Nachdem die Jungen ihren Zeremonientanz beendeten, aßen sie. Devin hatte Recht. Sie hauten ziemlich rein.
Devin kam auf mich zu und hielt mir einen Teller mit gebratenem Hähnchen unter die Nase. Beim Geruch des Fleisches zog sich mein Magend bettelnd zusammen.
,,Hunger?" fragte er.
Ich schüttelte den Kopf.
,,Du kannst ruhig mit mir reden, Y/N. Ich beiße nicht. " meinte er freundlich.
Du vielleicht nicht, dachte ich.
,,Devin!'' Felix kam auf uns zu.
Devin drehte sich um und ging ihm entgegen.
Nach einem Wortwechsel, der höchstens zwei Sätze beinhalten konnte, kamen sie auf mich zu.
Felix Mine war undurchdringlich und Devin sah so aus, als fühlte er sich nicht wohl.
Devin lößte die Seile, die über meiner Brust und meinen Bauch liefen. Ich nahm einen tiefen Atemzug.
Nichtsdestotrotz hatte er ein leichtes Zucken in den Mundwinkeln, als er sagte:
,,Komm Y/N, Pan will dich sehen.''Déjà-vu.
Den Satz hatte ich schonmal gehört. Mit leichter Schadenfreude erinnerte ich mich an meine gelungene Flucht. Auch wenn sie nur von kurzer Dauer war. Ein bitterer Tropfen Wut, mischte sich in meine Euphorie, als ich an die Person dachte, wegen der ich wieder hier war.
Tinkerbell.
Ich war stinksauer auf Tinkerbell, mich so übers Ohr gehauen zu haben.
Was sie wohl als Gegenleistung für mich bekommen hatte...Flankiert von Devin und Felix verließ ich die Lichtung. Meine Hände waren nach wie vor hinter meinem Rücken gefesselt. Langsam wurde das ziemlich unbequem. Meine Schultergelenke taten weh und meine Armmuskeln waren total verkrampft.
,,Ich will nicht mit Pan reden'' sagte ich, als wir auf dem breiten Pfad gingen.
Alles was ich will, ist es nach Hause zukommen.
Felix schnaubte. ,,Als ob du dir das aussuchen könntest.''
Er hatte recht, dass konnte ich nicht.Wir erreichten nach einigen Minuten die Lichtung mit den Käfigen. Wer weiß, wie viele Lichtungen es hier gab. Die Fackeln brannten noch. Devin bugsierte mich zum Käfig und legte mir die Kette an meinen Fuß.
,,Ist das Ding unbedingt noch notwendig?''
,,Wenn du wieder einen kleinen Ausflug unternehmen willst... dann ja''
Pan.
Beim Klang seiner Stimme versteifte ich mich. Mein Magen zog sich zusammen. Diesmal allerdings nicht aus Hunger.
Ich drehte mich um.
Wie er leibt und lebte, lehnte er am Baum. Die Arme überkreuzt und einen Fuß gegen die Rinde gestemmt. Im Baum, der keine 10 Meter entfernt war, hingen die Käfige. Die Fackeln warfen flackerndes Licht auf sein Gesicht.
,,Solltest du dich entscheiden uns mit deiner Anwesenheit zu beehren... dann nein.'' Er grinste.
Einen Scheiß werde ich tun.
,,Warum bin ich hier?'' platzte ich mit meiner Frage heraus, die mir schon lange auf der Zunge brannte. Von dem Moment an, als der Schatten mich über Neverland abgeworfen hatte.
,,Weil du dein Fenster nicht rechtzeitig geschlossen hast?'' fragte er spöttisch.
Ich hatte keine Lust auf diese Spielchen.
,,Was willst du von mir?'' präzisierte ich meine Frage.
,,Du fängst an, die richtigen Fragen zu stellen.''
Mag sein, dass es die richtige Frage war, aber ich war mir nicht sicher, ob ich die Antwort hören wollte.
Er stieß sich vom Baum ab und wanderte über die Lichtung.
,,Wenn ich dir erzähle wieso du hier bist, wo bleibt denn da der Spaß?''
,,Spaß ist das letzte, was ich im Moment gebrauchen kann''
Er drehte sich zu mir und lächelte.
,,Jeder braucht Spaß. Das Leben sollte nur aus Spaß bestehen.''
,,Was mache ich hier?'' fragte ich erneut.,,Wenn du Bitte, Bitte sagst, werde ich es dir vielleicht verraten.''
Ich starrte ihn finster an.
,,Du hast mich drei meiner besten Kletterer gekostet, Y/N.'' Er machte eine bekümmerte Mine.
,,Ein Jammer...'' Er legte eine theatralische Pause ein.,,Felix erzählte mir bereits, dass du das Lied nicht hören konntest. Eine Schande, wenn du mich fragst. Ich spiele hervorragend.''
Was sollte das denn werden? Ein Themenwechsel? Wenn ja, war er nicht besonders gut.
,,Nicht hervorragend genug, wenn ich es nicht hören konnte.'' Der Käfig drückte von hinten gegen meinen unteren Rücken.
,,Noch nicht. Ich denke, es wird nicht mehr lange dauern, bis auch du mir sagen wirst wie schön ich spiele.''
,,Ich habe nicht vor so lange zu bleiben.''
Pan schüttelte lachend den Kopf.
,,Ach, Y/N'' er kam auf mich zu und umkreiste mich, wie wenige Stunden zuvor. ,,Stell dich darauf ein, dass du uns für längere Zeit, mit deiner Anwesenheit, beehren wirst.''
Scharf zog ich die Luft ein und hielt ungewollt den Atem an.
,,Hattest du eine gute Anreise?'' wollte er wissen.
Diese Themenwechsel nervten mich und ich merkte, dass ich aus ihm heute nichts mehr über die Frage, nach dem wieso und warum, rauskriege würde. Wieso sagte er mir nicht was er wollte? Weswegen war ich hier?
,,Oh, ja. Ich werde gerne nachts aus meinem Fenster gerissen und aus 10 Metern Höhe fallen gelassen." sagte ich bitter.
,,Wenn dir das schon gefallen hat, wirst du es hier lieben." mischte sich Felix ein.
,,Das bezweifle ich."
Hatten die hier noch nie etwas von Sarkasmus gehört?
,,Fang schonmal an es dir gemütlich zu machen."
Pan wandte sich zum Gehen. Felix schloss sich ihm an.
,,Bei Sonnenaufgang geht es los."
,,Womit?"
,,Lass dich überraschen." sagte er über die Schulter hinweg.
,,Womit?!" rief ich ihnen hinterher.
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Peter Pans Gefangene | Once Upon A Time FanFiction
FanfictionY/N wird eines Nachts von einem mysteriösen Schatten entführt. Plötzlich findet sie sich auf einer Lichtung in Mitten eines riesigen Dschungels wieder. Sie setzt alles daran, wieder nach Hause zu kommen. Doch ein gewisser Peter Pan, König von Neverl...