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Erschöpft lag Mau auf meinem Bett und schlief. Böse guckte der Vampir sie die gesamte Zeit über an. Ganz langsam nur hatte ich die Grünäugige davon überzeugen können, dass sie aufstand und etwas aß, genau wie ich auch. Liebevoll hatte ich damit begonnen der Größeren über ihren Kopf zu streicheln und wohlig schmiegte sie sich schließlich an mich heran, bis sie eingeschlafen war. Wie es für eine Katze typisch war, schlief meine neue Freundin sehr viel und ich ließ sie in Ruhe, beschloss mich nun meinem Vampir zuzuwenden. Vorsichtig ging ich auf den Langhaarigen zu, welcher aus dem Fenster heraus schaute und seine Arme ineinander verschränkt hatte, er war unglücklich. Lächelnd lehnte ich mich an den Älteren heran und suchte seine Nähe, so wie am gestrigen Tag auch. „Bitte sei nicht mehr böse, Manu. Ich wollte dich nicht verärgern, indem ich mich vor Mau gestellt habe!", sprach ich auf den Mann neben mir ein, welcher mich jedoch nicht anblickte. Es war nicht viel von mir verlangt, wie ich fand, ich wollte nur sicherstellen, dass Mau die Chance bekam zu erklären was sie hier wollte und dass die beiden Grünäugigen sich vertrugen, mehr wollte ich nicht. Den Ärger des Vampirs konnte ich mir einfach nicht erklären.

„Du hast dich in Gefahr gebracht und nicht auf mich gehört, Patrick! Und dann hast du einer fremden Person mehr vertraut als mir, natürlich bin ich enttäuscht!", erzählte mir der Grünäugige, was ihn an meinem Verhalten störte und ich hörte mitleidig zu, das hatte ich so gar nicht wahrgenommen. Ich vertraute dem Größeren mein Leben an, ich hatte ihn mein Blut trinken lassen, obwohl er mich hätte töten können und doch nahm er mein Handeln als schlecht wahr, das tat mir leid. Niemals hatte ich vor den Vampir zu verärgern oder zu kränken, das hatte er nicht verdient. Entschuldigend senkte ich meinen Blick, als ich meinen Fehler verstand. „Entschuldige bitte, Manu, das habe ich so gar nicht gemeint. Ich wollte nur, dass du Mau vielleicht die Chance gibst sich uns zu erklären, das war alles! Mau hat auf mich einfach nicht gefährlich gewirkt und das ist sie auch nicht, sonst hätte sie mich schon längst verletzt. Es tut mir leid, dass ich dir mit meiner Reaktion vorhin Kummer bereitet habe...", wisperte ich leise, dabei löste ich mich von dem Älteren und sammelte meine Worte, denn das war für den Größeren noch viel zu wenig Reue, die ich zeigte.

„Der einzige Grund, wieso ich nicht auf dich gehört habe ist, weil ich mir sicher war, dass ich in Sicherheit bin, wenn du in der Nähe bist! Glaube mir, ich wäre sofort zu dir gekommen, wenn ich mich in Gefahr befunden hätte, Manu..., ich habe darauf vertraut, dass du da bist und mich beschützt! Ich würde niemandem auf dieser Welt mehr vertrauen als dir, sonst hätte ich auch niemals zugelassen, dass du mein Blut trinkst, nachdem ich erfahren habe, dass ich sterben könnte! Es war dumm mich in Gefahr zu begeben und nicht auf dich zu hören. Kannst du mir vielleicht verzeihen?", so bat ich um Vergebung, dabei schaute ich vorsichtig zu dem Grünäugigen auf und sah, wie der Größere mich seitlich anschaute, er hörte mir zu. Wenn ich den stolzen und beschützerischen Vampir beruhigen wollte, dann musste ich ihn loben, ihm zeigen, dass er großartig war und wie es schien, funktionierte diese Taktik vorzüglich. Ein Schimmer von Zufriedenheit war in den Augen des Langhaarigen zu erblicken, bevor er einmal leise seufzte und seine Augen schloss. „Versprich mir, dass du aufhörst dich selbst in Gefahr zu bringen!", befahl der Brünette mir und ich nickte, versprach ihm das, was er wollte.

Zufrieden zog mich der blasse Kerl an der Hüfte zu sich, um mich sanft umarmen und an sich drücken zu können. Glücklich lächelte ich deswegen, Manuel hatte wohl wahrgenommen, dass ich es mochte gehalten zu werden. „Nun, da ich nicht mehr böse auf dich sein muss, kann ich mich wieder um dich sorgen. Geht es dir wieder etwas besser als gestern?", fragte mich mein Vordermann sanft, dabei strich er mir beruhigend durch das Haar und ich nickte bestätigend, fühlte mich beschützt. Ruhig schloss ich meine Augen und lehnte mich an den Mann vor mir. Es war schön zu wissen, dass er mir mein schlechtes Verhalten vergab und mit mir schmuste, nur weil ich das mochte. „Ja, tut es! Du hast dich ja gut um mich gekümmert. Und du? Wie geht es dir? Ich habe dich heute noch kein Blut trinken sehen...", stellte ich eine Gegenfrage und der Langhaarige nickte erleichtert, fand das schön. In der Aufregung des Morgens hatte ich leider nicht das Vergnügen gehabt mit dem Grünäugigen gemeinsam zu frühstücken, daher wusste ich nicht, ob er etwas zu sich genommen hatte oder nicht. Ich hatte gesehen, was mit ihm geschah, wenn er kein Blut trank und das sollte nicht noch einmal passieren.

Just one bite #Kürbismaske #GlpalleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt