Brief - Jeddy

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James

Unruhig laufe ich in meinem Zimmer hin und her. Mein Zauberstab umgreife ich fest – was soll ich bloß machen?
Er war ganze drei Jahre älter als ich, damit 19, und außerdem war er der Patensohn meines Vaters. Wie konnte ich mich denn in Edward Remus Lupin verlieben?
Er war mein bester Freund und wusste, dass ich Schwul war, aber das wusste er nun nicht und es ging wirklich zu weit. Ich habe absolut keine Ahnung was Dad davon halten würde, aber ich will es gerade auch wirklich nicht wissen. Im Moment wartete ich in meinem Zimmer im Fuchsbau darauf, dass ich zum Essen gerufen werden würde. Und da müsste ich Teddy wieder unter die Augen treten, doch ich konnte es nicht – nicht nach dem ich den verdammten Brief in sein Zimmer gezaubert hatte.

Lup, ich weiß es klingt komisch – und es ist auch komisch...
Ehrlich gesagt, weiß ich nicht mal wie ich es dir sagen soll und deswegen schreibe ich einen Brief. Ich fühle mich wie ein Feigling, weil ich es dir nicht sagen kann, aber ich muss.
Ich habe Angst damit alles zu ruinieren und unsere Freundschafft kaputt zu machen, aber wenn ich es nicht endlich los werde, wird es für mich nur noch schlimmer.
Ich bin schwul, dass weißt du – aber du weißt nicht, wie ich es gemerkt habe.
Bei dir.
Lup, ich habe noch nie so etwas Derartiges gefühlt wie bei dir. Noch nie habe ich so krasse Gefühle verspürt, wie wenn wir zusammen sind. Es tut mir leid, wirklich. Ich will nichts ruinieren, aber ich ruiniere mich, wenn ich es dir nicht sage.
Ich habe mich in dich verliebt.

Mit Absicht habe ich nicht unterschrieben, weil ich verdammt nochmal nicht wollte, dass er weiß, dass ich es bin. Ich habe es gesagt und das beruhigt mein Gewissen, auch wenn es in keiner Weise was gebracht – ohne Unterschrift meine ich.
„JUNGS! MÄDELS! ESSEN", ruft Dad plötzlich durchs Haus und schon im nächsten Moment hört man das Poltern, welches durch den Fuchsbau geht. Ob Teddy den Brief gefunden hat?
Mit einem mulmigen Gefühl begebe ich mich ebenfalls nach unten und setze mich schließlich an den Tisch. „Alles okay James?", fragt Mum mich plötzlich. „Was? Ja – müde", lüge ich. Heimlich schiele ich zu Teddy, welcher irgendwie nachdenklich aussieht. Er hat den Brief gefunden.

Teddy

Ich hatte den Brief gefunden und ich fand es sehr mutig von ihm. Ich weiß wie viel James an unserer Freundschaft liegt und wie viel ich ihm bedeute – nur wusste ich nicht, dass es so viel ist.
Natürlich wusste ich sofort, dass der Brief von James ist. Er hat zwar nicht unterschrieben, aber er hat einen entscheidenden Fehler gemacht.

James

Nach dem Essen bin ich direkt wieder in mein Zimmer gegangen. Ich glaube für die nächste Zeit will ich niemanden mehr sehen, zumindest so lange, bis Teddy den Brief vergessen hat. Doch plötzlich klopft es an meiner Tür und sofort danach kommt mein bester Freund rein. „James", sagt er mit einem Lächeln im Gesicht und schließt hinter sich die Tür. „Lup", sage ich und setzte mich auf, da ich bis gerade eben noch in Gedanken versunken auf meinem Bett lag. „Ich hab da was in meinem Zimmer gefunden", sagt er nun und hält den Brief hoch – sein Lächeln verschwindet jedoch nicht. „Was ist das?", frage ich gespielt Ahnungslos, jedoch merkt er es sofort. „Tu nicht so, James Sirius Potter", ermahnt er mich und steht plötzlich genau vor mir. Grinsend lässt der blauhaarige das Pergament fallen und beugt sich zu mir runter. Augenblicklich liege ich unter ihm auf meinem Bett und er stützt sich über mir ab. „Du hast einen entscheidenden Fehler bei deinem kleinen Briefchen gemacht", grinst er mich an. Zwanghaft überlege ich was es gewesen sein könnte, doch mir fällt nichts ein – nicht bei seiner rauen Stimme! „Du bist der einzige der mich Lup nennt", sagt er plötzlich und kommt meinem Gesicht nochmal näher. James nicht dein Ernst!? – Ich habe ihn in dem Brief Lup genannt, verdammt! „Ähm -also – ich" – wir sind nur wenige Zentimeter voneinander entfernt und ich bin mehr als nur überfordert.
„Halt die Klappe, Potter", murrt er nur grinsend und lässt seine Lippen auf meine sinken. Ich erwidere geschockt den Kuss, ohne zu wissen was hier passiert, doch es fühlt sich gut an. Teddys Lippen welche sanft und grinsend gegen meine Arbeiten – es ist besser als ich mir vorgestellt habe.
Dennoch löse ich mich abrupt von ihm. „Was zum-?", frage ich jetzt erschrocken nach, während Teddy nur grinst und ich versuche zu realisieren, was hier eigentlich gerade passiert. Plötzlich geht meine Zimmertür auf und niemand anders als Dad steht in der Tür. Eher genervt wenden wir uns beide in die Richtung der Tür. „James ich-"', fängt Dad an, doch stoppt als er uns sieht – er sieht sichtlich überfordert aus. „Harry du störst", meckert Teddy rum und schon geht Dad rückwärts aus der Tür und schließt diese auch wieder. Ohne lange zu überlegen, greife ich nach meinem Zauberstab und verschließe die Tür, ehe hier noch jemand unangemeldet rein platzt. Wieder sieht der blauhaarige zu mir. „Was wird das, Lup?", frage ich nach und merke, wie er mir wieder näher kommt.
„Frag nicht so viel, genieß es einfach – ich liebe dich übrigens auch"

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