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Sie stehen in etwa an der Stadtgrenze, wo ihnen nur noch eine Reihe von Familienhäusern die Sicht auf die Felder versperrt.

Mr. Spearman steht, mit dem Rücken zu ihnen gedreht, mitten auf der Straße und sieht aus, als würde er nachdenken.
Er schirmt mit seiner Hand die Sonne ab, die nur noch kläglich durch die dünnen Wolken scheint, die in eins zusammen geschmolzen sind.

Es scheint so, als würde er versuchen hinter die Häuser blicken zu wollen.

Sie stehen in eine abgerundete Sackgasse und es zieren sich nur weiß gestrichene, zwei Meter hohe Gatter hinter den Häusern entlang, wo man gar nicht mehr durchblicken kann.

Man müsse etwas davorschieben, um rüber klettern zu können.

»Egal was es ist, überlegen Sie's sich schnell. Es sieht nämlich nicht so aus, als würde es für den Rest des Tages noch trocken bleiben und meine Schwester läuft mit nur einem Schuh herum!«, beschwert sich Eugene und zieht Lorena näher an sich ran.

Jetzt wo er es sagt, fällt Ellen auch auf, dass die grauen Wolken über dem Himmel noch dichter werden, als noch vor ein paar Sekunden.

»Ja, also ich wäre auch dafür«, steigt Rhonda mit ein, die schon fröstelnd die Hand hebt.

»Ja dann los!«, meint Mr. Spearman und stampft los Richtung Zaun und verschwindet hinter eines der Familienhäuser, die einen recht gut ausgestatteten Garten besitzen - ... oder besitzt haben.
Er schiebt eine Karre aus einem Gartenschuppen und schiebt sie vor den Zaun.
Er dreht sie um, sodass das Rad nach Oben zeigt.
»Passt auf, wenn ihr darauf steigt«, meint er noch und setzt einen Fuß auf das Metall und hievt sich auf die Wölbung und schwingt sich ein wenig zu leicht über das gebogene Gatter.

Ein Platschen (wohl vom Matsch, da die Erde aufgeweicht ist) ertönt auf der anderen Seite, so wie ein paar fluchende Worte.

Ein paar Sekunden vergehen, bis etwas von ihm kommt.
»Okay, ihr könnt!«

Trotz einiger Fehlversuche und aufgeratschter Haut kommen alle rüber.
Scheiß Zaun.

Ohne weiter nachzufragen was jetzt sein Plan ist (denn anscheinend hat er wohl eins, so wie sie es in den letzten 30 Minuten festgestellt haben), folgen sie Mr. Spearman über die Felder.


»So, da wären wir!«, posaunt Mr. Spearman, mit einem breiten, beinahe stolzen Grinsen und breitet seine Arme einladend zu ihnen aus.
Er läuft auf das klapprige Tor zu, welches schon droht in sich zusammenzubrechen und versucht es aufzudrücken.

Die Fünf sehen nur verdutzt und ratlos den Metallschuppen an und können nicht ganz deuten, ob das der Ernst ihres Lehrers ist.

Der Regen ist stärker geworden, als sie über die Felder gelaufen sind.
Wie als würde man im Sportunterricht von Medizinbällen abgeworfen werden, so extrem schüttet es.

Sie sind über die ganzen Felder rüber zu einem Dorf namens Grape Creek gelaufen.
Und das bei dem Regen ...
"Also wenn das keinen Rotz gibt."

Da hätte Ellen sich lieber von Medizinbällen abwerfen lassen wollen.

Jetzt sollen sie in einen Schuppen reingehen, der aussieht als hätte man mit alten Metalldielen versucht vier Wände zu ziehen und ein Dach darauf zu setzen.
Ach ja und man darf die eingeschlagenen und verdreckten Fenster nicht vergessen.

»Also wirklich komfortabel wird das Ganze nicht«, murmelt Eugene.
Er stützt seine Schwester weiterhin, die schon droht einzuschlafen.

Bei dem Hin und Her absolut nicht verwerflich.
Alle sind fertig.

McLarrys Experiment -Kontrollverlust-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt