken.

Man brachte mir lediglich jeden Tag etwas zu essen. Ich bekam es allerdings nie mit, womöglich kam immer jemand, während ich gerade schlief oder im Bad war. Aber immerhin ließ man mich hier drinnen nicht verhungern.

Ich saß auf meinem Bett, die Knie dicht an meinen Körper gezogen. Das helle Tageslicht schien in mein Zimmer. Ich betrachtete die hohen, vom Schnee bedeckten Berge. Im Moment schneite es tatsächlich mal nicht. Das war ziemlich untypisch, denn die letzten Tage schneite es eigentlich fast durchgängig. Ich fragte mich, wie viele Meter Schnee wohl bereits im Tal lagen?

Plötzlich hörte ich den Schlüssel, der in das Schlüsselloch meiner Tür geschoben und dann langsam umgedreht wurde. Meine Augen weiteten sich. Scaramouche betrat mein Zimmer und sperrte die Tür wieder hinter sich ab. Er kam auf mich zu, er sagte kein Wort. Ich sah ihm verwirrt zu, wie er mir immer näher kam. Er kniete sich vor mich aufs Bett und nahm mein Kinn in die Hand. „S-Scaramouche?"

„Shh.." Er legte mir seinen Finger auf die Lippen. Dann drückte er mich nach unten in die Matratze und beugte sich weiter zu mir herunter. Ich wollte ihn von mir stoßen, doch er packte meine Hände und hielt sie neben meinem Körper fest. Als ich ihm in die Augen sah, hielt ich meinen Atem an. Sie waren von Lust erfüllt. Plötzlich spürte ich, wie er seine Lippen auf meine presste. Ich erstarrte.

Scaramouche löste sich für einen kurzen Moment. Er schaute mir tief in die Augen. Was auch immer gerade in mich gefahren war, ich konnte seinem Anblick nicht mehr widerstehen. Ich nahm ihn an seinem Shirt und zog ihn zu mir runter, nur um kurz darauf meine Lippen wieder auf seine zu legen.

Er schien wohl erst überrascht von meiner plötzlichen Aktion, doch dann erwiderte er. Er schmunzelte in den Kuss hinein. Seine weichen Lippen spielten im perfekten Rhythmus zu meinen. Der Kuss wurde immer intensiver, als er sanft mit seiner Zunge über meine Unterlippe fuhr. Somit gewährte ich ihm Einlass.

Aufgrund von Sauerstoffmangel mussten wir uns lösen. Wir sahen uns gegenseitig in die Augen. Was auch immer hier gerade abging, ich wollte nicht mehr damit aufhören. Scaramouche löste Gefühle in mir aus, die ich einfach nicht beschreiben konnte. Er ließ mich gerade alles vergessen, was vor ein paar Tagen passiert war. Ich konnte nicht mehr klar denken.

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(1129 Wörter)

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Heyoo, erstmal entschuldige ich mich, dass die letzten Tage kein neues Kapitel kam. Ich bin aktuell noch in der Klausurenphase, weshalb ich die ganzen Tage nur straight am durchlernen bin. Am Wochenende wird wahrscheinlich auch nichts kommen, aber vielleicht schaffe ich es noch, morgen früh ein Kapitel zu schreiben. - Das Kapitel ist by the way ein wenig kürzer als die anderen, aber der Cut passt an der Stelle einfach besser rein. ;)

Ich bedanke mich bei euch für die 200 Reads, ihr seid verrückt! :P

- 15.12.22

the way you show me love // scaramouche x fem. readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt