Der erste Streit.

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"Was ist los?" frage ich erschocken, stehe aus dem Bett auf und gehe hinter Chishiya. "Es brennt." Die Flammen sehen aus, wie ein rotes Meer. Immer mehr Häuser werden von den Flammen verschlungen und breiten sich immer mehr aus. "Wir müssen hier raus, Chishiya. Wenn die Flammen hier übergreifen, haben wir ein Problem." Mein Herz rast wie wild und ich Krallen mich fester in seinen Arm. "Dann schnell. Keine sorge. Wir kommen hier raus." Sofort sucht er unsere Sachen zusammen und nimmt meine Hand um mich hinter sich her zu ziehen. Als wir aus dem Hotel raus sind, wird uns erstmal klar, wie riesig die Flammen sind. Mir kommen die Bilder von Beach wieder in den Kopf und Niragis Narben im Gesicht, sowie die Aussage, dass Chishiya dran schuld sein soll.

"Hast du Niragi das angetan?" frage ich ihn, als wir vor den Flammen stehen. "Wir diskutieren nachher drüber. Erstmal müssen wir hier weg." Wieder zieht er mich, hinter sich her und wir rennen so schnell es geht von den Flammen weg. Immerwieder hören wie Metal zu Boden knallt, Fenster zerbrechen und immer wieder splittert etwas auf dem Boden. Die Lautstärke ist Ohrenbetäubend, die Hitze breitet sich immer mehr aus. Wir rennen in die nächste Gasse, die auf der anderen Seite des Gebäudes Endet. Als es langsam immer kühler wird, werde ich langsam immer ruhiger. Gerade als wir weit genug weg sind, sinken wir erschöpft auf einer Bank zusammen. Mein Herz rast wie wild und Erschöpfung macht sich breit, bis mit Niragi wieder in den Kopf kommt.

"Also Chishiya. Niragi. Was hat er gemeint mit, du bist schuld an seinen Narben?" Ich setze mich auf und sehe ihn an. Schwer atmet er aus und lässt dem Kopf hängen. "Und was wenn? Überlege was dir alles angetan hat. Denkst du nicht er hat es verdient zu brennen?" Erschrocken sehe ich ihn an und rutsche etwas weg. Auch wenn ich weiß, dass er Recht hat, hat er das nicht verdient. Entweder auf gerechten weg oder komplett tot. "Ich weiß Chishiya, aber so. Denkst du nicht, es ging etwas zu weit?" Er fängt an mit lachen und fährt sich mit seinen Händen ober sein Gesicht. "Yuna, ich liebe dich wirklich sehr. Aber du klingst gerade wie jemand mit dem Stockholm Syndrom. Wenn du ihn willst bitte, nimm ihm. Sag ihm gleich noch das du schwanger bist, aber ich bereue es nicht, ihm das angetan zu haben. Eigentlich hatte ich Hoffnung er stirbt, aber wie es aussieht ist er wirklich ein zäher Bastard und hats überlebt. Tut mir leid, wenn ich meine Freundin beschützen will und sie von ihrem Peiniger fernhalten will, aber wie es aussieht, brauchst du das. Bitte von mir aus. Sag bescheid, wenn du fertig bist." Über seine Aussagen schockiert, kullern mir Tränen die Wange runter und ich lege meine Hand auf meinen Bauch. Wir sind schon Wochen hier, aber das ist jetzt unser erster richtiger Streit.

Ohne ihn anzusehen, stehe ich von der Bank auf und drehe ihm den Rücken zu um zu gehen. "Wo willst du hin?" ruft mir Chishiya nach, doch ich ignoriere ihn einfach und gehe weiter, immer noch mit der Hand auf meinen Bauch und leicht verkrampfend vom weinen. "Yuna!" Es tut mir so weh, ihn zu hören, doch das was er gesagt und getan hat, tut gerade mehr weh. Ohne damit zu rechnen, greift er nach meiner Schulter und dreht mich zu sich um. "Wieso rennst du weg?" "Ich will gerade einfach alleine sein. Bitte Chishiya. Gib mir etwas." entgegene ich mit zitternder Stimme. Über meine Antwort überrascht sieht er mich mit großen Augen an, lässt mich los und geht einen Schritt zurück. "Wenn es das ist was du willst, bitte. Alles was ich wollte, ist dich zu beschützen. Versuch etwas damit klar zu kommen und sag dann bescheid." antwortet er ruhig und senkt den Kopf. Wieder kullern mir Tränen die Wange runter und ich drehe mich um, um zu gehen. Doch etwas gibt mir das Gefühl, dass uns jemand beobachtet.

Niragi's Sicht

Breit grinse ich und fange an über meine Lippen zu lecken.  "Oh meine schöne Yuna. Bald wirst du wieder mir gehören. Der erste Schritt ist gemacht." Es ist so ein Genuss zu sehen, wie die zwei sich streiten und es ist noch besser, dass sie jetzt getrennt sind. Mit meinem Messer spiele ich an der Wand und kratze immer wieder an ihr lang. Es ist ein unglaubliches Gefühl zu sehen, wie die zwei auseinander gehen. "Chishiya,  du warst lange genug mit meinem Mädchen zusammen. Jetzt ist Niragi dran und ich hole mir, was mir gehört." Wieder breitet sich das grinsen über meiner Lippe und ein überwältigendes Gefühl macht sich breit. Das Gefühl, meinem Ziel einen Schritt näher zu sein.

Spiel ums Leben Pt. 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt