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Müde rieb ich mir meine Augen, als ich am nächsten Morgen das nächste Mal aufwachte. Ich vernahm wie es regnete und ließ meinen Blick automatisch auf die leere Bettseite neben mir fallen, welche mich etwas betrübte. Manuel war nicht mehr hier, genauso wenig wie Mau oder Claus, dabei wollte der Vampir doch bei mir bleiben, bis ich wieder gesund war. Noch immer schmerzte mein rechter Unterarm ein wenig, wenn auch schon nicht mehr so stark wie gestern und ich seufzte. Ganz sanft hatte mich der Grünäugige gestreichelt, während ich die orangene Katze an meine Brust gedrückt hatte und schließlich eingeschlafen war. Es war ein schönes Gefühl nicht alleine zu sein, ich genoss es von dem Älteren gehalten zu werden und wünschte mir immer so beschützt zu werden beim einschlafen, doch das war unmöglich. Manuel tat das nur, da er sich schuldig dafür fühlte mich beinahe umgebracht zu haben und sobald es mir wieder besser ging, würde er wieder bei sich schlafen, während ich hier alleine schlief, so war es nun einmal. Ein kleines Lächeln legte sich auf meine Lippen, als ich daran dachte wie beruhigend mich der Grünäugige an sich gedrückt hatte und ich wollte am liebsten immer so gehalten werden, denn das war schön.

„Manu?", wisperte ich in den Morgen hinein, doch eine Antwort bekam ich nicht. Er war also nicht hier oben, sondern irgendwo unten, vielleicht in der Küche oder in dem Saal mit dem Flügel. Seufzend richtete ich mich also auf und gähnte einmal leise, während ich mich ausgiebig streckte. Hunger hatte ich nicht unbedingt, doch da es wichtig war Nahrung zu sich zu nehmen, würde ich gleich runter gehen und etwas essen, so wie es sich gehörte. Ruhig glitt mein Blick auf das Fenster, an dessen Außenseite fortwährend Wasser herunter lief, doch dieses Phänomen konnte meine Aufmerksamkeit nicht lange behalten. Denn in eine dunkle Ecke gedrückt, da sah ich eine vollkommen nackte Person sitzen, welche sich unsicher kleiner machte und meinen Blick mied. Dünn, viel zu dünn war diese mir unbekannte Person und sie besaß lange, blonde Haare, welche schon lange nicht mehr gekämmt worden waren, das war erschreckend. Wer war das? Erschrocken atmete ich auf und rutschte weg, was die fremde Person ebenfalls erschrocken zusammenzucken ließ. Das war nicht normal, das sollte so nicht sein und ich wusste nicht was ich tun sollte, Manuel hörte mich offenbar nicht. „Wer bist du und warum bist du hier? Komm mir nicht näher!"

Verunsichert stand ich von dem Bett auf und deutete auf die blonde Person, welche wimmernd zusammenzuckte und sich kleiner machte, Schwäche zeigte. Kein bisschen wirkte der Eindringling gefährlich, das Gegenteil war der Fall und ich nahm meinen Zeigefinger wieder runter, es schien alles gut zu sein. Trotzdem blieb ich wachsam und behielt den bleichen Menschen im Auge. Hinter mir, die Tür zum Zimmer stand weit offen, da hörte ich Claus meinen Namen rufen und ich ging ein wenig weiter zur Tür, suchte Schutz in der Nähe des Wolfes. „Patrick, was hast du, wer ist...", wollte mich der Brünette fragen, da schaute er auch schon in das Zimmer hinein und entdeckte die fremde Person in der Ecke sitzen, welche mittlerweile leise schniefte und sich zu fürchten schien. Unsicher blickte ich den Werwolf an. „Ich weiß nicht wer das ist, aber sie weint und hat Angst vor mir. Könnte das ein bekannter von Manuel sein, der sich etwas im Zimmer geirrt hat?", fragte ich leise und augenblicklich schüttelte der Größere seinen Kopf, konnte den Blick nicht von der fremden Person reißen, genau wie ich auch. Meine Vermutung war, dass es sich um einen Vampir handelte, doch diese wurde von meinem Hintermann sogleich verneint.

„Auf keinen Fall. Ich kenne jeden von Manuels Freunden und das ist jemand anders! Ich..., ich habe niemanden hier hoch gehen oder überhaupt in das Gebäude eintreten hören, Patrick...", sprach der Braunäugige, was mich verwunderte. Dem Gehör des Wolfsmenschen entging nicht das kleinste Geräusch und wenn er niemanden hier hatte eindringen hören, dann musste das bedeuten, dass sich diese Person schon länger hier oben befand. Sie hätte sich von irgendetwas ernähren müssen, sie hätte trinken und schlafen müssen, doch das wichtigste war, Manuel hätte sie riechen oder hören müssen, wenn sie schon länger hier gewesen wäre, also konnte das nicht sein. „Es waren nur Manuel, ich und Mau hier oben. Ist es möglich, dass...", schlussfolgerte ich, dabei richtete sich mein Blick auf die Blonde und diese schaute leicht zu mir, als ich den Namen der orangenen Katze erwähnte, das war sonderbar. Alles in mir sträubte sich gegen den Gedanken, doch vielleicht..., vielleicht war die kleine, unschuldige Katze ein Gestaltwandler und dieser blonde Mensch war ihre wahre Gestalt. Wo auch immer Manuel abgeblieben war, nachdem der Brünette mich alleine gelassen hatte, musste sich die Katze in einen Menschen verwandelt haben und deswegen hier sein, das würde alles und nichts erklären.

Just one bite #Kürbismaske #GlpalleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt