Mit großen Augen betrachtete ich das weiße Pferd auf der Koppel, welches mir Claus zeigte. Ich hatte schon oft in meinem Leben ein solches Tier sehen dürfen, aber dieses hier war bei weitem das schönste, das ich jemals mit eigenen Augen betrachten durfte. Es besaß eine glatte, weiße Mähne und kam sofort freudig auf Claus zugetrabt, als es ihn erkannte, ganz anders als das Ross weiter weg auf der Koppel. Dieses war schwarz und offenbar scheu, was mich jedoch nicht im geringsten störte, denn so war dieses wundervolle Wesen schließlich und es war perfekt. Ich konnte einfach nicht fassen wie groß das Stück Land war, welches der Vampir wohl besaß. Neben einem großen Hühnerstall und einem riesigen Garten, in dem Claus Kürbisse und Gurken anpflanzte, genau so wie Kartoffeln und Karotten, gab es auch noch einen großen Wald, welcher an die Burg angrenzte und diese riesige, weite Koppel. Schon einige Minuten stand ich einfach vor der weißen Stute, deren Name Bonnie war, und streichelte ihre weichen Nüstern, während Claus gerade neues Stroh in ihre Box legte. Zuvor hatte er die Box der Stute säuberlich ausgemistet und die Mähne des anderen Pferdes gestriegelt, so dass diese wieder ordentlich aussah.
Lächelnd strich ich gerade noch einmal durch die lange Mähne der Stute, da spürte ich, wie mich etwas an meinem linken Bein striff und ich schaute verwundert auf den Boden, um eine kleine Katze sehen zu können. Maunzend verlangte das Kätzchen nach meiner Aufmerksamkeit und ich ging in die Hocke, um dem Tier meine linke Hand hinhalten zu können, sodass es meinen Geruch wahrnehmen konnte. „Na wer bist denn du, hm? Ja, du bist ja ein feines Kätzchen, was? Magst du gestreichelt werden?", fragte ich die Katze mit hoher, freudiger Stimme und willig drückte sie ihren kleinen Körper an mich heran, um sich streicheln zu lassen. Freudig erfüllte ich dem Wesen seinen Wunsch. Wundervoll weich und flauschig war das orangene Fell der Katze, sie war noch recht jung, so glaubte ich und sie war so zutraulich wie kaum ein anderes Tier, ich mochte sie. Problemlos durfte ich sie streicheln und das kleine Schnurren ihrerseits machte mich glücklich, ich liebte es. „Du bist aber keine der Katzen, von denen Claus gesprochen hat! Hast du etwa Hunger? Na komm mal her, ich weiß wo wir was leckeres für dich finden können!", grinste ich, bevor ich das Tier auf den Arm nahm und mit ihm aufstand.
In Gedanken versunken lief ich mit dem namenlosen Kätzchen wieder zurück zur Burg, wobei ich sanft über das weiche Fell strich und glücklich war. Schnurrend rieb die Katze ihren kleinen Kopf an meiner Brust und schloss entspannt ihre winzigen grünen Äuglein, sie vertraute mir. Bestimmt hätte Manuel nichts dagegen, wenn ich dem Tier auf meinem Arm ein Stück gebratenes Steak gab, welches ich zum Mittagessen hatte, nachdem ich mich mit Claus um seinen Garten gekümmert und die Hühner mit Futter versorgt hatte. Jedes Wesen auf dieser Welt verdiente es nicht hungern zu müssen und nun hatte ich die Chance einem dünnen, wahrscheinlich ganz ausgehungerten kleinen Kätzchen zu helfen, das würde ich ohne zu zögern tun. „Ich gebe dir gleich ein Steak von heute Mittag, wenn wir zuhause sind! Und wenn wir auf den Hausherren treffen, dann musst du so süß gucken wie du kannst, damit er dich in der Küche bleiben lässt, okay? Aber habe keine Angst vor ihm! So lange ich da bin, wird er dir nichts tun, das verspreche ich...", erzählte ich einfach was mir gerade so in den Sinn kam, um die Katze an meine Stimme zu gewöhnen und sie hörte mir gut zu, das hoffte ich zumindest.
Leise öffnete ich die Tür zur Küche und ließ meine neue Freundin auf dem dunklen Steinboden nieder, sodass ich mir einen Teller aus dem Schrank nehmen konnte. Neugierig schaute sich die Katze in der Küche um, während ich ein mittlerweile kaltes Steak nahm und es auf dem Teller platzierte, nur um es sogar noch in kleinere Häppchen schneiden zu können. Lächelnd stellte ich den Teller mit den Stückchen Fleisch auf dem Boden ab, sodass mein Gast etwas essen konnte. „Komm her, mein Kätzchen! Schau mal was ich hier Leckeres für dich habe! Iss ruhig, das ist gutes Fleisch für dich...", meinte ich und wie gerufen setzte sich die Katze genau vor den Teller, um glücklich ein Stück Fleisch nach dem anderen verspeisen zu können. Froh setzte ich mich neben das Tier, in der Hoffnung sie nicht zu stören und das tat ich auch nicht. Schon immer war ich ein großer Freund von Tieren gewesen, ich kümmerte mich gerne um sie und für gewöhnlich mochten mich Tiere gerne, so tat es auch diese Katze. Kaum eine Katze war so zutraulich wie diese hier, sie kuschelte direkt mit mir, obwohl ich kaum etwas tat und ich beschloss mich nun um sie zu kümmern, wenn ich sie sah.
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Just one bite #Kürbismaske #Glpalle
FanfictionMit Mühe und Liebe kümmert sich der gerade einmal achtzehn Jahre alte Patrick um seine kranke Mutter. Zumindest, bis er durch einen unglücklichen Zufall bei einem seltsamen und gefährlichen jungen Mann landet, der ihm wohl alles andere als freundlic...