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A n g e l i n a

Zwei Wochen später...

Raketen flogen in die Luft. Ich war nass, von oben bis unten. Der Regen prasselte auf das Dach und die einzelnen Blitzte, die im Himmel erschienen, liesen das Gesamtbild etwas aufleuchten. Mit meiner Magnum L115A3 lag ich auf dem Dach und durch das Visier zielte ich auf mein Opfer und legte meinen Zeigefinger auf den Abzug. Ich atmete ein paar mal durch, ehe ich mein Gewehr anders Positionierte und dann den Abzug drückte. Ich erhob mich etwas und sah den Typen an, der in der dunklen nassen und kalten Gasse auf den Boden, in seinem eigenen Blut lag, an.

"L'obiettivo numero due è caduto." sprach ich in mein Mikro, was sich in meinem Ohr befand. Ein leises rauschen war zu hören und dann folgte eine Antwort.(Ziel Nummer zwei ist ausgeschaltet.)

"Il numero tre è dall'altra parte della strada. Si sta avvicinando al bersaglio due." folgte eine Antwort von meinem Zwilling. Wir müssten die Monatliche Reinigung absolvieren. Es waren immer die Männer die Neukunden waren und uns versuchten hinters Licht zu führen. Mit den anderen Männern, die wir nicht mit den Waffen erschießen könnten, wurde schon etwas anderen Geplant. Ein geheimer Menschenhandel, den wir auch seit neustem erst betrieben, oder besser gesagt, unsere Finger in der Suppe hatten. (Nummer drei ist auf der anderen Straßenseite. Nähert sich Ziel zwei.)

Schnell suchte ich mit dem Visier Zierl Nummer drei, den ich Nicht lange suchten musste. Er rannte plötzlich auf den Mann, der in seinem eigenen Blut lag, zu und hockte sich daneben. Plötzlich sah er hoch und ich hatte das Gefühl, dass er mich direkt ansah. Ich wusste aber, dass es nicht sein kann, denn ich war mindestens einhundert bis Hundertzwanzig Meter entfernt. Wasser lief über mein Gesicht, meine Haare klebten überall und dennoch wagte ich es mich nicht mich zu bewege, auch wenn ich wusste, dass er mich nicht sehen könnte. Absurd.

"Was macht er da, Angelina?" hörte ich die Stimme von Alessia in meinem Ohr und ich wagte es nicht einmal, zu sprechen.

"Töte ihn!" zischte sie. So hatte ich sie noch nie erlebt. So gedrängt, fordernd, dass ich es zu ende bringen würde, obwohl wir noch Ziel Vier und Fünf ausschalten müssen. Ich atmete tief durch, legte das Gewehr wieder in die Richtige Position und legte mich ebenfalls wieder hin. ALs ich durch das Visier sah, sah ich, dass der Mann ein Mikro in der Hand hatte und mit jemanden sprach. Schnell legte ich meinen Zeigefinger auf dem Abzug und drückte ab. Er fiel um, einfach so. Er hatte den Schuss nicht einmal gehört, und auch nicht gespürt. Der Mann war sofort tot. Die Luft die ich eingeatmet hatte, atmete ich wieder aus und schloss für einen kurzen Moment meine Augen, ehe ich durch die Stimme meines Zwillingsunterbrochen wurde, zu entspannen.

"Abbiamo un problema." ich riss meine Augen auf uns legte meine rechte Hand an mein rechtes Ohr, in der Hoffnung, dass ich Alessia falsch verstanden hatte.

"A quanto pare il nostro amico ci ha preparato un piccolo pacchetto a sorpresa." meinen Kopf drehte ich auf die andere Seite des Hochgebäudes und sah die fünf schwarzen Geländewägen, auf den weg zu dem Haus, wo ich drauf war. (Anscheinend hatte unser Freund, uns ein kleines Überraschungspaket gemacht.)

"Scheiße!" fluchte ich und rannte wieder zu meinem Gewehr und packte es schnell weg. Wenn ich mich ganz genau daran zurück erinnerte, wie weit die schwarzen Wägen von dem Gebäude waren, hätte ich mindestens zwei Minuten, bis sie versuchen werden, mich in dem Gebäude zu erschießen. Oder sie würde mich schnappen, foltern, verhören und da ich keine Antworten auf die Fragen der Männer habe, werden sie mich töten.

"Du musst unbedingt weg da!" schrie meine Schwester und ich hatte den Schalldämpfer in den Koffer gesteckt. Ich rannte auf die Metalltüre zu, die ins Treppenhaus führen würde und riss diese auf. Männerstimmen mit einem Spanischen Akzent waren zu hören, weshalb ich mich etwas traute über den Rand des Geländers zu schauen.

"Zwei Treppenabsetzte nach unten und dann rechts!" hörte ich eine zweite Stimme, die nicht von meiner Familie stammte. Wer war es? Ohne zu zögern tat ich es, da ich das Gefühl hatte, dieser Person vertrauen zu können. Ich sprang gefühlt die beiden Absetzte nach unten und hielt mich dann rechts. Dort war eine Türe, die ich aufstieß und in einer Besenkammer war.

"Was zum-"

"Duck dich!" sofort tat ich es und drückte mich gegen die Wand neben der Türe. Ich konnte eine Taschenlampe sehen, die hier ins Zimmer hinein leuchtete und dann war der Lichtstrahl wieder weg.

"Warte kurz." flüsterte die Person und ich drehte mich zur Türe, um ein kurzen Augenblick durch das Glas sehen zu können. Der Gang war Hell erleuchtet, mit den Notalllampen, ehe nach einer Sekunde alles dunkel wurde.

"Jetzt geh raus und laufe zehn weiter Treppenabsetzte nach unten." Ich sagte nichts, sondern lief einfach als würde mich das alles nicht interessieren, dass ich von Männern verfolgt werde, die mich tot sehen wollen. Mein Herz pochte wie wild und ich hielt meine rechte Hand an der Wand fest, dass ich nicht komplett mein Gleichgewicht verliere.


Gerade hatte ich den Zehnten Absatz erreicht, wollte ich nach Rechts gehen, doch als ich die Türe öffnete, sah ich direkt in den Lauf einer Waffe.

"Das war aber so nicht geplant." flüsterte die Stimme in meinem Ohr und fühlte sich ebenfalls ertappt.

"Shit." flüsterte ich und nahm meine beiden Hände nach oben.

Always him | Am Ende bist du meinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt