Nicht sterben.

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Chishiya's Sicht

"Yuna. Bitte Yuna. Nicht sterben." Meine Hände zittern und Tränen kullern mir die Wange runter. Es wird immer mehr Blut und sie wird immer blasser. Panik steigt in mir auf und ich drücke, alles was ich finde auf die Wunde. "Bitte kleines, halte durch. Komm schon Chishiya, denk an deine Arbeit. Versuche ruhig zu denken." Mein Herz rast wie verrückt und die Tränen verschlechtern meine Sicht. "Atme Chishiya. Konzentriere dich." Ich sehe mich angespannt um, ob ich etwas zum Tragen finde, in der ich sie zu der Apotheke bringen kann. "Halte durch, Sunny. Bleib bei mir Baby. Ich passe auf dich auf." Ich lege sie auf die Matratze und binde etwas zum ziehen an der Matratze. Gott sei Dank, ist die Apotheke auf der gleichen Etage.

"Bitte Yuna. Haltet durch." Ein unwohles Gefühl macht sich in mir breit und Übelkeit breitet sich aus. Wenn ich sie jetzt verliere. "Dafür wirst du bezahlen Niragi. Ich bringe dich um dafür." Wut steigt in mir auf und sorgt dafür, dass sich mein Magen verkrampft. Bis ich endlich an der Apotheke angekommen bin. So schnell es geht suche ich das wichtigste zusammen. Eine Pinzette, Desinfektionsmittel, Schmerzmittel und alles andere notwendige. Langsam schiebe ich ihr Shirt hoch und sofort fließt das Blut an ihr runter, was mir sofort wieder die Tränen in die Augen jagt und Verzweiflung sich ausbreitet. Wenn ich sie verliere, verliere ich alles gute hier. Dann will ich nicht länger hier sein. Tief atme ich durch und nehme das Bettlagen weg.

"Okay Chishiya. Reiß dich zusammen. Du bist Arzt. Du bekommst das hin. Ignoriere, dass es deine Freundin ist. Es ist eine Patientin wie jede andere auch." rede ich mir ein und wische das Blut wieder weg um besser zu sehen. Ich ziehe mir Handschuhe über, desinfiziere sie und schaue wie tief der Schuss ist. "Gott sei Dank, hat er nicht lebenswichtiges getroffen. Also hoffe ich." sage ich mir um mich weiter zu beruhigen. Ich nehme die Pinzette und suche nach der Kugel. Als ich sie endlich gefunden habe, ziehe ich sie langsam raus und drücke wieder etwas drauf um die Blutung zu stoppen. Nochmal kontrolliere ich, ob wirklich nichts wichtiges getroffen wurde, bevor ich das Loch verschließe und es verbinde. Als es endlich geschafft ist, lasse ich mich zurück fallen und atme erleichtert aus. Jetzt muss ich nur noch warten bis sie auf wacht. "Komm schon Yuna. Du schaffst das." flüstere ich und streichle ihre Wange. "Du musst es einfach schaffen. Ihr müsst es schaffen." Erst jetzt wird mir klar, dass es sein kann, dass es das kleine nicht geschafft hat. Wenn das der Fall ist, wird es sie brechen. Nur erfahren, werden wir es so schnell nicht.

Yuna's Sicht

Langsam öffne ich meine Augen und sehe mich mit verschwommen Blick um. Neben mir liegt Chishiya, Blut verschmiert und schlafend. Erst als ich realisiere, dass er blutverschmiert ist, schrecke ich hoch. "Chishiya." Ich rüttel an ihm und er erschreckt sich, bis er merkt, dass ich es bin. "Gott sei Dank du bist wach." sagt er leise und legt mich wieder hin. "D...das Blut." stotter ich ängstlich und sehe ihn mit großen Augen an. "Keine Angst. Das ist nicht meins, sondern deins. Niragi hat dich angeschossen und ich hab die Kugel entfernt und deine Wunde versorgt. Du musst dich aber ausruhen, bis du wieder bei Kräften bist." Er legt mich wieder zurück und deckt mich zu. "Lass mich bitte nicht alleine." flüstere ich und halte seine Hand. "Keine Angst. Ich bleibe bei dir. Aber ich muss bald wieder spielen." Angst breitet sich aus und ich schüttle den Kopf. "Bitte gehe nicht weg, Chishiya. Bleib bei uns." Tränen kullern mir die Wange runter. Vor Angst, Schmerz, Sorge. "Psssssst. Keine Angst. Ich bleibe da. Mach deine Augen wieder zu. Nimm vorher die Medikamente."

"Was sind das für Medikamente." "Gegen die schmerzen. Keine Angst. Ich bin Arzt in der anderen Welt. Vertrau mir." Erstaunt sehe ich ihn an. >Ein Arzt? Chishiya ein Arzt. Wieso kommt mir das bekannt vor?< Abwesend nicke ich nur und stimme zu. Er reicht mir etwas abgekochtes Wasser zum hinter schlucken und lege mich zurück ins Kissen. "Ich bin hier, Yuna. Keine Angst." Chishiya küsst meine Stirn. Leicht streichelt er mich, bis ich einschlafe.

Angespannt stehe ich vor meinem Haus und sehe nur drauf. In mir zieht sich alles zusammen, wenn ich dran denke, da wieder mit Niragi unter einem Dach zu wohnen. Was wenn er seine Drohung wahr macht? Was wenn er mich wirklich töten will? Tränen kullern mir die Wange runter, bis ich mich entscheide, meine Tasche wieder zu nehmen und zu Ami zu machen. Ich überlege mir eine Ausrede, um bei ihr zu bleiben. Solange, bis ich nach Korea kann. Hauptsache nicht wieder unter einem Dach mit Niragi. Alles nur nicht das. Im Regen laufe ich zu ihrem Haus und lasse nochmal alles vor meinem geistigen Auge passieren, was mich noch mehr bricht. "Ich will endlich nach Korea." nuschle ich, bevor ich an ihrer Haustür Klingel. Doch das Gefühl, dass mich jemand beobachtet, breitet sich wieder aus.

Spiel ums Leben Pt. 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt