Gefühlte Stunden sitze ich vor der Waffe und sehe sie nur an. Das könnte mein Ticket hier raus sein. Das Ticket von Freiheit und Ruhe. Keine Pein mehr, kein Niragi mehr. Immer mehr rast mein Herz als ich immer wieder, die Ladung der Waffe ansehe. Diese Kugel könnte alles beenden. Kurz schließe ich meine Augen und lehne mich an die kalte Betonwand hinter mir. Wie aus Reflex halte ich die Waffe an meinen Kopf und entsichere sie. Tief atme ich durch und denke das letzte Mal an Taehyung und Chishiya, bis mir plötzlich die Waffe weggerissen wir und sich ein Schuss löst. Erschrocken öffne ich meine Augen und sehe in Chishiyas erschrockenes und wütendes Gesicht.
"Bist du jetzt komplett durchgeknallt?" schreit er mich an, entläd die Waffe und wirft sie so weit es geht weg. Seine Lautstärke lässt mich zurück schrecken und ich rutsche von ihm weg. "Was hast du gerade gedacht zu tun?" fragt er weiter, mit einem etwas leiseren Tonfall. "Ich kann das hier nicht mehr Chishiya. Das alles macht mich nur noch kaputt. Die Spiele, die Angst vor Niragi, das Morden und getötet werden. Mein Kind ist tot, weil Niragi mir in den Bauch geschossen hat und du kannst mich auch nicht immer davor beschützen." erkläre ich ihm, mit ähnlich lauter Stimme und stehe langsam von dem Boden auf. "Und deswegen denkst du, ist es besser sich umzubringen? Weißt du wie viele Suizidversuche ich im Krankenhaus hatte? Wenn du das machen willst bitte. Dann sind wir jetzt getrennte Leute, weil ich nicht mit ansehen will, wie die Frau, die ich wirklich liebe, sich eine Kugel in den Kopf jagt." Seine Stimme zittert und sein Blick wird glasig und leer.
Blut rauscht in meinen Ohren und ich gehe weiter von ihm weg. Verzweifelt sehe ich hin und her, weiß nicht mehr was gerade passiert. "Wenn du so denkst, okay. Dann sind wir getrennte Leute. Viel Glück Chishiya. Ich hoffe, dass die das hier überlebst." nuschle ich, nehme meine Sachen und gehe. Mein Herz fühlt sich an, als würde es in tausend teile zerspringen. Heiße, schmerzhafte Tränen laufen mir die Wange runter und ich verlasse im schnellen Schritt das Gebäude. Schmerzen breiten sich in mir aus und als ich sicher bin, dass ich aus seinem Blickfeld verschwunden bin, sinke ich weinen zu Boden und Rolle mich zu einer Kugel zusammen. Von allen auf der Welt, hätte ich nie gedacht, dass Chishiya mich verlässt. Wenn der Pik König mich jetzt erwischt, wäre es mir sogar egal, ich würde nicht Mal wegrennen und es einfach passieren lassen.
Nach Stunden umherlaufen, nach dem ich mich wieder beruhigt habe, steht plötzlich Niragi vor mir. Er steht nur da und sieht mich an. Keine Ahnung was plötzlich in meinen Kopf los ist, aber irgendwas zieht mich zu ihm hin. Ohne etwas zu sagen, gehe ich auf ihn zu und nehme ihn in die Arme. Für einen Moment, weiß er nicht was er damit machen soll, doch dann legt er seine Arme um mich und drückt mich an sich. Wieder fange ich an mit weinen und drücke mein Gesicht an seine Brust. Für einen Moment, fühlt es sich wieder an, wie damals als wir klein waren und ich geweint habe. Seit Jahren war ich nie so glücklich gerade bei Niragi zu sein und nicht alleine. Zu meiner Überraschung stichelt er auch nicht oder macht mich an oder bedroht mich, er nimmt mich einfach in die Arme und bleibt mit mir ruhig stehen und das über eine lange Zeit.
"Was hat Chishiya gemacht?" fragt er mich nach einer ganzen Weile, schweigend da stehen. "Er hat Schluss gemacht, weil ich mich erschießen wollte." platzt es aus mir raus, offener als gewollt. Niragi schiebt mich von sich weg und sieht mich mit ruhigen Augen an. >Was passiert hier bitte?< "Lass die scheiße. Wir haben das schon beide durch. Nur hier wird dich keiner retten können. Wenn du tot bist, bist du tot und so sehr ich dich auch hasse, so sehr liebe ich dich und mich würde es umbringen, wenn ich wüsste, dass du wirklich tot bist." Mit großen Augen sehen ich ihn an und Versuche zu sortieren, was hier gerade passiert. Hat der Schlag, mit seinem Kopf, auf den Boden, etwas in ihm ausgeschaltet? "Du hast mir in den Bauch geschossen. Schau dir mein Oberteil an, die Wunde blutet immer noch, auch wenn Chishiya sie genäht hat. Was soll das Getue?" "Ich bin gerade einfach froh, dass du da bist. Ich habe eine Menge Fehler gemacht, dir eine Menge schmerzen hinzugefügt, aber dich mit Chishiya sehen, wo wie damals mit Tae bringt mich um den Verstand." Schwer atme ich aus und schüttle den Kopf. Immer noch kann ich nicht einsortieren, was ich mit seinem Verhalten, jetzt nach allem, anstellen soll. Es fühlt sich an, als wäre ich in einer Parallelwelt gelandet, in der Nirgai kein Psychopath ist, sondern mein großer Bruder.
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Spiel ums Leben Pt. 2
FanfictionLest vorher Pt. 1 von Spiel ums Leben ;) ⚠️ WARNUNG!!! Diese Geschichte enthält Gewalt, sexuelle Übergriffe, Suizid Versuche und Übergriffe. Bitte nur lesen, wenn ihr euch dafür in der Lage fühlt. (Entschuldigt, dass ich es jetzt erst dazu schreibe...