Panisch sah ich mich um. An einem Ast über mir wuchsen stachelige Zapfen. Ohne groß darüber nachzudenken griff ich einem, am langen unbestachelten Stiel. Aus der Hocke heraus warf ihn auf den Jungen, der mir am nächsten war. Der Zapfen traf ihn am Kopf.
Fluchend presste er seine Hand auf den Kopf. Er sah zu mir hoch in seinen Augen funkelte Wut. Ein böses Grinsen breitete sich über seinem Gesicht aus.
,,Na warte, du kleine Ratte!''
Mit schnellerem Tempo kletterte er weiter. Eifrig riss ich zwei Zapfen ab und zielte auf seine Hände die er auf zwei Ästen rechts und links, einen Meter unter mir, absetzte.
Treffer.
Seine Hände ließen die Äste los. Er verlor das Gleichgewicht und fiel hinten über. Schreiend stürzte er hinunter. Sein Körper blieb reglos am Boden liegen.
Oh Gott... war er... tot?
Mir blieb keine Zeit darüber nachzudenken, ob ich gerade jemanden umgebracht hatte. Der nächste Junge bahnte sich seinen Weg zu mir. Ich sah mich um und erblickte eine Liane. In einer schnellen Bewegung griff ich sie und zog dran. Machte einen stabilen Eindruck.
Ich rutschte rittlinks auf dem Ast weiter nach vorne. Plötzlich griff eine raue, feste Hand nach meinem Fuß. Ein starker Ruck ging durch meinen Körper. Reflexartig trat ich nach der Hand, die mein Bein fest im Griff hatte. Meine Ferse erwischte etwas Hartes. Im Gesicht. Nasenrücken. Die Hand ließ los. Ich hörte wie der Junge herunter viel. Er fiel direkt auf den dritten Jungen und riss ihn mit. Zusammen fielen sie auf einen Ast und rutschten unter lautem Keuchen und Schmerzensschreien herunter.
,,LOS! Sie darf nicht entkommen!'' brüllte Felix
Vorsichtig versuchte ich auf die Füße zukommen. Ich packte die Liane fester und sah nach unten.
Oh Gott war das hoch. Mir wurde leicht schwindelig, aber es blieb keine Zeit mich zu fangen. Die nächsten Jungen erklammen den Baum.
Ich sah nach vorne, fixierte den gegenüberliegenden Baumstamm, packte die Liane fest und mit beiden Händen. Entschlossen stieß ich mich ab.Mein ganzes Gewicht hing an der Liane. An diesem dünnem Stück Pflanze, welche sich gerade zielsicher dem Baum näherte. Ich sah kurz nach oben, ob der Strick mich noch halten würde, als plötzlich ein Pfeil die Liane durchtrennte. Die Liane riss und ich stürzte Richtung Erdboden.
BAMM
Der Aufprall presste mir die Luft aus den Lungen. Meine Augen waren geschlossen. Nichts als Dunkelheit umgab mich.
Schmerz. Überall. In jeder Faser meines Körpers. Mein Rücken fühlte sich an wie gelähmt. In meinem Kopf pochte das Blut gegen die Schädeldecke. Von weit weg dröhnten Worte in mein Ohr.
,,Guter Schuss, Devin''
Ich blinzelte. Durch das grüne Blätterdach sah ich den Mond. Um meinen Blick zu schärfen schloß ich meine Augen, als ich sie wieder öffnete blickte ich in das hämisch grinsende Gesicht von Felix.
,,Hat unser Äffchen das Klettern verlernt?''
Ich brachte kein Wort raus. Panik überkam mich. Ich wollte aufstehen, weglaufen, aber der Schmerz lähmte meine Knochen.
Felix beugte sich über mich.
,,Wärst du freiwillig von deinem Baum runter gekommen, hätten wir uns das sparen können.''
Ich wollte etwas erwiedern. Ihm sagen, dass er mich mal kreuzweise kann. Doch die Luft in meinen Lungen fehlte.
Er richtete sich wieder auf.
,,Bringt sie ins Camp. Pan wird nicht noch länger warten.''
Obwohl ich sie nicht sehen konnte, zweifelte ich nicht daran, dass alle Jungen um mich herum standen.
Ein Junge mit dunkelbraunen Haaren schob sich in mein Blickfeld. Seine linke Hand ging unter meine Knie mit dem rechten ging er unter meinen Rumpf. Er begann mich hochzuheben. Die plötzlichen Schmerzen ließen mich zusammenzucken.
Ich stöhnte auf vor Schmerzen und wand mich. Verlor jegliche Kontrolle über meine Gliedmaßen. Der Schmerz steuerte sie. Mit einem dumpfen Geräusch fiel ich wieder auf den Boden. Der Junge hatte mich fallen gelassen.
Idiot
Ich schlug mit dem Hinterkopf auf einen Stein. Das Blut pochte weiter und Schmerz lähmte meine Gedanken. Ich konnte nicht klar denken.
,,Du sollst sie tragen. Oder ist sie etwas zu schwer für dich?'' kam es aus der Jungs Menge.
,,Sie hat mich geschlagen'' verteidigte sich der Junge. ,,Außerdem ist sie schwerer als sie aussieht'' fügte er grummelnd hinzu.
Ich drehte meinen Kopf leicht nach links, ballte die Hand zur Faust und boxte ihm gegen sein Schienbein.
Der Junge schrie auf.
,,AHH!'' er hielt sich das Schienbein und hüpfte leicht auf dem Standbein.
Die Jungen lachten um Hintergrund.
,,Das dauert zu lange!" keifte Felix die Jungen an.
,,Sie schlägt um sich, wenn wir sie anfassen" rechtfertigte der Junge.
,,Fesselt ihr Arme und Beine zusammen"
Schon spürte ich, wie mir Seile angelegt, und Arme und Beine zusammengebunden wurden.
Ich riss am Seil. Spreizte Arme und Beine, doch das Seil war zu fest.
,,Hör auf zu zappeln" sagte Felix
Ich wand mich noch stärker. Riss und zog am Seil, bis ich keine Kraft mehr hatte. Keine Chance.
Blondie kam und beugte sich über mich. Er schob seine Hand unter meinen Oberkörper. Zog mich an ihn ran und hob mich hoch. Aus Angst vor einem erneuten Aufprall. Schloss ich die Augen. Doch der Aufprall kam nicht.
Ich merkte, dass ich kopfüber hin und her schaukelte.
,,Auf ins Camp" hörte ich Felix sagen.
Als ich meine Augen öffnete sah ich etwas Dunkles. Stoff von einem Mantel oder einem Umhang. Da war der Waldboden.
Ein Paar Beine bewegten sich. Ich wurde getragen. Neben den Beinen erkannte ich einen Holzstab der immer wieder aufgesetzt wurde. Felix trug mich, wie einen Kartoffelsack über der Schulter. Seine Füße bahnten sich ihren Weg durch das Unterholz.
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Peter Pans Gefangene | Once Upon A Time FanFiction
Fiksi PenggemarY/N wird eines Nachts von einem mysteriösen Schatten entführt. Plötzlich findet sie sich auf einer Lichtung in Mitten eines riesigen Dschungels wieder. Sie setzt alles daran, wieder nach Hause zu kommen. Doch ein gewisser Peter Pan, König von Neverl...